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0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getroffen. Plötzlich lag so etwas wie Eis zwischen ihnen.
    Es roch nach Gewalt.
    Die Bewohner der Straße, aufgeputscht durch soziale Ungerechtigkeiten, schauten sich an, nickten, dann grinsten sie. Im selben Augenblick verdüsterte sich der Himmel, weil es eine Wolke geschafft hatte, den Ball der Sonne zu verdecken.
    Suko kannte die Zeichen. Er warf Cullogh einen schnellen Blick zu, um zu erkennen, wie er reagierte.
    Der Mann gab sich locker.
    So wie er da stand, trotz seiner Lockerheit wie ein Felsen wirkte, zeigte Suko, daß er nicht zu den Angsthasen gehörte. Er verstand sein Geschäft, da hatte sich Simon F. Young den richtigen Fahrer geholt, der bestimmt mehr war als das.
    »Sie sollten verschwinden«, sagte Suko zu ihm.
    »Tatsächlich?«
    »Ja, steigen Sie in Ihren Wagen und hauen Sie ab! Noch ist es Zeit genug.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Kann es Ärger geben.«
    »Mal sehen.«
    Den Ärger gab es schon, denn einer der Männer hielt einen Stein in der Hand. Er hatte die Faust halb geschlossen, der graue Stein schaute aus der Unterseite seiner Hand hervor.
    Der Mann schlug zu.
    Er hämmerte den Stein voller Wut auf den Kofferraumdeckel. Jeder Rolls-Fan hätte geschrieen und die Schmerzen an seinem Körper gespürt.
    Nicht so Cullogh.
    Er blieb regungslos stehen. Auch die anderen warteten, und sie hörten seine Bemerkung. »Ich kann mir vorstellen, daß keiner von euch den Schaden hier ersetzen wird, weil er einfach nicht in der Lage dazu ist. Deshalb muß es auch anders gehen.«
    »Was wollen Sie tun?«
    »Halt dich da raus, Bulle!« Nach diesen Worten setzte sich Cullogh in Bewegung. Nicht einmal schnell, aber geschmeidig und räumgreifend wie ein Tiger.
    Er stand plötzlich vor dem Typen. Suko hatte gesehen, daß er keine Waffe zog, die brauchte Cullogh auch nicht. Er holte sich den Steinschläger. Der Mann schrie, als sein rechter Arm in die Luft gehebelt wurde, dann brüllte er, denn beim Heruntersensen hatte Cullogh sein Bein in die Höhe gerissen.
    Danach bekam der Mann einen Tritt, der ihn auf die Straße schleuderte, wo er sich überschlug und darüber jammerte, daß sein Arm gebrochen worden war.
    Das konnte sich Suko gut vorstellen. Cullogh war ein Mann ohne Gefühl, eine Kampfmaschine, und er würde sich auch von den anderen fünf nicht abhalten lassen.
    Suko mußte etwas tun.
    Er zog die Beretta.
    »Cullogh!«
    Der Fahrer drehte sich um. Er schaute in die Mündung und verzog den Mund zu einem Grinsen.
    »Es ist genug!«
    Cullogh stand da und lockerte seine Arme. Er drehte den Kopf. »Glaubst du das, Bulle?«
    »Ja.«
    Der Fahrer wußte, wann er nachzugeben hatte. Es war auch nicht gut, sich mit der Polizei anzulegen. Die Leute vom Yard konnten manchmal sehr unangenehm sein. »Du hast gewonnen, Bulle.« Er drohte Suko mit dem Zeigefinger. »Vorerst jedenfalls.« Als wäre nichts geschehen, wandte sich Cullogh um, öffnete die Rollstür und nahm hinter dem Lenkrad Platz. Das war die Position, die er liebte.
    Suko blieb neben dem am Boden liegenden Mann stehen. Der Knabe war höchstens zwanzig. Er schnappte nach Luft und stieß dabei wimmernde Laute aus. Sein rechter Arm war vorläufig nicht mehr zu gebrauchen. Der Mann mußte zu einem Arzt.
    »Kommt näher, ihr Helden!« Suko winkte die anderen zu sich heran. »Sein Arm ist gebrochen. Ihr werdet ihn zu einem Arzt bringen. Kennt ihr einen?«
    Nicken.
    »Gut.« Suko räusperte sich. »Dann noch etwas. Schaut euch in Zukunft die Leute besser an, mit denen ihr euch anlegt. Der Armbruch war harmlos im Verhältnis zu dem, was noch hätte kommen können. Immer aufpassen, auch in der Masse.«
    Sie schwiegen. Nur ihr Freund stöhnte. Suko half mit, ihn auf die Beine zu stellen. Dann schaute er zu, wie der junge Mann von seinen Freunden weggeschleppt wurde.
    Das alles hatte ihn Zeit gekostet, und dies wiederum ärgerte ihn. Simon F. Young war noch nicht wieder aus der Wohnung zurückgekehrt. Suko wußte, hinter welchem Fenster er sich aufhielt. Als er hinschaute, sah er keine Bewegung.
    Er hörte Cullogh leise lachen. »Das ist keine Sache für dich, Inspektor. Es ist alles normal und rechtens.«
    »Werden wir gleich haben. Sie können sicherlich nichts dagegen haben, wenn ich Ihren Chef besuche.«
    »Auf keinen Fall.«
    Suko betrat das Haus. Es war, als hätte man ihn in eine andere Wirklichkeit hineingestoßen. Es hatte sich nichts verändert, äußerlich war es das gleiche geblieben, und trotzdem spürte der Inspektor den Schauer wie ein dünnes

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