Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
viel hörten, aber auch schweigen konnten.
    Der Motor war kaum zu hören, als sich der schwere Wagen in Bewegung setzte. Nur das Rollen der Reifen erzeugte ein Geräusch, das sich etwas mehr verstärkte, als der Rolls durch die Einfahrt rollte und sich wenig später in den fließenden Verkehr einreihte, der nahe des Piccadilly niemals aufhörte.
    Natürlich paßte ein derartiges Fahrzeug nicht in die Gegend, in die sie fuhren. Daran störte sich Young nicht. Die Leute sollen ruhig sehen können, mit wem sie es zu tun hatten.
    Er saß im Fond, Die Trennscheibe hatte er nicht hochfahren lassen. Um sich jetzt schon einzustimmen, trank er einen Schluck Champagner. Die Flasche entnahm er einer Kühlbox.
    Er hatte Lust auf ein Gespräch. »Hör zu, Cullogh, es ist alles wunderbar gelaufen.«
    »Freut mich, Sir. Wollen die Mieter raus?«
    »Ja, die beiden alten Schnepfen im Parterre machen den Anfang.«
    »Gratuliere.«
    »In vier Wochen stehen da schon die Abreißmaschinen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Sie erreichen immer, was Sie wollen, Sir.«
    »Bis jetzt ja.« Er trank sich selbst zu. »Ich hoffe, daß es auch so bleiben wird.«
    »Haben sich die beiden bei Ihnen gemeldet, Sir?«
    »So ist es. Vor nicht einmal einer Stunde rief diese Agatha Sarrazin an und erklärte mir, daß sie und ihre Schwester die Wohnung verlassen wollen. Besser konnte es nicht laufen.«
    Cullogh gehörte zu den mißtrauischen Menschen. Dieses Gefühl hatte er auch in seinem neuen Job nicht abgelegt.. »Ich möchte nicht neugierig sein, Sir, aber wie ist es zu diesem plötzlichen Sinneswandel überhaupt gekommen?«
    »Da bin ich überfragt. Kann sein, daß sie nachgedacht haben. Außerdem werden die Bullen sie über das Verschwinden der drei Männer aufgeklärt haben. Da kriegten sie es mit der Angst zu tun.«
    »Aber die Bullen forschen weiter, nicht?«
    »Nur einer, Cullogh, nur einer. Aber den werde ich wieder zurückpfeifen.«
    »Das hoffe ich.«
    Die Antwort gefiel Young nicht. »Wieso? Denkst du etwa anders darüber?«
    Die Antwort bekam er, als sie vor einer roten Ampel halten mußten. »Ja, in etwa schon. Sinclair ist bekannt wie ein bunter Hund. Der schafft es, was er sich vorgenommen hat. Man hört so einiges von ihm. Er soll zu den Besten gehören.«
    »Wenn er Dämonen jagt.«
    »Nicht nur.«
    »Hör auf, Cullogh. Wir ziehen das durch und damit fertig. Ich lasse mich nicht einschüchtern. Auch nicht von einem Bullen, der profilierungssüchtig ist.«
    »Das wird Sinclair nicht sein. Er muß die drei Verschwundenen finden. Das ist sein Problem. Es könnte auch zu unserem werden. Mein Ratschlag, Sir, seien Sie trotzdem vorsichtig.«
    Young trank sein Glas leer. »Keine Sorge, das werde ich. Bisher hat alles geklappt, was ich in die Hand nahm.«
    »Gut.«
    Die Gegend war jenseits der Themse eine andere geworden. Industrieanlagen herrschten vor. Aber auch Straßen mit alten, grauen Häuserzeilen und wenig Grün.
    Hier konnte noch viel verändert werden. Young hatte sich da einiges vorgenommen. Drei andere Häuser standen bereits auf seiner Liste. Mit dem Gewinn, den er bei der Renovierung des anderen machte, konnte er sie kaufen. Eine Option für ihn lag bereits vor.
    Der Wagen rollte in die graue Straße hinein, wo das Ziel lag. Obwohl der Himmel kaum Wolken zeigte, war es hier düster. Sehr langsam kroch der schwere Rolls über den Belag.
    »Soll ich vor dem Haus stoppen, Sir?«
    »Ja, tu das!«
    Es gab genug Parkraum. Sie hielten hinter einem Rover, und Cullogh kam auf das Fahrzeug zu sprechen. »Das ist ein Bullenwagen. So etwas rieche ich.«
    »Stimmt. Vergiß nicht, daß Sinclair in dieser Bude wohnt.«
    Cullogh dachte daran, daß er schon schlechter logiert hatte, enthielt sich allerdings einer Bemerkung und fragte statt dessen: »Soll ich hier warten, Sir?«
    »Ja, im Wagen.«
    »Gibt es sonst etwas Besonderes?«
    »Halte nur deine Augen offen.«
    »Geht in Ordnung, Sir.«
    Simon F. Young verließ den Rolls, drückte die Tür hinter sich zu, blieb stehen, schaute sich um und schüttelte sich, als er die Gegend so richtig in sich aufnahm Sie widerte ihn an.
    Sie war grau, sie war häßlich, es roch nach körperlicher Arbeit, aber nicht nach Profit. Alles Dinge, die er von Grund auf haßte. Das würde er ändern.
    Simon F. Young schritt auf die Haustür zu und sah dabei aus wie jemand, der sich davor ekelte. Er hatte die Mundwinkel verzogen, sein Blick zeigte Verachtung, als er an der Fassade in die Höhe schaute und dabei

Weitere Kostenlose Bücher