0747 - Fooly, der Jäger
einfangen und befragen«, schlug er vor.
Daraufhin hielt Rrakk ihn für wahnsinnig.
***
Fooly glaubte, die Insektenäugigen zu spüren. Da waren zwei Muster, die er kannte und mit Hilfe seiner Drachenmagie fixierte. Aber da war auch noch etwas anderes.
Etwas, das unglaublich stärker war.
Es schlug ihn fast zu Boden, so stark war es.
War es jene Kraft, die ihn ins kalte Wasser gestürzt hatte?
Er begann, eine Schutzmagie um sich herum aufzubauen. Aber er war nicht sicher, ob sie auch tatsächlich wirkte. Und plötzlich glaubte er zu erkennen, mit wem er es zu tun hatte.
Es war der Moment, in dem ihn eine andere Kraft erfasste und zu sich riss!
Eine Kraft, welcher er selbst als ausgewachsener, tausendjähriger Drache nicht hätte widerstehen können.
Er wurde durch die Luft gerissen, war plötzlich nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Unsichtbare Fesseln hielten ihn gefangen.
Und dann sah er seine Gegner!
***
Tanekk starrte das Wesen an, das sie eingefangen hatten. Die Energieprojektion saugte es an und hielt es fest.
»Das ist nicht das Wesen, dessen Aura wir spüren«, stieß er hervor. »Das ist ein Drachel«
»Und noch dazu ein sehr junger«, fügte Rrakk hinzu, der ausgestiegen war, um das Wesen besser betrachten zu können. Durch die offene Tür des Schwebefahrzeugs unterhielt er sich mit Tanekk.
Das kleine Ungeheuer wand sich in der Energiefessel. Es versuchte, sich zu befreien. Aber die Fessel hielt. Allerdings summte der Stromgenerator des Schwebefahrzeugs merklich lauter, als ihm höhere Drehzahl abgefordert wurde. Den Jungdrachen zu halten, kostete eine Menge Energie.
»Am besten, wir töten ihn gleich«, sagte Rrakk.
Tanekk widersprach. »Das können wir später immer noch tun«, sagte er. »Ich möchte aber zu gern wissen, was ein junger Drache ausgerechnet hier zu suchen hat und nicht im Drachenland! Und wo ein Jungdrache ist, ist meistens auch ein Elter.«
»Du willst ihn also befragen. Glaubst du wirklich, er antwortet dir? Schau, wie er sich sträubt. Er wird dich rösten. Auch diese kleinen Biester können schon gewaltige Flammen speien.«
»Wir müssen ihn irgendwie betäuben«, sagte Tanekk. »Aber wie?«
»Lass ihn mit der Energiefessel aufsteigen bis auf hundert Meter Höhe und ihn dann abstürzen - natürlich weiterhin gefesselt. Der Aufprall wird ihn betäuben.«
»Aber das kostet uns sehr viel Energie. Der Generator wird hoch belastet. Abgesehen davon, dass unsere Ressourcen nicht unbegrenzt sind, könnte man die erhöhte Energieabgabe orten.«
»Dazu sind die Eingeborenen nicht in der Lage.«
»Vergiss nicht, dass sie drei Dimensionsraumschiffe gestohlen und hierher geflogen haben! Das heißt, dass sie mit der Technik vertraut sind. Möglicherweise haben wir sie gewaltig unterschätzt. Es heißt ja auch, dass Ewige auf diesem Planeten nach wie vor ein und aus gehen. Von denen möchte ich mich erst recht nicht anpeilen lassen.«
»Dann müssen wir den Drachen erst recht töten.«
»Ich funke unser Raumschiff an«, beschloss Tanekk. »Sie sollen das zentrale Archiv befragen. Ich glaube, da hat sich vor einiger Zeit einmal etwas auf diesem Planeten abgespielt, mit einem Drachen… Vielleicht gibt es darüber Informationen.«
»Was weißt du davon?«, fragte Rrakk.
»Kaum etwas. Es ging wohl um eine Entführung, mit der einige von uns die Drachen unter Druck setzen, sie erpressen wollten. Aber es muss gescheitert sein, denn sonst hätten wir vor den Bestien Ruhe. Ich weiß nur, dass es auch etwas mit diesem Planeten zu tun hatte. Nun, vielleicht hängt es mit diesem Jungdrachen zusammen. Das will ich wissen.«
»Aber danach tötest du ihn?«
»Nur, wenn es keinen Zusammenhang gibt. Sonst könnten wir vielleicht…«
»Lass dich auf keine Spielchen ein, wenn es um Drachen geht!«, warnte Rrakk eindringlich. »Bisher waren sie immer stärker als wir. Wie auch immer die Antwort ausfällt - spätestens danach werde ich diesen hier töten. Bevor er seinerseits uns tötet!«
»Wie soll er das schaffen? Er ist im Fesselfeld gefangen!«
»Drachen finden immer einen Weg«, orakelte Rrakk düster.
***
Falsch, dachte Fooly. Das Sprichwort lautet: Am Ende jedes Weges steht immer ein Drache.
Er hörte die Unterhaltung der Insektenäugigen, er verstand jedes Wort, das sie sprachen. Sie hatten ihn überrascht und gefangen, diese ungeheuerlichen Kreaturen, die gegenüber allen anderen Wesen unsichtbar waren. Nur nicht gegenüber den Drachen. Das lag daran, dass Drachen eine
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