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075 - Der Kopfjaeger

075 - Der Kopfjaeger

Titel: 075 - Der Kopfjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Paris.“
    „Das ist ja interessant“, sagte ich. „Wieso wissen Sie das?“
    „Zufällig“, sagte er. „Mein Neffe wohnt in Sartrouville. Er besucht mich jede Woche einmal. Und vor vier Wochen begegnete er Dr. Berval. Mein Neffe sagte mir, daß Dr. Berval der Leiter eines Sanatoriums in Sartrouville sei.“
    Das genügte mir vorerst. Ich gab dem Alten den Geldschein. „Besten Dank. Sie haben mir sehr geholfen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Dr. Berval gegenüber keine Erwähnung von meinem Besuch machen würden.“
    „Versteht sich“, sagte er und barg die Banknote wie einen kostbaren Schatz an seiner Brust.
    Ich trat wieder auf die Straße und blieb stehen. Der Alte war für meinen Geschmack zu gesprächig gewesen. Ich wurde den Verdacht nicht los, daß er von de Buer beeinflußt worden war. Aber darauf kam es jetzt nicht an.
    Von einer Telefonzelle aus versuchte ich wieder, Melville zu erreichen. Er hatte sich noch immer nicht in der Redaktion gemeldet. Ich kaufte mir einige Zeitungen und überflog die Überschriften.
    Die Polizei war keinen Schritt weitergekommen, aber es waren auch keine neuen Opfer gefunden worden. Marquet hatte es anscheinend vorgezogen, die Polizei doch nicht zu verständigen.
    Ich ging einige Minuten spazieren und versuchte, Ordnung in meine wirren Gedanken zu bringen. Mit ziemlicher Sicherheit konnte ich annehmen, daß Frederic de Buer und Lucien Berval ein und dieselbe Person waren. Seit etwa einem halben Jahr hatte de Buer die Wohnung in der Rue Moret. Und von diesem Haus führte ein Geheimgang zu Marquets Haus. Gilbert Sanson hatte Kontakt mit de Buer aufgenommen. Wahrscheinlich hatte Sanson seinen Freund Raymond Pellegrin davon informiert und hm auch Lucien Bervals Karte gegeben. Sanson hatte seinen Urahnen, den früheren Henker von Paris, anrufen wollen. Hatte er damit Erfolg gehabt?
    Ich schüttelte zweifelnd den Kopf. Gilbert Sanson war ei es der ersten Opfer gewesen. Ray Pellegrin hatte wahrscheinlich sterben müssen, weil er von de Buer gewußt hatte.
    Aber die Morde gaben für mich keinen Sinn. Ich hatte zwar de Buer gesehen, wie er Ray Pellegrins Blut geschlürft hatte, aber ich war ziemlich sicher, daß er die Morde nicht selbst begangen hatte.
    Wer steckte dann dahinter?
    Eigentlich gingen mich die Morde gar nichts an. Ich wollte nur de Buer töten, doch immer wieder beschäftigte ich mich mit den Morden. De Buer war ein Vampir, aber er hatte doch ganz andere Möglichkeiten, zu Blut zu kommen. Er mußte deshalb nicht seine Opfer töten.
    Sosehr ich auch hin und her überlegte, ich kam zu keinem Schluß.
    Es regnete stärker, und ich stieg wieder in den Simca.
    Melvilles Verschwinden beunruhigte mich doch mehr, als ich zugeben wollte. Ich beschloß, die Straße nach Versailles zu inspizieren. Später wollte ich dann nach Sartrouville fahren und das Sanatorium suchen.
    Ich verfuhr mich einige Male, doch nach einer halben Stunde hatte ich die Rue de Versailles gefunden. Der Regen prasselte ungestüm gegen die Scheiben. Die Welt schien im Regen zu ertrinken.
    Ich fuhr langsam. Nach einigen Minuten Fahrt mußte ich die Scheinwerfer einschalten. Ich konnte kaum etwa sehen. Die Scheibenwischer kamen nicht nach. Der den dampfte, und weiße Schwaden zogen über die Straße.
    Fast hätte ich Melvilles Peugeot übersehen. Ich bremste ab und blieb einige Meter vor dem Wagen stehen.
    Mehr als zehn Minuten lang wartete ich, bis der Regen etwas schwächer wurde, und ich ausstieg.
    Ich ging zu Melvilles Wagen. Er war versperrt. Ich bückte mich und blickte ins Wageninnere, doch mir fiel nichts Ungewöhnliches auf.
    Rasch überquerte ich die Straße und warf der zersplitterten Leitplanke einen flüchtigen Blick zu.
    Das mußte die Stelle sein, an der Pierre Gormat verunglückt war. Vorsichtig stieg ich die Böschung hinunter. Ich machte mir heftige Vorwürfe, daß ich Melville nicht entschiedener auf die Gefahren hingewiesen hatte. Es war nur ein schwacher Trost, daß er sicherlich meine Warnung nicht beherzigt hätte.
    Der Regen hatte nun ganz aufgehört, und die Sonne kam schüchtern hinter den Wolken hervor. Irgendwelche eventuelle Spuren hatte der heftige Regen vernichtet. Mißmutig stapfte ich zwischen den triefenden Tannen hin und her.
    Ich hatte wenig Hoffnung, daß Armand und Sybill noch am Leben waren. Jeden Augenblick erwartete ich, ihre kopflosen Leichen zu entdecken. Doch ich fand nichts, und nach einer Stunde gab ich die sinnlose Suche auf.
    Meine Laune hatte den

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