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0751 - Kampf um den Höllenthron

0751 - Kampf um den Höllenthron

Titel: 0751 - Kampf um den Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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wir doch Monate.«
    »Hä?«, machte Fooly. »Der reicht gerade für zwei Mahlzeiten«, und erstmals machte sich Rhett Gedanken darüber, wovon Jungdrachen sich eigentlich ernährten. Gut, hin und wieder befand sich Fooly mit am Frühstücks- oder Mittagstisch und schlang seine Portionen herunter. Aber…
    Rhett schüttelte den Kopf. Es gab so vieles, worüber er sich noch nie Gedanken gemacht hatte, da war die Ernährung eines Jungdrachen eher nebensächlich. Wichtiger war die Magie. Rhett wusste, dass er die Wiedergeburt eines Mannes war, der schon seit weit über zehntausend Jahren lebte und immer nach seinem Tod in seinem Sohn weiterlebte. Aber ihm fehlten noch die Erinnerungen an sein früheres, an die vielen früheren Leben. Zamorra hatte ihm erzählt, wer und was er war, nämlich der Erbfolger des Saris-Clans und damit derjenige, der irgendwann in seinem Leben Auserwählte zur Quelle des Lebens führen würde, sowie er es in der Inkarnation seines Vaters Bryont Saris mit Zamorra und Gerret getan hatte. Aber so richtig begreifen konnte er es noch nicht.
    Das Schlimmste daran war ja, dass er gegenüber seinen Schulkameraden damit nicht angeben durfte…
    Und das als jemand, der im Château Montagne fast jeden Tag Magie erlebte, der einen Drachen als Freund und Spielkameraden hatte, und dessen Vater, beziehungsweise er selbst, wie Professor Zamorra ihm erzählt hatte, ein schottischer Lord mit Sitz im britischen Parlament, im Oberhaus, gewesen war. Eine Position, die der junge Sir Rhett nach den vor einigen Jahren erfolgten Gesetzesänderungen in Großbritannien nicht mehr automatisch wieder würde einnehmen können, sondern die er sich nun würde erarbeiten müssen - wenn er sie denn wollte.
    Aber das alles waren Dinge, um die er sich jetzt noch keine Gedanken machte. Das alles war noch so weit in der Zukunft… Er wurde in diesem Sommer 10, und Politik interessierte ihn herzlich wenig. Eher schon Magie. Harry Potter faszinierte ihn. Er hatte die Bücher verschlungen, die Filme gesehen, und das war all das, was er auch von Professor Zamorra her kannte. Nur waren dessen Abenteuer noch weit gefährlicher als alles, was Harry in seinen Büchern und Filmen erlebte. Da wusste man, dass alles immer irgendwie gut ausging. Aber beim Professor war das nicht immer sicher…
    Kopfschüttelnd sah er zu, wie Fooly und Fenrir den Schleichhasen weiter zum Badezimmer zerrten.
    »Mach doch mal die Tür auf«, bat Fooly.
    Rhett tat es, gab aber zu bedenken: »Ich bin nicht sicher, ob der Professor das gut findet, was ihr hier macht.«
    »Wir tun, was getan werden muss«, versicherte Fooly eindringlich. »Es gibt der mangelhaften Ausstattung der Schlossküche wegen keine andere Möglichkeit. Schließlich wollen wir doch die Mahlzeit richtig genießen können.«
    Rhett lachte auf. »Was das Genießen angeht, und wo das hier ein Schleichhase sein soll… Kennt ihr eigentlich die Geschichte vom Hasen und der Giraffe?«
    »Erzähl!«, verlangte Fooly, und auch Fenrir stellte die Ohren in Lauschposition.
    »Okay«, begann Rhett. »Giraffe und Hase unterhielten sich über ihre jeweiligen körperlichen Vorzüge. Die Giraffe schwärmte von ihrem langen Hals. ›Es ist einfach toll‹, sagte sie, ›da ganz oben an den Blättern der Bäume zu naschen, und wenn die dann durch den langen Hals abwärts gleiten - das ist ein lang anhaltendes, wunderbares Geschmackserl ebnis.‹ ›Aha‹, sagte der Hase. Die Giraffe erzählte weiter. ›Und wenn ich aus einem Bach oder an einer Quelle trinke und das frische, kühle Wasser langsam den langen Hals entlangrinnt, das ist einfach toll…‹ ›Aha‹, sagte der Hase. ›Und - hast du mit deinem langen Hals auch schon mal richtig kotzen müssen?‹«
    Wolf und Drache starrten ihn entgeistert an. Dann lachte Fooly, und Fenrir heulte schauerlich auf.
    Und eine kalte Hand griff nach Rhetts Nacken.
    »Man sagt nicht ›kotzen‹, sondern ›sich übergeben‹«, ertönte Butler Williams Stimme. »Und man bringt einen Schleichhasen nicht ins Bad, aus welchem Grund auch immer. Weg mit dem Mistvieh und raus aus dem Château damit, aber sofort! Und das Chaos, das ihr in der Küche angerichtet habt, bringt ihr auch wieder in Ordnung. Unverzüglich!«
    »Uns gönnt aber auch keiner was«, maulten die drei im Chor.
    ***
    Zamorra erreichte den Höllenthron unangefochten. Er konnte seinen Lauf gerade noch stoppen, wäre um ein Haar dagegen geprallt - aber da glühte das Amulett plötzlich grell auf und umgab ihn

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