Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0751 - Kampf um den Höllenthron

0751 - Kampf um den Höllenthron

Titel: 0751 - Kampf um den Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
war William sich nicht sicher, ob der Wolf nicht tatsächlich über ihn herfallen würde.
    »Wir könnten ihn ja hier draußen kochen«, schlug Rhett vor. »Wenn wir vor dem Château ein großes Feuer machen, einen Topf drauf stellen und den Schleichhasen und das Wendelkraut hineintun, dann…«
    William sah ihn nachdenklich an.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Das ist eine gute Idee. Mach das!«
    »Und wo kriegen wir einen so großen Topf her?«, wollte Rhett jetzt wissen.
    »Das«, erklärte der Butler, »ist dein Problem, junger Mann. Du hattest die Idee, dann musst du auch für die Ausführung sorgen.«
    »Aber ich weiß doch nicht, wo man einen so großen Topf herbekommt! Sie sind Butler, William, Sie müssen das doch wissen.«
    »Schleichhasengeeignete Kochtöpfe gehören nicht zu meinem Arbeitsgebiet. Frag Madame Claire, wenn sie wieder ins Château kommt. Aber ich rate dazu, vorher in der Küche aufzuräumen.«
    »Ach, die stellt sich immer so an wegen ihrer paar Töpfe und Pfannen und dem ganzen anderen Kram.«
    »Sie muss immerhin für uns alle kochen.«
    »Dann kann sie doch sicher auch den Schleichhasen…«, hoffte Rhett.
    William unterbrach ihn sofort.
    »Nichts da. Der kommt mir nicht wieder ins Château. Sorgt dafür, dass er keinen Schaden anrichten kann. Egal, wie. Wenn er euch entflieht und mit seinem Mördergebiss Leute umbringt, dann…«
    »Wenn wir ihn gleich kochen könnten, gäbe es das Problem ja überhaupt nicht«, sagte Fooly düster.
    »Vielleicht lässt er sich ja auch braten«, schlug William vor. »Du bist doch der große Feuerspeier, Mister Mac-Fool.« Sprach's und wandte sich ab, um ins Château zurückzukehren.
    »Ich bin fassungslos«, gestand der Drache. »Ich bin sprachlos. Mir fehlen die Worte. Mir fällt dazu einfach nichts mehr ein. Was soll man da noch sagen? Einen Schleichhasen braten? Gebraten schmeckt er doch wie eingeschlafene Füße! Dieser Mensch ist ein Barbar! Aber diese Engländer haben ja noch nie richtig kochen können.«
    »William ist Schotte, kein Engländer«, wandte Rhett ein.
    »Trotzdem«, beharrte der Jungdrache. »Als Schotte ist er auch Brite, und die Briten sind Engländer. Also ist auch Butler William ein Engländer! Und alle im Dorf sagen immer wieder, dass es nichts schlimmeres gäbe als einen italienischen Polizisten, einen deutschen Autofahrer, einen französischen Butler und einen englischen Koch. Jawollja! Fenrir, was sagst du denn dazu?«
    Der Wolf zeigte sich als Diplomat und äußerte sich nicht zur Sachlage. Stattdessen biss er dem Schleichhasen vorsichtshalber mal wieder in den Schwanz.
    ***
    Calderone erkannte die Bedrohung: Ausgerechnet Zamorra und Duval waren von den Hilfsdämonen hierher gebracht worden!
    Da die beiden aber kaum über höllische Legionen verfügen dürften, gab es nur eine Möglichkeit: Stygia machte gegen Calderone mobil! Sie wollte ihn ausschalten, bevor er an ihr vorbeiziehen konnte!
    Es war nicht das erste Mal, dass die Dämonin versuchte, sie gegeneinander auszuspielen!
    Jetzt aber machte sie wohl wirklich ernst. Es ging um die Macht, nicht nur um die Bestrafung eines aufmüpfigen Vasallen oder das Ausschalten eines menschlichen Gegners. Sie befand sich jetzt im Zugzwang. Sie wusste nur zu gut, dass sie erledigt war, wenn Calderone es tatsächlich irgendwie schaffte, auf den Thron zu gelangen.
    Oh, er verstand sie gut, nur zu gut! Er handelte ja nicht anders. Nur war er ihr um eine Pferdefußlänge voraus…
    Er stellte fest, dass die beiden Gegner mit den Eigentümlichkeiten des Thronsaals nicht zurechtkamen. Er dagegen schon. Er sah sie, wo sie sich befanden, und er sah auch, wo die optischen Sperren existierten, die wie Dimensionsverwerfungen aussahen und es in Wirklichkeit doch nicht waren. Ein Lucifuge Rofocale hätte niemals zugelassen, dass höllische Instabilität sich ausgerechnet in seinem Thronsaal manifestierte.
    Calderone war sich nicht sicher, ob jeder Dämon diese Sperren durchschauen konnte, oder ob nur ihm das gelang, weil er Lucifuge Rofocales Erbe in sich trug. Auf jeden Fall brachte es ihm Vorteile gegenüber seinen Gegnern.
    Er sah sie deutlich, konnte sich ihnen nähern - aber sie sahen ihn nicht!
    Mit einem bösen Grinsen schob er ein neues Magazin in seine Spezialwaffe. Das magische Geschoss hatte Zamorra aus irgendeinem Grund nicht töten können - vielleicht weil der Dämonenjäger sich gegen Magie zu gut abgeschirmt hatte. Man würde sehen, ob dieser Schutz auch gegen ganz normale Kugeln

Weitere Kostenlose Bücher