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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stets ein leichter Wind vom Ufer herüber. Er streichelte das Gesicht des Mannes, was Sir James als überaus angenehm empfand. Manchmal hörte er die Sirene eines Schiffes und glaubte auch, das Rauschen der Wellen zu vernehmen.
    Vögel zwitscherten in den Bäumen. Sie fühlten sich hier wohl, niemand störte sie, und niemand störte auch Sir James Powells Ruhe. Er genoss es, an diesem Abend im Club zu sitzen. Hin und wieder glitt ein Lächeln über seine Lippen. Das Glas hatte er geleert. Er stellte es zur Seite, streckte die Beine aus und genoss das warme Sonnenlicht. Es war ganz natürlich, dass ihm dabei die Augen zufielen. Er kämpfte dagegen auch nicht an, er nahm es hin, das gehörte zur Entspannung wie auch der Schlaf, in den er hineinsackte.
    Tief und fest schlief er ein. Es war ihm, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Wie lange er in dieser Phase gelegen hatte, konnte er nicht sagen. Plötzlich aber wurde er wach und schreckte dabei in die Höhe. Er stand nicht auf, er öffnete nur die Augen, spürte, dass ihm die Brille nach unten gerutscht war, und konnte im ersten Moment nicht genau sagen, wo er sich befand.
    Sir James ärgerte sich über sich selbst. Er hätte sich wirklich mehr unter Kontrolle haben müssen. Ihm war kalt. Zwar wärmte die Sonne, doch nach der Phase des Schlafs fror er plötzlich.
    Die anderen Stühle in seiner Nähe waren noch unbesetzt. Überhaupt hatte kein weiteres Clubmitglied den Weg in den Garten gefunden. Nach wie vor war er allein.
    Er stöhnte auf und schüttelte den Kopf. In seinen Knochen steckte noch immer die Müdigkeit. Er kam kaum aus dem bequemen und gut gepolsterten Gartenstuhl hoch.
    Als er es versuchte, da hielt er schon im Ansatz inne, die Arme auf die Lehnen gelegt.
    Etwas hatte ihn gewarnt! Sir James konnte nicht sagen, was es gewesen war, er hatte nur diesen kalten Schauer gespürt, der nichts mit einem Witterungsumschwung zu tun hatte, denn er kam von innen, wo ihm sein Unterbewusstsein eine Warnung zugeschickt hatte.
    Warum?
    Er sah nichts, es hatte sich nichts verändert, und er fühlte sich auch nicht umzingelt. Trotzdem hatte ihn die Warnung erreicht, und sehr deutlich spürte Sir James das innere Prickeln.
    Er blieb ruhig. Äußerlich zumindest, in seinem Innern aber kochte es. Zudem fror er wieder, wagte aber nicht, sich zu bewegen und nach dem auf dem Nebenstuhl liegenden Jackett zu greifen.
    Das kalte Gefühl erreichte seinen Nacken. Es zog dort die Haut zusammen und schickte ihm abermals eine Warnung zu. Gleichzeitig hörte er hinter dem Stuhl das Schleifen, als wäre ein Gegenstand durch den dicken Grasteppich bewegt worden.
    Zum Beispiel ein Fuß.
    Einen Herzschlag später hörte er die Stimme. Es war die einer Frau, was ihn seltsamerweise nicht einmal überraschte, obwohl die Stimme für ihn persönlich fremd war.
    »Bleiben Sie sitzen und drehen Sie sich nicht um!«
    Sir James gehorchte. Gleichzeitig dachte er daran, wie es der Person gelungen war, das Clubgelände zu betreten. Es lag zwar abgeschieden, wurde aber auch bewacht, und zwar durch versteckte Kameras. Sie lieferten die Bilder für einige Monitoren, die in den Kellerräumen standen. Hin und wieder besuchten hochrangige Gäste den Club, da musste einfach eine derartige Elektronik vorhanden sein.
    An diesem Frühsommerabend jedoch rechnete niemand mit einem Eindringling.
    Sir James hielt sich unter Kontrolle. »All right, Sie sind gekommen, wer immer Sie auch sein mögen. Ich frage Sie, ob Sie mich gemeint haben oder nur…«
    »Ja, ich habe Sie gemeint, Sir James.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    Er hörte das Lachen und erst dann die Stimme. »Ich weiß es noch nicht genau, aber ich sage Ihnen einen Namen, Sir. Denken Sie an die Spanierin Carmen Cavallo.«
    Die kannte Sir James aus den Erzählungen seiner beiden Geisterjäger, und plötzlich wusste er auch, dass das Erscheinen der unbekannten Frau etwas mit dem Mantel zu tun hatte.
    »Den Namen kenne ich.«
    »Wunderbar. Dann wissen Sie auch, was sie getan hat, bevor sie sich selbst umbrachte.«
    »Nicht direkt. Ihr Lebenslauf…«
    »Hören Sie auf zu reden, Powell. Ich will es Ihnen sagen. Carmen Cavallo war eine Kämpferin. Sie hat bestimmten Wesen die Köpfe abgeschlagen.«
    Es hatte keinen Sinn, wenn er es abstritt. »Ja, ich erinnere mich jetzt.«
    »Wie schön. Dann kann ich Ihnen ja auch den Grund meines Besuches nennen. Ich bin gekommen, um Sie zu köpfen, Powell…«
    ***
    Bei mir hatte der Mantel

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