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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klappte besser, als ich gedacht hatte. Ich blieb stehen und reckte mich. Alte Kräfte sollten zurück in meinen Körper kehren, denn ich wusste nicht, wie weit das Ziel entfernt war und wie lange ich bis dorthin laufen musste.
    Aber ich musste etwas tun.
    Meine Beine hatte jemand mit flüssigem Eisen gefüllt, so schwer fühlten sie sich an, als ich mich in Bewegung setzte. Ich kam nur langsam voran, die Sohlen schleiften über das blanke Gestein, und kein Staubkorn wallte hoch.
    Aber es veränderte sich etwas. Ob meine Reaktion Schuld daran trug, wusste ich nicht. Das graue Licht verstärkte sich plötzlich. Es wurde dunkler, ich spürte einen ersten Wind. Als ich dann den Kopf anhob und gegen das dunkle Zentrum schaute, da erschrak ich im ersten Moment, weil es sich farblich verändert hatte, denn es war noch dunkler geworden.
    Das wunderte mich…
    Dennoch ging ich weiter. Angst kannte ich nicht mehr, ich fühlte überhaupt nichts, denn mir war plötzlich alles egal, was auch nicht eben gut war.
    Begriffe wie Lachen, Freude oder positives Denken, das alles war aus meinem Gehirn verbannt worden. Ich ging einfach weiter und blickte dabei starr nach vorn.
    Auf meiner Haut lag ein Schauder. Manchmal erfasste mich auch ein Schüttelfrost, der vom Kopf hinab bis in die Beine floss und sich dort festsetzen wollte.
    Die Schwärze blieb. Das graue Licht auch. Aber es war wieder stärker geworden, und als ich mich umschaute, da konnte ich die neue Tatsache zunächst nicht fassen. Die Umgebung, wenn auch weiter von mir entfernt, hatte sich verändert. Zwar lag das Land nach wie vor flach bis zum Horizont vor mir, aber es hatte sich wie aus dem Nichts ein dunkler Bergrücken gebildet - oder war es nur ein dunkler Schatten?
    Ich hatte keine Ahnung. Nur das Grau nahm zu und damit auch meine Bedrückung.
    Etwas Kaltes erwischte mich. Es war ein Windstoß, auch wenn er sich angefühlt hatte, als wäre ein Lappen gegen mein Gesicht geschlagen worden. Zugleich überkam mich eine andere Erkenntnis. Die Welt um mich herum war plötzlich kleiner geworden. Sie hatte sich regelrecht zusammengezogen, auf bestimmte Dinge reduziert. Es gab nur noch das Licht und die Schwärze.
    Auch die Luft hatte sich verändert. Zwar sah sie gleich aus, mir aber kam sie so vor, als wäre sie mit irgendwelchen Wesen angefüllt, die unsichtbar im Hintergrund blieben.
    Ich zuckte zusammen. Etwas hatte geklirrt.
    Ich drehte mich nach rechts. Ein Stein bewegte sich. Er war fest mit dem Boden verankert gewesen.
    Dass er sich überhaupt hatte lösen können, musste an einer sehr starken Kraft gelegen haben, die aus der Tiefe gegen den Verbund gedrückt hatte. Ein Loch entstand.
    Es knirschte weiter. An den Seiten riss das Loch auf. Steine zersprangen plötzlich wie Eisstücke unter schweren Hammerschlägen. Ich zog mich etwas zurück, weil ich damit rechnete, dass sich aus der Tiefe dieser Welt eine Gefahr in den Vordergrund schieben würde. Ich wusste nicht, auf was ich mich vorbereiten sollte.
    Normalerweise hätte ich meine Waffe ziehen müssen, dazu war ich jedoch nicht in der Lage. Ich hatte zwar den Wunsch, nur leitete das Gehirn den Befehl nicht weiter, und so blieben meine Arme zu beiden Seiten des Körpers hängen.
    Aus der Öffnung drang ein Zischen. Bösartig hörte es sich an. Es konnte auch ein Fauchen sein, so genau war es für mich nicht zu identifizieren. Das Fauchen war bewusst abgegeben worden, es war die Vorankündigung für das Gestalt gewordene Grauen, das sich aus den Tiefen dieser steinigen Erde in die Höhe gedrückt hatte und ins Freie drang.
    Es katapultierte sich aus der Tiefe hoch. Es war für mich ein fürchterliches Wesen, ein Schreckgespenst aus finsteren Albträumen, das leider noch lebte.
    Ein Monster!
    Ich sah es bisher nur von der Seite. Doch dann drehte sich diese zottige, nackte Gestalt um, als hätte sie genau in diesem Moment den Blutgeruch des Menschen wahrgenommen.
    Ich starrte das Wesen an. Es war kein Werwolf, auch wenn einiges darauf hinwies, die Schnauze und die Ohren. Es war auch kein Tiger, trotz des geschmeidigen katzenhaften Körpers.
    Es war Werwolf und Tiger in einer Person. Und es war auf der Suche nach Beute. Die aber sollte ich sein!
    Für mich gab es keine andere Erklärung. Da brauchte ich nur in die schrecklichen Augen zu schauen, in der ich die Gier nach menschlichem Fleisch las.
    Mir wurde die Kehle eng und klamm. Jetzt wäre es an der Zeit gewesen, die Waffe zu ziehen und auf das Wesen zu schießen,

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