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0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

Titel: 0758 - Mörder aus der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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»Bleib stehen, Zamorra! Bleib stehen, sonst muss ich schießen!« Es war Robin, der hinter dem Flüchtenden herhetzte, in seiner rechten Hand eine Waffe, die er einem der uniformierten Beamten entrissen hatte. Einen weiteren Anruf konnte Galyna nicht hören - nur noch die drei bellenden Schüsse, die Zamorra stoppten und in wilden Zuckungen zu Boden warfen, Galyna Delettré wusste im gleichen Augenblick, dass Zamorra, der Mörder der Boutique-Inhaberin Marie Voloh, so tot wie sein unschuldiges Opfer war.
    Es gab keinen Zweifel, denn Pierre Robin war ein ausgezeichneter Schütze.
    Galynas Blick glitt zum Peugeot. Doch der Wagen war verschwunden, als hätte es ihn nie wirklich gegeben.
    Erst jetzt war es der Frau nicht mehr möglich, ihren Körper zu kontrollieren -er forderte nun endgültig sein Recht. Galyna Delettré sank zu Boden und ließ ihren Tränen freien Lauf. Um sie herum herrschte nach wie vor das schiere Chaos, doch das nahm sie in den nächsten Minuten einfach nicht wahr…
    ***
    Mit quietschenden Reifen kam der Peugeot zum Stehen.
    Nur eih paar Straßenkreuzungen weiter hatte der Magier aus der Spiegelwelt das Fahrzeug wieder gestoppt. Als die Schüsse fielen, hatte er instinktiv die Zündung betätigt und war losgerast.
    »Scheiße!« Nicole, seine ihn alles andere als liebende Gespielin und Helfershelferin, brachte es auf den Punkt und machte ihren Gefühlen Luft.
    Selbst ihn, der bedenkenlos über Leichenberge stieg, wenn er so sein Ziel erreichen konnte, hatte der Ausgang der Situation eben reichlich aus dem Konzept gebracht. »Ja, Scheiße, aber andererseits auch wieder nicht, denn ich hätte mir nicht träumen lassen, meinen Zwilling so einfach loszuwerden.«
    Angestrengt dachte er über die Konsequenzen nach, die nun zwangsläufig folgen mussten. Die Nicole Duval dieser Welt war nach wie vor in Haft. Zumindest hatte er nicht erkennen können, dass sie eine Chance zur Flucht bekommen hatte. Zamorra tot, Duval hinter Gittern. Gut soweit.
    Wenn das alles Tatsachen waren.
    Er traute nichts und niemandem, weder in seiner, noch in dieser Welt, die sich so sehr glichen und doch so eigenständig waren.
    Das größte aller Probleme war nach wie vor vorhanden - Merlins Stern ! Das Amulett des diesseitigen Zamorras. Er musste es einfach haben, musste es in seine Welt bringen, nein, besser noch auf einen anderen Planeten! Zerstören konnte er es nicht, das war unmöglich, aber es musste verschwinden.
    »Und was jetzt?« Nicoles Frage störte seine Gedankengänge.
    »Du solltest dir angewöhnen, deinen Mund nicht so oft zu bemühen. Hilfreiches kommt da nur selten heraus. Was soll die Frage? Ich muss nachdenken -alles gut überdenken, denn jetzt darf ich keinen Fehler begehen. Das kann meine große Chance sein. Kann, verstehst du das? Also verschone mich mit deinen Fragen. Und um dir zuvorzukommen: Nein, wir gehen jetzt nicht zurück in unsere Welt. Noch nicht.«
    Es war, als rede er schon längst nicht mehr mit Nicole, sondern mit sich selbst. »Noch nicht. Erst muss ich Klarheit haben, Gewissheit! Und Merlins Stern! Also hör mir gefälligst zu. Ohne Zwischenfragen, wenn das machbar ist. Wir machen es so…«
    Nicole Duval schwieg schmollend und lauschte Zamorras Ausführungen.
    Was blieb ihr auch anderes übrig?
    ***
    Pierre Robin saß alleine in seinem abgedunkelten Büro.
    Die Augen halb geschlossen, konzentrierte er sich auf den Versuch, seinen schmerzenden Zahn auf mentalem Weg zur Ruhe zu bringen. Mittels autogenem Training war eine ganze Menge machbar, wenn man es denn gut beherrschte. Zumindest heute erwies sich der Chefinspektor auf diesem Gebiet als Dilettant und brach den-Versuch mit einem tiefen Seufzer ab. Man benötigte ein gehöriges Maß an innerer Ruhe, um mit dieser Methode einen Erfolg zu erzielen, doch genau die hatte er heute ganz sicher nicht.
    Seine Finger berührten den Lauf der Schusswaffe, die direkt vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Kühl und glatt fühlte sich die Oberfläche der Pistole an. Robin war kein Waffennarr, doch auch er konnte sich ab und an des Machtgefühls nicht erwehren, das den Träger einer solchen Bleispritze ergriff. Die Ergebnisse solcher Selbstüberschätzungen konnte man beinahe tagtäglich in den Nachrichten verfolgen.
    Es reichte eine Sekunde, vielleicht sogar noch weniger, das Krümmen des Zeigefingers - und das folgende Ereignis war durch nichts auf der Welt rückgängig zu machen. In Robins Kopf war das Bild vom stürzenden Zamorra, getroffen von den

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