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0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

Titel: 0758 - Mörder aus der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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würde.
    Das hier war nur ein Ort der völligen Stille. Nicht mehr, nicht weniger.
    Zamorra dachte an Nicole, die im Zellentrakt des Polizeipräsidiums saß. Niemand wusste, wo die Eindringlinge aus der Spiegelwelt zuerst auftauchen würden - hier, um sich von Zamorras Tod zu überzeugen, oder vielleicht doch in Nicoles Zelle, wo sie zu Recht Merlins Stern vermuteten.
    Der Professor war zu sich selbst ehrlich genug, um das Zusammentreffen mit seinem Spiegelwelt-Zwilling zu fürchten, denn sein Gegenpart hatte sich in schwarzmagischen Dingen als äußerst mächtiger Feind erwiesen und war ohne jeden Skrupel. Mehr als einmal waren sie aufeinander geprallt und immer war der Ausgang der Konfrontation äußerst knapp ausgefallen. Es war durchaus möglich, dass der Magier aus der Spiegelwelt irgendwann die Oberhand behielt. Zamorra verdrängte diese Gedanken, denn soweit durfte es einfach nie kommen.
    Dennoch tauchten die Erinnerungen immer wieder auf. Erinnerungen an ihre erste Begegnung, oder an jene hinterhältige Waffe, das Nonex, das der andere ihm auf den Hais gehetzt hatte, oder an den »Eiswind der Zeit«. Immer wieder versuchte das böse Double, Zamorra zu schaden.
    Darüber hinaus gab es auch noch andere Gegner, die Ähnliches planten. Da war immer noch Ty Seneca, Robert Tendykes negativer Spiegelwelt-Doppelgänger. Auch von seiner Seite erwartete Zamorra jederzeit wieder einen Angriff. Was Seneca betraf, wurde inzwischen selbst Asmodis, Tendykes Vater, recht nervös…
    Und das alles zu den anderen, »normalen« Problemen… Gerade so, als reichten die nicht aus. Da war der Zauberer Merlin, der immer häufiger Anzeichen von Senilität oder Altersdemenz zeigte. Er hatte erst vor kurzem Nicole mit seiner Tochter Sara Moon und gleich darauf mit einem Wesen namens Gwinniss verwechselt. Immer häufiger brachte er Fakten durcheinander, um im nächsten Moment aber wieder völlig klar und konzentriert bei der Sache zu sein…
    Da waren die Machtkämpfe in der Hölle, die zunächst Rico Calderone für sich entschieden hatte. Ausgerechnet Calderone auf dem Thron des legendären Lucifuge Rofocale…
    Aber wenigstens hatte Zamorra Stygia, die Fürstin der Finsternis, halbwegs auf seine Seite zwingen können. Er erpresste sie. Das war eigentlich nicht seine Natur, aber nur so konnte er sie dazu zwingen, ihn derzeit nicht zu bekämpfen, sondern umgekehrt zu versuchen, Unheil von ihm fernzuhalten. Wie lange das gutging, war eine andere Frage. Flog Stygias Verbindung zu Zamorra auf, war sie tot - und ein anderer würde ihren Platz einnehmen. Dann stand Zamorra wieder ganz am Anfang. Stygia konnte er kalkulieren und ihr Verhalten berechnen. Das Verhalten eines anderen Dämons würde er erst antesten müssen.
    Ohnehin würde in diesem Fall Calderone dafür sorgen, dass nur ein ihm genehmer Dämon neuer Fürst der Finsternis wurde.
    Um das Maß voll zu machen, waren auch noch die Unsichtbaren wieder aufgetaucht, die Zamorra schon gar nicht mehr richtig auf dem Plan hatte, weil sie in den letzten Jahren Zurückhaltung übten. Aber jetzt hatten sie sich mit einem Knalleffekt zurückgemeldet. Es gab sie immer noch, und sie bedeuteten eine nicht zu unterschätzende Gefahr, auch wenn Zamorra bisher ihre Motive noch nicht ganz durchschaute.
    Anfangs hatten sie die Menschen wohl mit den Ewigen verwechselt, weil einige Menschen, wie Zamorra und Ted Ewigk, Dhyarra-Kristalle verwendeten. Vielleicht auch, weil hin und wieder Agenten der DYNASTIE DER EWIGEN auf der Erde aktiv waren. Und die Unsichtbaren schienen Feinde der Ewigen zu sein. Aber inzwischen mussten sie doch wissen, dass Zamorra und andere Besitzer dieser magischen Sternensteine nichts mit der Dynastie zu tun hatten. Trotzdem griffen sie jetzt wieder an!
    Oder wussten sie es etwa doch nicht besser? Waren sie immer noch davon überzeugt, dass Menschen Ewige waren?
    Wie auch immer, sie waren wieder da, und sie waren feindlich.
    In diesem Umfeld war Zamorras Zeitreise ins Jahr 1908 als eher harmlos zu betrachten, obgleich es ihm und Nicole da auch beinahe an den Kragen gegangen wäre. Damals war in Sibirien, in der Tunguska, ein rätselhaftes Objekt explodiert, das gigantische Zerstörungen anrichtete und in den folgenden Jahrzehnten bis in die Gegenwart immer wieder Spekulationsobjekt von Verschwörungstheoretikern, Esoterikern und UFO-Gläubigen war. Manche hielten es für ein Raumschiff außerirdischer Wesen, das abgestürzt und explodiert war, was durch Beobachtungen gestützt

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