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0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

0758 - Mörder aus der Spiegelwelt

Titel: 0758 - Mörder aus der Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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zu riskant, denn die Spiegelwelt-Nicole war in der Zwischenzeit sicherlich auch nicht untätig geblieben. Vielleicht waren die beiden Nicoles bereits aufeinander getroffen. Er konnte nur spekulieren. Sicher war nur, dass seine Gefährtin ihm fehlte, denn es gab niemanden, den er Heber als Rückendeckung gehabt hätte.
    Der Ort für dieses Treffen war nur logisch gewählt, denn am Rand des Stadtparks, versteckt und unbeachtet von den Passanten, stand die kleine Kolonie der Regenbogenblumen, mit deren Hilfe der Spiegelwelt-Magier offenbar rasch von hier verschwinden wollte. Und er wollte Merlins Stern mit in seine Welt nehmen!
    Zamorra dachte natürlich nicht im Traum daran, ihm das Amulett so einfach auszuhändigen, aber vorrangig war Pierres Sicherheit. Irgendetwas würde ihm schon einfallen, um die Situation zu seinen Gunsten zu drehen…
    Hoffte er.
    »Man kann dir jedenfalls keine Unpünktlichkeit vorwerfen.«
    Die Stimme erklang unvermittelt aus dem Dunkel heraus. Nur wenige Meter vor Zamorra und nur zwei Schritte von der Regenbogenblumen-Kolonie entfernt standen zwei Gestalten, die der Professor nun im Licht seiner Taschenlampe deutlich erkennen konnte.
    Robin machte ein verzweifeltes Gesicht. Seine ganze Körperhaltung sprach für Zamorra Bände: Der Chef der Lyoner Mordkommission war nicht Herr über sich selbst. Zamorra war sicher, dass der Spiegelwelt-Magier seine schwarzen Künste an Robin ausprobiert hatte. Wut kroch in ihm hoch, doch er musste sich zusammenreißen.
    »Für Pünktlichkeit bin ich bekannt.« Zamorra sprach betont ruhig. »Und jetzt? Glaubst du wirklich, du könntest mir Merlins Stern so einfach nehmen? Ich finde das Amulett immer wieder, ganz gleich, wohin du es bringen wirst. Also wirst du nicht lange deinen Spaß daran haben.«
    Der Magier machte eine unwillige Handbewegung. »Ich weiß wie du, dass unsere zwei Amulette nie gleichzeitig in einer Welt sein dürfen, weil sie sonst wertlos werden, wie ein Stück Dreck. Dort, wo ich deines deponieren werde, wirst du es jedoch niemals finden können.« Sein Lächeln wurde noch eine Spur siegessicherer. »Aber ich bin ja kein Unmensch. Ich will dir diesen Ort sogar zeigen. Mehr noch - er wird dein Grab werden!«
    Die Bewegung seiner rechten Hand war unscheinbar und wirkte fast unwillkürlich, doch sie hatte eine entsetzliche Wirkung. In Pierre Robin, der bisher wie eine Schaufensterpuppe unbeweglich und teilnahmslos dagestanden hatte, kam plötzlich Leben. Mit einer Gewandtheit und Schnelligkeit, die Zamorra dem untersetzt wirkenden Beamten so nie zugetraut hätte, sprang er den Professor an.
    Zamorra warf sich zur Seite, aber Robin erwischte ihn dennoch wie ein Football-Spieler, der seinen Gegner mit tief gesenktem Kopf voll rammen wollte. Zamorra spürte den harten Schlag an seiner linken Hüfte und ging zu Boden. Blitzschnell rollte er sich ein paar Mal um die eigene Körperachse, ignorierte den Schmerz, und kam mit einem Satz wieder hoch.
    »Zamorra, duck dich!« Es war Pierre Robin, der die Warnung rief.
    Doch genau der erschien im gleichen Augenblick in Zamorras Blickfeld, bewaffnet mit einem Kindskopf großen Stein, den er auf seinen Freund niedersausen ließ. Noch einmal schaffte es Zamorra, der vollen Wucht des auf seinen Kopf gerichteten Schlags auszuweichen, doch seine Bewegung war nicht schnell genug. Der Stein prallte dumpf gegen sein rechtes Schlüsselbein und ließ ihn zusammenbrechen.
    »Bring ihn her! Schnell, zwischen die Blumen.« Zamorra hörte die zufrieden klingende Stimme des Spiegelwelt-Magiers wie durch Watte und spürte, wie Robin ihn imsanft über den Boden zog. In seinem schwindenden Bewusstsein fragte er sich, wieso Pierre ihn gewarnt und im gleichen Moment so heftig angegriffen hatte.
    Dann wurde es Nacht um den Dämonenjäger, und er bemerkte nichts von dem Transit, der nur kurz darauf mittels der Regenbogenblumen durchgeführt wurde. Auch nicht, dass er selbst ein Teil dieses Transits war.
    ***
    Helligkeit, die durch die Augenlider dringt, Schmerzen im Rücken, im Grunde in jedem Knochen des Körpers -dann das Pochen des Schädels. Es war eigentlich immer die gleiche Reihenfolge. Zamorra hasste dieses Gefühl des Schwebens zwischen hier, dort und nirgendwo, er hasste die obligatorische Trockenheit in der Kehle, vor allem aber die wirr umher rasenden Gedanken, die es in solchen Momenten erst einmal zu ordnen galt.
    Ihm war klar, dass der Spiegelwelt-Zamorra ihn hereingelegt hatte, dass er sich in dessen Gewalt

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