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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seine Zeremonie gestört und ihm das Ultimatum Hekates übermittelt hatte. Gleich am nächsten Tag hatte Papaloa Boumba bewiesen, daß er fähig war, das gleiche zu bewirken wie Klingor Alkahest. Vier harmlose Gaukler hatten deshalb sterben müssen. Ein fünfter, Raffael Amalfi, war knapp davongekommen. Boumba hatte keine Zeit, sich weiter um dieses Detail zu kümmern. Sein Ziel war erreicht. Die Zweifel seiner Anhänger waren zerstreut. Daß vier Unschuldige hatten sterben müssen, störte Boumba nicht im geringsten.
    Nun holte er zum großen Schlag aus. Ein fanatisches Glitzern lag in den großen Augen des Mannes mit dem weißen Gewand und dem runden, weißen Käppchen auf dem Kopf.
    „Ogun Badagri!" rief er mit hallender Stimme. „Gib mir deinen Segen für das, was ich vorhabe! Erleuchte und stärke mich, daß ich den Krieg gegen die verruchte Schwarze Familie führen und gewinnen kann. Ogun Badagri, gib mir ein Zeichen!"
    Ogun Badagri, das war der Gott des Krieges, der Schädelzertrümmerer und tollwütige Panther, wie seine Beinamen lauteten.
    Hähne wurden an den Feuern geschlachtet.
    „Ogun Badagri!" schrien die Voodoo-Anhänger. „Mächtiger Kriegsgott, gib uns ein Zeichen!"
    Seit er ein einfacher Hungan gewesen war, wußte Boumba, daß man bei den Zeichen der Götter nachhelfen mußte. Er konzentrierte sich, um das Kunststück fertigzubringen, auf magische Weise seine dumpfe Stimme verzerrt aus dem Standbild des Kriegsgottes sprechen zu lassen und die magische Aura hervorzurufen. Papaloa Boumba setzte seine Willenskraft und die erlernten magischen Fähigkeiten ein. Ein tiefer, brummender Ton kam aus der baumdicken, zwei Meter hohen Statue. Eine scheußliche Fratze mit einem Raubtierrachen hatte Ogun Badagri; eine Kette aus Menschenschädeln trug er; und er hatte vier Arme mit Klauenhänden. Jede Hand hielt eine andere Waffe.
    „Ich - höre euch", sagte die dumpfe Stimme. „Ogun Badagri spricht. Was wollt ihr von mir?" Gleichzeitig entstand eine grünliche unheimliche Aura um das Standbild und schälte seine Konturen scharf hervor. Das Trommeln wurde leiser, die ekstatischen Tänzer hielten inne, zuckten nur noch und bewegten sich auf der Stelle.
    „Deine Kraft und deinen Segen, Ogun!" rief Papaloa Boumba. „Zum Kampf gegen 'die Schwarze Familie! Ein Heer von Zombies will ich führen und die Dämonenbrut von der Insel hinwegfegen. Haiti soll dem Voodoo gehören, dir, o Ogun, und den anderen Göttern! Laß mich dein Cheval sein, mächtiger Loa, für die Zeit des Kampfes!"
    „Ich bin in dir und mit dir, Papaloa Boumba", grollte die dumpfe Stimme.
    „Ogun Badagri selbst führt das Heer der Untoten an. Wer will dem Kriegsgott widerstehen, dem, der da lacht und tötet?"
    „Wer will ihm widerstehen, dem der lacht und tötet?" intonierten die Voodoo-Anhänger.
    Papaloa Boumba fiel auf die Knie und senkte den Kopf. Er grinste. Diese Narren fielen doch immer wieder darauf herein. In Wirklichkeit war die Materie weitaus komplizierter, als sie in ihren kühnsten Vorstellungen zu ahnen wagten.
    „Seid unser Mittler bei Maitre-Cimetiere-Boumba, Ogun!" rief Papaloa Boumba jetzt. „Der oberste Totengott soll uns die Zombies geben, die wir brauchen."
    Wieder war das dumpfe unheimliche Brummen zu hören, das grünliche Licht erlosch. Damit war Ogun Badagris' Gastspiel beendet.
    Papaloa Boumba kam jetzt zum zweiten, weitaus schwierigeren Teil. Der erste war Scharlatanerie und ein wenig Voodoo-Zauber gewesen, jetzt galt es, an den Grundfesten des Universums zu rütteln und die Toten in Scharen aus den Gräbern zu holen.
    In den uralten Sagen war die Rede von einem mächtigen Medizinmann, der mit einem Totenheer einen Dämonenstamm von der Erde getilgt hatte. Vor der großen Flut war das noch gewesen, und niemand wußte mehr, was der wahre Kern und was Erfindung bei dieser Geschichte war.
    Papaloa Boumba hatte sie sich als Vorbild genommen. Er war der größte, der Oberste aller Hexer. Ihm würde es gelingen, mit der Saat aus dem Grabe ein Weltreich des Voodoo zu errichten. Schon als er den Magierkongreß einberief, hatte ihm so etwas vorgeschwebt.
    Er rief nun Maitre-Cimetiere-Boumba an, den Obersten der Totengottheiten. Wieder dröhnten die Trommeln, und die Tänzer stampften und zuckten wie rasend.
    Papaloa Boumba breite die Arme über dem Sarg mit dem Leichnam aus.
    „Großer Loa des Totenreiches, gib mir meine Zombies! Gib mir all jene, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind und deren Körper noch

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