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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zusammenhalten! Schick sie mir, o Maitre-Cimetiere- Boumba! Laß sie aus ihren Gräbern auferstehen! Mach sie stark gegen das Licht der Sonne und unterstelle sie meiner Führung! Zu mir sollen sie kommen, mein Wort soll sie leiten!"
    Leuchtraketen wurden abgeschossen, damit auch an den anderen Versammlungsplätzen des Voodoo die große Beschwörung gesprochen wurde. Auf ganz Haiti riefen die Papaloi und Mamaloi des Voodoo-Kults die Zombies.
    Die Mächte der Finsternis wurden entfesselt, und die Barrieren zwischen den Dimensionen des Diesseits und des Jenseits durchbrochen. Die Naturgewalten selbst gerieten in weitem Umkreis in Aufruhr. Sturmwinde heulten und Blitze zuckten aus heiterem Himmel. Donnerschläge grollten, als sei der Tag des Jüngsten Gerichts angebrochen, denn die vergewaltigte Natur wehrte sich gegen den Frevel.
    Stürme rasten über die Insel und das Meer, auf dem Festland eine Spur der Zerstörung zurücklassend. Schiffe und Fischerboote gerieten auf dem Meer in Seenot, und feurige Kometen rasten unheilverkündend über den Himmel.
    Auf der alten Pflanzung bei Port-au-Prince grollte und röhrte es, klangen unheimliche Laute aus dem Sarg mit dem Toten. Der Leichnam setzte sich mit ruckhaften Bewegungen auf und sah mit glasigen Augen umher.
    „Steh auf, Zombie!" heulte Papaloa Boumba. „Du bist der erste. Deine Brüder und Schwestern in weitem Umkreis sollen dir folgen. Hier bei der verfluchten Pflanzung sollen sie sich versammeln." Ein Donnerschlag krachte, als würde die Welt untergehen. Der Zombie stieg aus dem Sarg. Er stand vor Papaloa Boumba. Die Einschüsse in seinem Körper waren deutlich zu erkennen.
    „Geh in die verwilderten Zuckerrohrfelder und verbirg dich dort, bis ich dich und die anderen hole!" Der Untote ging mit staksigen Schritten davon. Die Voodoo-Anhänger aber gerieten in Raserei. Dutzende wälzten sich heulend auf dem Boden, Schaum vor dem Mund. Der Trommelklang schwoll an, und selbst die Hupgans und Mambas gerieten außer Rand und Band.
    „Groß ist Papaloa Boumba!" schrien sie. „Groß ist Voodoo!"
    Boumba war erschöpft und schweißnaß. Es war vier Uhr morgens. Doch ein Lächeln ging über das Gesicht des Papaloa. Er stieß die geballte Faust gen Himmel.
    „Nieder mit der Schwarzen Familie! Das Heer der Untoten soll ihr den Garaus machen! Du hast es nicht vermocht, meinen magischen Bann zu durchbrechen und die Beschwörung zunichte zu machen, Klingor Alkahest. Meine Zombies werden dich in Stücke reißen."

    Die Suite 101 des Hotels Royal in Port-au-Prince war von einem düsteren Licht erfüllt. Sieben Personen saßen an einem runden Tisch mit jettschwarzer Platte, die mit kabbalistischen Symbolen, einem Drudenfuß und allerlei Insignien bemalt war. Sie hielten sich an den Händen oder Klauen, denn manche von ihnen waren nicht mehr oder nur noch entfernt menschenähnlich.
    Klingor Alkahest führte den Vorsitz. Er hatte einen mächtigen Männerkörper, auf dem ein Monsterschädel mit grünem Zackenkamm und einem Rachen mit Reißzähnen saß. Seine grünlichen Hornpranken lagen rechts auf der Hand einer hübschen jungen Frau mit Vampirzähnen und links unter dem qualligen Auswuchs eines Leichenfressers. Sonst hatte sich noch ein Werwolf, eine Wertigerin und ein Schlangendämon sowie eine Schauergestalt mit ungeschlachtem Körper und einem kleinen Totenkopf versammelt. Es war kurz nach fünf Uhr dreißig morgens. Draußen ging die Sonne auf. Klingor Alkahest ließ sich zurücksinken, ausgelaugt und erschöpft. Auch die anderen entspannten sich.
    Alkahest ging zum Fenster und zog das Rollo hoch. Er starrte ins Morgengrauen und nahm, ebenso wie die anderen, sein menschliches Aussehen wieder an, Sein Monsterschädel verwandelte sich in den grobschlächtigen Kopf eines Mannes mit Bart.
    Klingor Alkahest trug einen zerdrückten weißen Anzug und einen goldenen Ring im linken Ohr. Er war fast zwei Meter groß und hatte Schultern, die kaum durch eine Tür zu passen schienen.
    „Wir können nichts ausrichten", sagte Matsuo Sayaku, der schlanke Japaner mit den Goldzähnen, der ein Schlangendämon war. „Unsere vereinte Kraft hat es nicht vermocht, den Voodoo-Zauber zu brechen."
    „Immerhin haben wir Zeit gewonnen," meinte der ungeschlachte Australier, Paul Barker, der jetzt statt des Totenschädels einen normalen Kopf mit kurzgeschnittenem Blondhaar aufhatte. „Vor Sonnenuntergang kommen die Toten nicht aus den Gräbern."
    „Was hilft das viel?" wollte der Leichenfresser

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