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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mehr von Olivaros persönlichen Gegenständen da. Das Bett wurde gerade abgezogen.
    Coco bedankte sich für die Auskunft und ging mit Raffael Amalfi zum nächsten Treppenflur. Sie traten an das hohe Spitzbogenfenster.
    Coco dachte nach. Als sie Olivaro zum letztenmal gesprochen hatte, hatte er nicht gesagt, daß er abreisen wollte. Coco vermutete, daß die Situation sich gefährlich zuspitzte. Olivaro, der gerissene Dämon, hatte sich von Haiti abgesetzt. Er liebte es, sich aus offenen Auseinandersetzungen herauszuhalten, und agierte vorzugsweise im Hintergrund. Wenn es zum Krieg zwischen dem Voodoo- Kult und der Schwarzen Familie kam, war Olivaro in erster Linie gefährdet. Hatte doch er die Hand im Spiel gehabt, als Dorian Hunter Asmodi vernichtete, den Herrn der Finsternis, der zugleich auch das Oberhaupt des haitischen Voodoo gewesen war. Olivaro hatte Dorian Hunter für seine eigenen Pläne eingespannt gehabt. Nach dem Tod Asmodis war Olivaro als Magus VII. Herr der Finsternis und Herrscher der Schwarzen Familie geworden. Er hatte ränkevoll versucht, Coco Zamis zu seiner Gefährtin und zur Königin der Finsternis zu machen. Wie bei vielen anderen Unternehmen, war ihm auch hierbei kein Erfolg beschieden gewesen. Weil er nicht das Charisma hatte, die Dämonen zu einen und zu führen, hatte er zurücktreten müssen. Nach einer Zeit der Anarchie wurde dann Hekate II. die Herrin der Finsternis.
    Olivaros Verhältnis zu Coco, die ihn verschmäht hatte, war zwiespältig. Es schien Coco, als sei Olivaros falsches Herz immer noch von einer dämonischen Liebe zu ihr erfüllt. Er war ihr nicht unfreundlich begegnet und hatte sie beim Kampf gegen den Spinnenküsser unterstützt.
    „Was jetzt, Coco?" fragte Raffael Amalfi nach einer ganzen Weile des Schweigens.
    „Wir müssen abwarten, wie die Lage sich entwickelt", antwortete die rassige junge Frau. „Ich glaube, daß wir uns auf das Schlimmste gefaßt machen müssen."
    Raffael Amalfi legte eine Hand aufs Herz. „In mir hast du einen Verbündeten, Coco. Du gehörst zu meiner Sippe, und schon als Sippenoberhaupt ist es meine Pflicht, dir beizustehen."
    „Ich danke dir, Raffael. Ich kann deine Hilfe gut gebrauchen. Ich muß dich aber darauf aufmerksam machen, daß wir einen Kampf gegen dämonische Mächte führen werden. Der Tod und Schlimmeres als der Tod droht uns."
    „Niemand soll sagen, daß Raffael Amalfis Herz kleiner ist als sein Magen."
    Coco nickte und berührte den Arm des Zigeuners. Er war mehr als doppelt so alt wie sie, aber in mancher Beziehung war sie die viel Reifere, Erfahrenere. Trotzdem war er ein Verbündeter, den man nicht unterschätzen durfte.
    Die beiden verließen den Gästetrakt.
    Sie wollten sich im Kongreßgebäude umsehen und umhören. Raffael Amalfi schaute die schöne junge Frau an seiner Seite ein paarmal an. Er machte sich seine eigenen Gedanken. Manches an Coco Zamis erschien ihm rätselhaft und geheimnisvoll. Ein normaler Mensch war sie auf keinen Fall. Er fragte sich zum Beispiel, wie sie es fertiggebracht hatte, ihm die Giftschlange aus der Hand zu nehmen und ihr den Kopf zu zertreten, ohne daß er oder ein anderer es bemerkt hatte.

    Nacht. Feuer loderten auf der verfluchten Pflanzung, und Trommeln dröhnten. Die Kürbisrasseln wurden geschwungen, und die Voodoo Anhänger tanzten bis zur völligen Erschöpfung. Wer ohnmächtig und mit zuckenden Gliedern liegenblieb, wurde fortgetragen und in die alten Hütten geschafft.
    Papaloa Boumba zelebrierte. Männliche und weibliche Voodoo-Priester umringten den riesigen Mulatten, reckten die Hände empor oder warfen sich aufs Gesicht nieder, wenn er ihnen das Zeichen dazu gab.
    Lodernde Feuer bildeten einen Kreis auf dem Innenhof der alten Pflanzung. Im Mittelpunkt dieses Kreises brannte das größte Feuer, vor dem Papaloa Boumba und die Gruppe seiner Hupgans und Mambos standen. Ein scheußliches Standbild war direkt neben dem Feuer aufgestellt. Daneben standen das Kreuz mit dem waagrechten Balken, das Symbol des Mittlers zwischen Göttern und Menschen, Papa Legba. Links daneben stand ein offener Sarg mit einem Toten. Ein Aufrührer war es, ein großer Neger. Die Geheimpolizei hatte ihn erschossen.
    Mehr als dreihundert Menschen tanzten im Kreis um das Feuer. Und an vielen anderen Orten auf Haiti dröhnten in dieser Nacht die Trommeln. Es war die Nacht des Voodoo - die Nacht des Grauens.
    Papaloa Boumba hatte keine Zeit verloren, seit der Dämon Klingor Alkahest in der vergangenen Nacht

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