Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0760 - Chaos in der Koboldwelt

0760 - Chaos in der Koboldwelt

Titel: 0760 - Chaos in der Koboldwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
schrill und zerstampfte die Teufelsharfe, die Capitaine Centaure entfallen war. Das schwarzmagische Instrument zerbarst mit einem letzten schrillen Misston.
    Während sich Eva aufrappelte, drehte sich das Einhorn auf der Hinterhand. Wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil ñog es förmlich auf Capitaine Centaure zu.
    Sein Horn bohrte sich in die Kehle des Zentaurendämons, durchdrang den Hals und brach auf der anderen Seite wieder hervor, mit schwarzem Blut besudelt. Der Dämon gab einen furchtbaren, röchelnden Laüt von sich. Richtig schreien konnte er nicht mehr, weil ihm das Horn die Stimmbänder durchtrennt hatte.
    Capitaine Centaure versuchte zu flüchten, doch das Einhorn verfolgte ihn und rammte ihm das Horn in die Flanke.
    Blutüberströmt brach der Zentaur zusammen.
    Das Einhorn bäumte sich über ihm auf, die Hufe schmetterten nieder und…
    Das war das Ende von Capitaine Centaure. Mit bebenden Flanken, mit Spritzern vom Blut des Dämons am Fell, trabte das Einhorn zu Eva zurück…
    ***
    Zamorra ließ Barbe Feus Säbel an seiner eigenen Klinge abgleiten. Er war der deutlich bessere Fechter, doch die schiere Kraft des Feuerbart-Dämons machte ihm schwer zu schaffen. Allerdings war der Dämonenjäger inzwischen zuversichtlich, dass sein größeres Geschick letztendlich den Sieg davontragen würde.
    Plötzlich spie Barbe Feu Zamorra Flammen ins Gesicht.
    Geblendet sprang Zamorra zurück. Er stolperte über einen umgestürzten Pilzbaum und krachte rücklings zu Boden.
    Barbe Feu schwang den Säbel, um ihn mit einem gewaltigen Streich zu töten.
    Im letzten Moment rollte sich der Parapsychologe zur Seite.
    Die Klinge des Dämons fuhr tief in die Erde, blieb einen Augenblick stecken.
    Das reichte aus. Zamorra sprang auf, wirbelte herum und traf Barbe Feu mit einem Rückhandschlag am Hals.
    Mit dem von Ixi gezauberten scharfen Säbel schlug er dem Feuerbart-Dämon den Kopf vom Hals. Barbe Feus Rumpf stand noch einen Moment da, der Schädel lag einen guten Meter daneben.
    Völlig unerwartet loderte der Bart aus Feuer noch einmal hell auf. Die Flammen lösten sich von dem Gesicht, tanzten umher wie ein Irrwisch.
    Mit einem Mal rasten sie auf Zamorra zu.
    Doch kurz bevor sie ihn erreichten, änderten sie die Richtung und fuhren durch die Halsöffnung in den kopflosen Körper des Dämons.
    »Wir sehen uns wieder!«, dröhnte es dumpf aus dem Rumpf von Barbe Feu.
    Im nächsten Moment löste er sich in eine stinkende Rauchwolke auf und war im selben Moment von der Koboldwelt vers ch wunden.
    Zamorra stutzte.
    Meine Total-Rasur hat nicht ausgereicht, um den Feuerbart zu beseitigen, dachte er grimmig. Das nächste Mal muss ich mir zusätzlich etwas für ihn einfallen lassen…
    ***
    Erschöpft sank Zamorra nieder und setzte sich, Ixis Säbel noch in der Hand, auf einen umgestürzten Pilz. Er war völlig erledigt. Auch Buer war verschwunden. Nur die Überreste von Capitaine Centaure lagen noch da, wo das Einhorn ihn zerschmettert hatte.
    Eva ritt an Zamorra heran, beugte sich nieder und strich ihm über die Stirn. Ohne ein Wort entfernte sie sich, ritt die Felswand hinauf, und diesmal hielt sie keiner zurück. Das Mädchen ritt zu den Regenbogenblumen, um die Koboldwelt zu verlassen. Wenn sie wieder auftauchte, würde sie abermals verjüngt sein.
    Direkt vor Zamorra flimmerte die Luft. Er wollte sich bereits wieder kampfbereit auf die Beine stemmen, als er die hoch gewachsene Gestalt im roten Umhang, mit Bocksfüßen und Hörnern am Kopf, erkannte - Asmodis persönlich.
    Während die Kobolde sich respektvoll zurückhielten, sah Zamorra dazu keinen Grund.
    »Kommst du auch schon?«, fragte er. »Was hat dich denn aufgehalten?«
    »Dringende Geschäfte«, antwortete Asmodis. Das konnte alles Mögliche bedeuten. »Nett, dass du mir hier schon zum zweiten Mal die Arbeit abgenommen hast.«
    Das klang spöttisch, war jedoch, wie Zamorra spürte, ernst gemeint.
    »War das nicht Merlins Tochter, die ich gerade noch habe wegreiten sehen?« erkundigte sich Asmodis weiter.
    »Kennst du sie? Weißt du Bescheid über sie?«, fragte Zamorra.
    Asmodis antwortete nicht. Er wandte sich an die Kobolde.
    »Die Dämonen sind vertrieben«, sagte er, ohne sich weiter zu Eva zu äußern. »Dies ist nach wie vor meine Welt.«
    Eigentlich war es eine Unverschämtheit, das unter diesen Umständen zu sagen. Asmodis war jedoch noch nie für sein Zartgefühl bekannt gewesen. Bei den Kobolden zeigte er sich in der Gestalt, in der sie ihn von früher

Weitere Kostenlose Bücher