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0760 - Die Geisterfee

0760 - Die Geisterfee

Titel: 0760 - Die Geisterfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schrieb mir die einzelnen Namen der Frauen auf. Ihre Adressen fand ich leider nicht, aber die würde ich schnell herausfinden.
    Ich nahm mir die Zeit und blätterte das gesamte Buch durch. Es gab viele leere Seiten, aber nicht alle waren leer. Zaubersprüche fand ich ebenso wie alte Kopien von mittelalterlichen Bildern, die allesamt Hexen- und Teufelsmotive zeigten.
    Mehr fand ich nicht.
    Ich legte das Buch zur Seite und steckte den Zettel ein. Jetzt war ich gespannt, ob mein Freund Bill Conolly etwas herausgefunden hatte. Zu gönnen war es uns.
    Ich fand ihn im Nebenraum. Er war derartig in den Anblick einer Wandkarte vertieft, daß er gar nicht mitbekam, wie ich die Tür aufstieß und den Raum betrat. Erst als ich mich räusperte, fuhr er herum, als hätte ich ihn bei etwas Verbotenem ertappt.
    »Schau dir das an, John.«
    »Was? Die Karte?« Ich ging näher. »Das ist ein Stadtplan von London.«
    »Ja, ein wichtiger.«
    »Inwiefern?«
    »Wirst du gleich sehen.« Er fragte nicht, was ich herausgefunden hatte, denn seine Entdeckung hatte ihn regelrecht aufgeputscht. »Komm her, John, komm her!« Er winkte mit der rechten Hand, ohne die Karte dabei aus dem Blick zu lassen.
    Ich blieb neben ihm stehen. Bills Finger veränderte die Richtung. Zwar lag er noch mit der Spitze auf der Karte, jetzt aber rutschte er nach unten, in die südliche Richtung. Dabei rutschte er über die Themse hinweg, durchfuhr den Stadtteil Vauxhall, wischte an dem ovalen Cricket Ground vorbei und erreichte fast den Kennington Park.
    Allerdings nur fast, denn zuvor kam er zur Ruhe, und genau dort war eine Stelle rot eingekreist.
    »Das ist für sie wichtig gewesen«, sagte Bill. Er ging etwas zur Seite, damit ich ebenfalls schauen konnte.
    Viel sah ich nicht, nur den letzten Rest des Kennington Parks, eingeklammert zwischen Brixton und Clapham Road. Das Kreuz auf dem grünen Grund markierte eine Kirche. Deshalb wuchs auch meine Skepsis. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was dieser Hexenzirkel mit einer Kirche gemein hatte.
    Das sagte ich Bill auch.
    Der Reporter aber lächelte. »Du bist nicht genau informiert, John, die Kirche ist zwar da, aber das ist nicht alles, denn dort gibt es noch etwas.«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, einen alten Friedhof, der nicht weit von der Kirche entfernt liegt, aber nicht mehr für Bestattungen genutzt wird.«
    »Das könnte was sein.«
    Bill nickte. »Und ob das etwas ist. Kannst du dir einen besseren Platz als Treffpunkt der Hexen vorstellen?«
    »Nein.«
    »Dann bin ich beruhigt.« Mit einem Taschentuch wischte er den Schweiß von seiner Stirn. »Hexen brauchen oft eine unheimliche Umgebung. Wer von uns weiß schon, mit welchen gefährlichen Dingen sie sich beschäftigt haben? Da kennst du dich nicht aus, und ich auch nicht. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß sie es mit einem Totenzauber versuchen.«
    »Nicht verkehrt gedacht.«
    »Dann hat die Durchsuchung doch etwas ergeben. Und wie ist es bei dir, Alter?«
    »Ich habe ein Buch gefunden.«
    »Tagebuch?«
    »Nein, aber eines mit Aufzeichnungen.« In Einzelheiten erklärte ich Bill meinen Erfolg. Er rieb sich die Hände. Sein Gesicht war durch ein Lächeln gezeichnet. »Es geht voran, und wir werden uns den Friedhof heute noch genauer anschauen.«
    Damit war ich einverstanden.
    »Fragt sich nur, ob wir Tanner etwas davon sagen.«
    »Ich bin dafür. Tanner hat sich dermaßen engagiert, daß wir ihm den Wunsch nicht abschlagen können.«
    »Aber zusammen mit Suko.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    Gemeinsam verließen wir den Raum. Bill erklärte mir noch, daß er weiterhin nichts gefunden hatte, was wertvoll gewesen wäre. Wir hatten die Spur endlich wiedergefunden, und wir waren beide davon überzeugt, daß sie uns zum Ziel führen würde.
    Wir fanden Tanner bei seinen Leuten im Flur. Die Leiche des Killers lag bereits in der Wanne, um abtransportiert zu werden. Der alte Fuchs las es an unseren Gesichtern ab, daß wir erfolgreich gewesen waren, und bat darum, in die Wohnung zu gehen.
    Dort kam er zur Sache. »So, Freunde, und jetzt rückt mal mit der Sprache heraus.«
    Wir erklärten es ihm.
    Tanner freute sich. Auf seinem Gesicht lag ein Strahlen, wie ich es bei ihm noch nicht gesehen hatte und es wohl nur seine Familie kannte. »Das ist der Hammer«, sagte er. »Wann geht es los?«
    »Keine Panik, wir sagen dir noch Bescheid. Aber es wird noch jemand mit von der Partie sein.«
    Er grinste breit. »Heißt der zufällig

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