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0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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von einem tibetischen Mönch geschenkt bekommen hatte. Natürlich war es auf ihrer überstürzten Flucht nicht möglich gewesen, die Gebetsmühle mitzunehmen.
    Und nun hatte Asha Devi wieder eine weißmagische Waffe in Händen!
    »Du kannst den Doppel-Vajra an der Kette kreisen lassen«, erklärte der Blinde. »Wenn er auf ein Höllenwesen trifft, wird er es vernichten. Aber wenn dein Feind zu weit entfernt von dir steht, kannst du Indras Waffe auch werfen. Sie wird von selber in deine Hände zurückkehren, Asha Devi.«
    Die Inderin nickte.
    »Was willst du dafür haben?«
    »Nichts. Es ist nicht meine Aufgabe, etwas zu fordern. Man hat mich geschickt, damit ich dir helfe. Ich erwarte keine Gegenleistung.«
    »Ich brauche keine Hilfe! Von niemandem!«
    »O doch«, sagte der Alte ernst. »Willst du mit bloßen Händen gegen Höllendämonen kämpfen? So dumm kannst du nicht sein! Deine Gebetsmühle ist nicht hier, vergiss das nicht!«
    Asha Devi schwieg. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn sie im Unrecht war. Aber leider musste sie sich eingestehen, dass der alte Narr richtig lag. Ihr war selbst klar, dass sie ohne weißmagische Waffe keine fünf Sekunden gegen ihre dunklen Feinde überleben konnte. Aber das Bewusstsein, Unrecht zu haben, besserte ihre Laune nicht gerade.
    »Du hast vorhin gesagt, ich sei in die Falle gegangen, Alter? Kannst du etwas deutlicher werden?«
    »Deine Feinde in der Dämonenwelt wollten, dass du aus der Klinik ausbrichst und nach London kommst. Hier werden sie dich überfallen und gefangen nehmen. Und es wird in dieser Stadt sein, wo sie dir ihr großes Ziel mitteilen.«
    »Kennst du dieses Ziel?«
    »Ich kann es nur vermuten. Eine Schlussfolgerung ziehen aus dem, was ich bisher erfahren habe.«
    »Und was für eine Schlussfolgerung ist das? Lass dir nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen! Oder es gibt kein Dessert!«
    Während der greise Habenichts sprach, hatte er die von Asha Devi bestellten Gerichte in bemerkenswert kurzer Zeit verschlungen.
    »Also gut. Ich glaube, sie wollen dich zu ihresgleichen machen. Ihr Ziel ist es, eine Dämonin namens Asha Devi hervorzubringen.«
    »Das werden sie nicht schaffen«, knurrte die Inspektorin. »Niemals. Es kann schon sein, dass diese schwarzmagischen Bastarde mir eine Falle gestellt haben. Aber ich bin nun gewarnt und werde sie mir erst recht vorknöpfen. Hast du eine Ahnung, wer genau hinter dieser Intrige steckt?«
    »Ich glaube, diese Frage kannst du selbst beantworten, Asha Devi.«
    Die Inspektorin nickte düster, was der Blinde natürlich nicht sehen konnte. Oder vielleicht doch? Sie war sich über seine tatsächlichen Fähigkeiten nicht mehr so sicher. Fest stand jedenfalls, wer Asha Devis Hauptverdächtiger war.
    Er hatte ihr sogar schon einmal ins Gesicht gesagt, dass sie eine erstklassige Dämonin abgeben würde. Dieser verdammte Bastard. Und doch konnte Asha Devi ihn nicht so sehr hassen, wie sie es gerne getan hätte. Und dafür gab es einen ganz einfachen Grund.
    Dieser Dämon war ihr Bruder!
    Sura Devi war einst ein Mensch gewesen, bevor er sich den Dunklen Mächten unterworfen hatte und zu einem Erddämon geworden war. Asha Devi hatte ihren Bruder gejagt und gegen ihn gekämpft. Doch sie hatte den Kürzeren gezogen. Sie musste sich eingestehen, dass Sura sie sogar am Leben gelassen hatte, obwohl er sie hätte töten können.
    Und warum? Hatte er eine Zukunftsvision von seiner Schwester als Dämonin gehabt?
    Die Inspektorin schüttelte sich.
    »Was zwischen meinem Bruder und mir ist, geht keinen etwas an!«, zischte Asha dem Alten zu. Doch der zeigte sich unbeeindruckt und grinste nur.
    »Du hast von deinem Bruder gesprochen, nicht ich. Leider kann ich dir nicht sagen, wo genau er sich zurzeit in London aufhält.«
    »Habe ich dich vielleicht darum gebeten?«, keifte Asha. »Ich bin Polizistin und brauche keine Hilfe von Amateuren.«
    Bei diesen Worten musste sie an Zamorra und Nicole denken, die in Asha Devis Augen ebenfalls nur blutige Laien im Kampf gegen die Dämonenwelt waren. Nur in wenigen, extrem seltenen Momenten der Selbsterkenntnis musste Asha sich eingestehen, dass sowohl der Professor als auch Nicole Duval über viel mehr Erfahrung mit den Höllenkräften verfügten als sie selbst, die Inspektorin der India Demon Police…
    »Ich werde Sura, meinen ehemaligen Bruder, finden!«, versprach sie dem Blinden. »Und dann werde ich ihn vernichten!«
    Doch tief in ihrem Inneren fürchtete sich Asha Devi vor dieser

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