0765 - Die Dämonen-Falle
erstarben, bevor er sie beenden konnte.
Aurelian schaute nachdenklich auf den toten Hilfsdämon hinab. Natürlich hatte er bereits von Marchosias gehört. Er konnte von Glück sagen, dass er auf Varkaal getroffen war und diese Information von ihm erhalten hatte.
Zu schade allerdings, dass es sich nur um vage Andeutungen handelte. Aber die waren besser als nichts. Immerhin gaben sie einen wichtigen Hinweis, aus welcher Richtung Zamorra eine Falle zu erwarten hatte.
Das bedeutete, dass Aurelian keine Zeit verlieren durfte. Er musste Professor Zamorra die Neuigkeiten so schnell wie möglich mitteilen.
Er entschied, dass das keine Sache für ein Telefonat war. Es war an der Zeit, dass er Château Montagne einen persönlichen Besuch abstattete. Mit einer wichtigen Erkenntnis.
Marchosias hatte keine Ahnung, dass sein finsterer Plan kein Geheimnis mehr war.
Drei Tage waren seitdem vergangen, und nun saß Aurelian vor seinen Freunden. Er merkte, wie ihn der Schlaf überkam.
Entschlossen richtete er sich auf. »Ich würde gern zu Bett gehen«, erklärte er.
»Willst du uns nicht sagen, wer es auf mich abgesehen hat?«, fragte Zamorra.
»Morgen ist auch noch ein Tag. Ich erzähle euch den Rest morgen. Bitte habt Verständnis dafür. Die Reise hat mich mehr angestrengt, als ich dachte. Ich kann kaum noch die Augen offen halten.«
Zamorra nickte. Was blieb ihm anderes übrig? Auf die eine Nacht kam es nun auch nicht mehr an.
Trotzdem konnte er seine Ungeduld kaum zügeln.
***
Eine Woche zuvor
Die Dämonenfalle
Seit vielen Tagen und Nächten grübelte der Dämon, aber er hatte keine Idee, wie er seinem ärgsten Widersacher beikommen sollte.
Bisher hatte Zamorra sämtliche Angriffe unbeschadet überstanden. Mit seinen Waffen und der Hilfe seiner Freunde und Verbündeten hatte er alle Attacken abgewehrt. Doch es musste einen Weg geben, den Gegner der Höllenmächte auszuschalten.
Auch ein Zamorra hatte eine Schwachstelle, an der er zu packen war. Nur war es bislang niemandem gelungen, sie zu finden. Aber es war nur eine Frage der Zeit, denn kein einzelner Mensch konnte sich auf Dauer seiner zahlreichen Feinde aus der Hölle erwehren.
Der Dämon überlegte sich tausend verschiedene Angriffe, doch keiner davon erschien ihm aussichtsreich genug. Er musste einen todsicheren Plan entwickeln, wenn nicht am Ende er selbst unterliegen wollte. Zu viele Mitglieder der Schwarzen Familie waren im Kampf gegen Zamorra untergegangen, ihm selbst durfte das nicht passieren.
Doch so sehr er auch nachdachte, er kam zu keiner Lösung. Dabei trieb ihn der Ehrgeiz, es sämtlichen Dämonen der Hölle zu beweisen. Wer Zamorra überwand, dessen Einfluss würde gewaltig steigen. Alle anderen wären ihm zu Dank verpflichtet. Sein Aufstieg in der Hierarchie war gar nicht aufzuhalten.
Er spielte mit dem Gedanken, sich an Nicole Duval heranzumachen, an Zamorras Gefährtin. Wenn es ihm gelang, sie in die Fänge zu bekommen, hatte er ein starkes Druckmittel. Vielleicht würde Zamorra dann einen Fehler machen, denn die ausgeprägte persönliche Bindung der beiden Menschen war bekannt.
Andererseits war an Duval genau so schwer heranzukommen wie an den Dämonenjäger selbst. Und die Frau war keine leichte Beute. Sie vermochte sich ihrer Haut ebenso gut zu wehren wie der verhasste Zamorra selbst.
Trotzdem ließ der Gedanke den Dämon nicht los. Wenn er Duval zur Strecke brachte, fügte er Zamorra damit Schmerzen zu. Am liebsten hätte er ihn zunächst um den-Verstand gebracht und anschließend erst getötet. Aber er verwarf den Gedanken, denn das war ein Eskapismus, den er sich gegen diesen Gegner nichtieisten konnte.
Nur eins war wichtig - der Tod von Zamorra.
Mit ihm zu spielen konnte ein Fehler sein, der sich nicht wieder gutmachen ließ.
Hin und wieder flammte ein grelles Licht auf und erhellte die bleierne Schwärze, wenn der Dämon glaubte, eine besonders geniale Idee zu haben. Doch der Schein erlosch augenblicklich wieder, wenn er erkannte, dass es zu viele Unwägbarkeiten in seinen Planungen gab.
Der Dämon spielte mit dem Gedanken, sich an einen seiner Höllenbrüder zu wenden, um sich zu beratschlagen. Gemeinsam würden sie vielleicht eine Lösung finden, denn schließlich war es im Interesse aller, dass Zamorra endlich sein Leben aushauchte. Aber er konnte sich nicht dazu durchringen, denn er wollte den ganzen Ruhm für sich allein haben.
Außerdem traute er niemanden. Manche hatten sich schon mit Zamorra verbündet, wenn es
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