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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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der alte sibirische Wolf Fenrir, Rhetts anderer Begleiter, auf telepathischer Ebene ein. Er war ein alter Freund Zamorras, der zumeist seine eigenen Wege ging, sich in letzter Zeit aber im Château aufhielt.
    Aurelian empfing die unausgesprochenen Worte des Vierbeiners. Merlin hatte den Wolf, dessen Intelligenz höher war als die manches Politikers, einst telepathisch geschult, deshalb konnte er sich mit den Menschen verständigen.
    »Ich bin kräftig und wohlgenährt«, konterte Fooly. »Ist doch nicht meine Schuld, wenn Madame Claire so eine hervorragende Köchin ist.«
    Lord Zwerg, wie Rhett häufig von Nicole Duval genannt wurde, grinste übers ganze Gesicht. »Aber es ist deine eigene Schuld, dass du immer noch eine Extraportion brauchst.«
    »Ihr bringt mich noch zum Fasten. Aber das ist gar nicht nötig. Ich halte auch so mit euch mit.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte setzte Fooly sich in Bewegung und lief los. Er rannte quer über den Rasen, bis er ins Stolpern geriet. Unter einem entsetzten Aufschrei überschlug er sich, um sich danach umständlich wieder aufzurichten.
    Typisch für unseren Tollpatsch, kommentierte Fenrir stumm. Wir sollten hingehen und ihn bedauern, sonst ist er wieder untröstlich.
    Geschmeidig huschte der Wolf davon.
    Rhett wollte hinter ihm herlaufen, aber dann hielt er inne und warf Aurelian einen kurzen Blick zu, der Fenrir gemessenen Schrittes folgte.
    »Gehen wir gemeinsam«, sagte er.
    Der Pater zog amüsiert eine Augenbraue in die Höhe. »Du traust einem alten Mann wie mir nicht viel zu, was?«
    »Das… das wollte ich damit nicht sagen«, stammelte Rhett. »Ich dachte nur…«
    Den Rest des Satzes verschluckte er. Denn bevor er begriff, wie ihm geschah, schnappte Aurelian ihn sich. Mit Schwung hievte er den Jungen auf seine Schultern und lief los.
    Begeistert schrie Rhett auf.
    »Hoh, Fury! Hüh, hoh!«
    Lady Patricia, die eben die große Freitreppe herunterkam, schlug die Hände über dem Kopf zusammen angesichts des Schauspiels. Sie glaubte nicht, was sie sah.
    Gemeinsam mit Fooly und Fenrir bildete ihr Sohn die reinste Rasselbande. Jetzt hatte dieses Tollhaus noch ein Mitglied mehr.
    Und der arme Pater Aurelian schien seinen Spaß bei der ganzen Sache zu haben.
    ***
    Zamorras Arbeitszimmer lag im Nordturm des Châteaus.
    Von hier aus hatte er einen herrlichen Blick über die Loire und das Dorf im Tal. Das vom Boden bis zur Decke reichende Panoramafenster war von außen getarnt. Dort sah man nur Mauerwerk und ein normales kleines Fenster. Dass dahinter die Denkerstube des Dämonenjägers lag, konnte kein Betrachter ahnen.
    Doch heute hatte Zamorra keinen Blick für die Aussicht übrig.
    Mürrisch hockte der Professor in einem der drei Sessel, die vor dem hufeisenförmig geschwungenen Arbeitstisch standen. Von jedem der Arbeitsplätze erhielt man Zugriff auf den Rechner. Ebenso wie von jedem Terminal der Bildsprechanlage in den angeschlossenen Räumen des Châteaus.
    Doch gute Hardware und Software garantierten noch lange keinen befriedigenden Erfolg, wie Zamorra feststellte. Der Computer verriet ihm einfach nicht, was er wissen wollte. Das Ding ließ ihn schmählich im Stich.
    Es gab eine Reihe von Fakten, aber die hatte Zamorra auch so im Kopf. Dafür brauchte er die leistungsstarke Computeranlage nicht.
    Marchosias präsentierte sich in seiner Höllengestalt als feuerspeiender, geflügelter Wolf. Mit seinem Schlangenschweif machte er schon rein äußerlich einen imposanten und Furcht einflößenden Eindruck.
    Aber das konnte nicht alles sein. Zamorra erwartete, auf weitere Informationen zu stoßen, besonders auf solche, die Marchosias Vorgehensweisen zeigten. Wo hatte der Dämon früher gewirkt? Wie hatte er sich dabei verhalten? Daraus ließen sich vielleicht Rückschlüsse auf den bevorstehenden Angriff schließen, doch in den Datenbänken existierte nichts.
    »Pech gehabt«, sagte Zamorra zu sich selbst. »Daten, die niemals eingegeben wurden, kann ich auch nicht abrufen.«
    Doch das ließ sich bei der Informationsflut, die sich in den Jahren seines Kampfs gegen das Böse angesammelt hatte, nicht immer sagen. Viel zu groß war das Wissen inzwischen, als dass ein einzelner Mensch es sich merken konnte.
    Er gab eine Reihe von Suchbegriffen ein. Vielleicht gelang es ihm, durch Querverweise etwas über Marchosias zu erfahren, aber er wurde erneut enttäuscht. Was er auch versuchte, er fand nichts.
    Schließlich sah Zamorra die Sinnlosigkeit seiner Bemühungen ein. Er warf

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