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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meldete sich Senco Ahrat.
    „Rhodan soll nichts unternehmen!" sprudelte der Kybernetiker hastig hervor. „Ich habe eine Botschaft von Atlan für ihn."
    „Warten Sie!" sagte Ahrat.
    Auf dem Bildschirmteil formte sich Rhodans Gesicht in der blaßgrauen Fläche.
    „Die Zeit ist um!" stellte er mit dumpfer Stimme fest.
    „Ich habe eine Botschaft!" wiederholte Hellmut. „Unternehmen Sie nichts."
    „Was für eine Botschaft?"
    Hellmut hatte mit dieser unmißverständlichen Frage gerechnet, und sie brachte ihn gehörig ins Schwitzen, Er saß in der Klemme, und wenn er keinen Ausweg fand, war seine Mission zum Scheitern verurteilt. Natürlich hörte man an Bord der DEMETER dieses Funkgespräch mit.
    Hellmut konnte weder den Inhalt der richtigen Botschaft Atlans weitergeben, noch Rhodan seine (Hellmuts) eigene Version mitteilen. In beiden Fällen hätte er vermutlich eine Katastrophe heraufbeschworen.
    Deshalb sagte er: „Ich verstehe Sie nicht! Der Empfangsteil der Funkanlage ist ausgefallen. Ich kehre so schnell wie möglich zurück und erstatte mündlich Bericht."
    Schnell schaltete er ab.
    Er sank im Pilotensitz zurück und atmete schwer.
    Abgesehen davon, daß er nicht damit rechnete, daß seine plumpe Lüge Erfolg haben würde, hielt er sich für einen schlechten Schauspieler. Sicher hatten alle gesehen, daß er log.
    Seine Chance war auch nicht, daß man ihm glaubte, sondern daß man über den Sinn seiner Lüge nachdachte. In der Zwischenzeit würde er zur SOL zurückkehren. Bis dahin mußte er innerlich gefestigt sein. Eine Interpretation war keine Lüge.
     
    *
     
    Rhodan blickte nachdenklich auf die Bildschirme der Funkanlage und überlegte welches Spiel Joscan Hellmut versuchte. Der Sprecher der SOL-Geborenen war ein kluger Mann.
    Als Kybernetiker hatte er nicht nur ständigen Umgang mit Romeo und Julia, sondern er gehörte auch zu den Privilegierten, die ohne Sondergenehmigung mit dem Rechenverbund zusammenarbeiten durften.
    Rhodan hatte längst bemerkt, daß Hellmut auch ein gutes Verhältnis zu den Keloskern hatte. Vielleicht war der SOL-Geborene diesen Wesen innerlich näher als jeder andere Mensch an Bord.
    „Er hat zweifellos gelogen", sagte Rhodan zu Mentro Kosum.
    „Er suchte nur einen Vorwand, um die Verbindung abzubrechen."
    Der Emotionaut hob die Schultern.
    „Es kann sich um eine Sicherheitsmaßnahme handeln.
    Bestimmt hat er seine Gründe."
    Was war an Bord der DEMETER geschehen?
    Rhodan konnte sich nicht vorstellen, daß es Hellmut in einer knappen halben Stunde gelungen sein konnte, irgend etwas zur Besserung der Lage beizutragen.
    Aber Atlan war ein gerissener Verhandlungspartner.
    Möglicherweise hatte er Hellmut für seine Zwecke eingesetzt, ohne daß es dem SOL-Geborenen bewußt geworden war.
    Was immer Hellmut zu sagen hatte, Rhodan war entschlossen, diese Aussage mißtrauisch zu prüfen.
    Bei den Schiffen der NEI-Flotte blieb alles ruhig. Nichts deutete auf einen Feuerüberfall hin, aber genausowenig gab es Anzeichen für eine Lockerung der Absperrung.
    Im Grunde genommen war die Situation unverändert.
    Ungeduldig wartete Rhodan, daß Hellmut zurückkehrte.
    Als der Kybernetiker schließlich die Zentrale betrat, gab Rhodan ihm keine Gelegenheit, irgend etwas zu sagen, sondern er konfrontierte ihn sofort mit einer Frage.
    „Warum haben Sie das Funkgerät der Jet ausgeschaltet?"
    Hellmut erwiderte seinen Blick. Seine Stimme klang gelassen, als er erwiderte: „Aus psychologischen Gründen! Ich wollte nicht, daß man an Bord der DEMETER Ihre Reaktion auf das Angebot hörte, das Atlan Ihnen unterbreitet."
    Für einen Moment war Rhodan aus der Fassung gebracht, Ein Angebot? fragte er sich überrascht. Seine innere Stimme warnte ihn davor, daß Hellmut auch jetzt los, aber der SOL-Geborene ließ sich äußerlich nichts anmerken.
    „Wie lautet dieses Angebot?" forderte Geoffry Waringer den Kybernetiker zum Sprechen auf.
    „Atlan würde es begrüßen, wenn wir mit der SOL zusammen mit den Schiffen seiner Flotte in die Provcon-Faust fliegen und auf Gäa landen würden. Dort kann man sich in Ruhe über alle Probleme unterhalten."
    Rhodan war verblüfft.
    War es möglich, daß der Arkonide einen solchen Sinneswandel durchgemacht hatte?
    Die geschlossene Front seiner Schiffe sprach eigentlich dagegen.
    „Irgend etwas stimmt nicht, Hellmut", stieß Rhodan hervor.
    „Was verheimlichen Sie uns?"
    „Nichts!" beteuerte Hellmut. „Ich glaube jedoch, daß ich eine Erklärung hinzufügen muß.

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