0767 - Der Wächter von Palatka
dort, den Sie Shamanovo nennen, war bereits auf dem Weg zu den Lagerräumen, um sich ein Fahrzeug zu beschaffen. Ich war sicher, daß es vorteilhaft sein würde, wenn er während Ihrer Therapie hier im Medo-System anwesend war.
Denn er war der einzige, der das Gift kannte, und seine Aussage würde uns eine Menge Arbeit mit den Analysen ersparen.
Ich wollte also versuchen, Shamanovo auf irgendeine Art und Weise umzuleiten und zur Medo-Station zu dirigieren. Hier wollte ich ihn festhalten, bis Sie auf der Bildfläche erschienen und wir mit der Behandlung beginnen konnten."
Walik Kauk blickte den Siganesen verwundert an.
„Sie wollten...Sie planten...das klingt alles so, als sei Ihre Planung mißlungen!"
„Das ist sie auch", behauptete Kulliak Jon.
„Aber Shamanovo ist hier..."
„Nicht als Ergebnis meines Planes!"
„Sondern...?"
„Ein anderer hat eingegriffen... oder meinetwegen etwas anderes."
„Wer?"
Kulliak hob die Schultern.
„Das weiß man nicht", antwortete er. „Aber hören Sie sich die Geschichte immerhin an..."
Kulliak Jon berichtete von seinen Beobachtungen, die ihn zu dem Schluß geführt hatten, daß im Innern der Station eine unbekannte Macht am Werk sein müsse.
Es überraschte ihn zu hören, daß auch Walik Kauk bereits ähnliche Überlegungen angestellt hatte...zum Beispiel aufgrund des akustischen Signalaus-tauschs zwischen Augustus und der Rufsäule, für den der Siganese jegliche Verantwortung bestritt.
Noch erstaunter aber war Kulliak Jon, als er von dem dreieckigen Raum erfuhr, aus dem im Laufe von zwei Stunden mehrere tausend Tonnen technischen Geräts spurlos verschwunden war. Wortlos lauschte er Walik, als der seine Rückkehr zum Ahtigravschacht beschrieb, wo er die geheimnisvolle Stange ebenfalls verschwunden fand.
„Wie erklären Sie sich das?" fragte der Siganese, nachdem er eine Zeitlang über Waliks Schilderung nachgedacht hatte.
„Ich dachte, wir hätten vielleicht irgendeiner fremden Macht zu tief in die Karten geschaut. Da räumte sie einfach beiseite, was wir nicht sehen durften."
„Meinen Sie nicht, es wäre ihr leichtergefallen, Sie anstelle der Maschinen zu beseitigen?"
„Der Gedanke ist mir gekommen. Aber ich kann in den Gehirnkasten der fremden Macht nicht hineinschauen. Ich weiß nicht, warum sie tut, was sie tut."
Da war plötzlich die schrille Stimme des Gefangenen zu hören.
„Ihr zerbrecht euch unnütz die hohlen Schädel!" schrie er.
„Nur ich weiß, um welche Macht es sich handelt. Es sind die Überirdischen, die mich zum Herrn der Erde bestimmt haben! Sie haben diese Station in Besitz genommen...und wehe euch, wenn sie euch ergreifen! Ihr seid des Todes; denn ihr habt euch an der Majestät des Herrn der Erde vergriffen!"
„O mein Gott...!" murmelte Walik Kauk.
Vielleicht können wir ihm helfen", meinte Bluff Pollard, und als sich aller Augen erstaunt auf ihn richteten, fuhr er, sich verteidigend, fort: „Nun, ich denke...wir sind hier in der Medo-Station. Warum sollte sie nicht auch einem Geisteskranken helfen können?"
„Das wäre ziemlich schwierig", meinte Kulliak Jon. „Gerade bei Geisteskrankheiten kommt es darauf an, daß der Kranke den Heilungsprozeß unterstützt.
Glauben Sie, daß dieser Mann da besonders entgegenkommend sein wird?"
Bluff Pollard zweifelte daran.
„Es ist sicherlich besser, ihn in die Obhut eines Arztes zu bringen. Sie sprachen davon, daß sich in Terrania City bereits einige Überlebende der Katastrophe zusammengefunden haben?"
„Wir hatten kurzzeitig Funkkontakt mit einer Gruppe", bestätigte Walik.
„Dann bringen Sie Shamanovo lieber dorthin. Ein Arzt soll sich um ihn kümmern. Meinetwegen kann er hierher zurückkehren und die Dienste des Medo-Systems in Anspruch nehmen."
„Gut", stimmte Walik Kauk zu. „Das bringt uns zum Thema Nummer eins zurück. Wir brauchen ein Fahrzeug."
Kulliak Jon schwieg lange. Dann erklärte er mit Bedacht: „Ich glaube nicht, daß ich meinen Auftrag verrate, der mir von Perry Rhodan selbst gegeben wurde, wenn ich Ihnen eines der Fahrzeuge dieser Station überlasse. Es handelt sich um eine Sonderfertigung, die nach Programm, aber auch von Hand gesteuert werden kann und von dem Funksicherungsnetz unabhängig ist."
Walik, Baldwin und Bluff sahen einander an. Daraufhin sagte Walik: „Wenn Sie das für uns tun wollten, dann..." Er grinste hilflos. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
Kulliak winkte ab.
„Sagen Sie nichts! Ich handle nicht ganz
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