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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Professor.«
     
    ●
     
    Nach dem
nächtlichen Vorfall in dem Eingeborenendorf kam keiner mehr von ihnen so
richtig zur Ruhe.
    Larry war
nicht der einzige, der sich im Zelt unruhig hin- und herwarf.
    Ehe die Sonne
aufging, hörte er ein leises Geräusch von der Mitte des Dorfplatzes, schlich an
den Zelteingang und sah den Medizinmann des Stammes, der sich an dem Pfahl zu
schaffen machte, auf dem der Totenschädel steckte. Er riß ihn aus der Erde und
warf ihn in das Dickicht. Den Schädel nahm er vorher an sich und mit in seine
Hütte.
    Larry schlich
über den Platz und warf einen Blick durch den Blattvorhang, der den Eingang
verdeckte.
    Er
beobachtete, daß der Zauberer inmitten seiner übelriechenden Hütte hockte und
den Schädel mit einem Mörser zerstampfte.
     
    ●
     
    Rasch wurde
es hell, und das Leben im Dorf begann. Der PSA-Agent war einer der ersten, der
sich in dem nahen Fluß wusch. X-RAY-3 trug ein helles Sporthemd und eine
khakifarbene Hose, als er wieder ins Dorf zurückkehrte.
    Der Vormittag
verging mit Vorbereitungen und Erkundungen der näheren Umgebung.
    Harry van
Loose bestand darauf, daß niemand von ihnen allein blieb. Sie sollten immer zu
zweit, noch besser zu dritt sein.
    Die Stimmung
unter den Eingeborenen war gereizt und gedrückt.
    Larry hatte
viele Fragen auf dem Herzen, und er glaubte, daß der Häuptling oder der
Medizinmann sie ihm beantworten konnte. Es waren die gleichen Fragen, die auch
Harry van Loose quälten.
    Sie wollten
Näheres über die mysteriösen Geschehnisse wissen, die eindeutig schon öfter
vorgefallen waren, und über den rätselhaften Stamm, der Menschenopfer forderte
und dem man sie auch gewährte.
    Die beiden
Männer hatten Glück. Der Häuptling war bereit, mit ihnen zu sprechen und ließ
sie zu sich in seine Hütte bitten, die neben dem Frauenhaus stand. Der
Häuptling hatte vier Frauen. Keine von ihnen war zu sehen.
    Van Loose
verzichtete diesmal auf die Unterstützung von Monique Buscon. Er war zwar kein
so gewandter Redner und beherrschte den Eingeborenendialekt nicht so perfekt
wie sie, aber er konnte sich verständigen.
    Das Gespräch
führte nicht sehr weit über die Erkenntnisse hinaus, die man in der letzten
Nacht schon gewonnen hatte.
    Eins stellte
Larry Brent jedoch fest: Man nahm die Dinge nicht so ernst. Es wurde ein neues
Opfer gefordert, und der Stamm war bereit, dies zu liefern. Eine gewisse
Lethargie hatte sich der hier lebenden Menschen bemächtigt.
    Larry Brent
bat den Holländer nach Hamshere zu fragen, dessen Schicksal sich unter
Umständen hier erfüllt hatte, doch der Häuptling konnte keine genaue Auskunft
geben.
    Dann wollte
Larry mehr über die Baraks wissen.
    Aber es kamen
nur phantastische Mutmaßungen zustande. Keiner hatte sie je gesehen. Man wußte
offenbar nur eins mit Gewißheit: Es war ein Bergstamm, der die Nachbarstämme
tyrannisierte. Eine genaue Erklärung für den Kult mit den Totenschädeln kannte
man nicht.
    Auch hier
rankten sich Legenden.
    Harry van
Loose, der die Geschichte vieler Stämme kannte, war am ehesten bereit, eine
Version anzuerkennen, die dem Volk der Baraks eine Sonderstellung unter den
anderen Stämmen einräumte. Er wußte, daß es auch Stämme gab, die bis vor kurzer
Zeit noch auf Kopfjagd gegangen waren. Dies taten sie nicht nur, um ihre Feinde
zu dezimieren, sondern in erster Linie, weil sie der Meinung waren, daß Kraft,
Mut und Stärke des Getöteten, dessen Kopf sie erobert hatten, auf sie selbst
übergingen.
    Harry van
Loose ließ durchblicken, daß sie gern noch die Nacht bleiben würden, und alles
daransetzen wollten, das Leben des für die Baraks auserwählten Opfers zu
retten.
    Der Häuptling
war davon nicht angetan. Er fürchtete einen großen Vergeltungsschlag der
Baraks, wenn er sich auf einen solchen Handel einließ.
    Die Situation
für die kleine weiße Gruppe in dem fremden Land bei einem wilden Stamm war
nicht beneidenswert. Van Loose und auch Larry Brent waren überzeugt, durch
einen Zufall näher an der Aufklärung des Schicksals der Hamshere-Expedition zu
sein, als sie zu hoffen gewagt hatten. Wenn es ihnen jetzt noch gelang, die
Spur zu den geheimnisvollen Baraks zu finden, die nach den Worten des
Häuptlings allerdings noch niemand gesehen hatte, dann war dies schon ein
großer Erfolg.
    Sie berieten
am späten Nachmittag das Problem.
    Auf keinen
Fall durften sie sich zu einer Dummheit hinreißen lassen. Ihr aller Leben war
in Gefahr, wenn sie etwas gegen die Gesetze dieses Stammes

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