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077 - Die Hexe von Andorra

077 - Die Hexe von Andorra

Titel: 077 - Die Hexe von Andorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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konnte. Er glaubte, undeutlich eine menschliche Gestalt zu sehen.
    „Ist da jemand eingesperrt?" fragte er unsicher.
    Quintano nickte. „Ein Sünder wie Sie."
    Cassell lachte gekünstelt.
    „Na, ich muß schon sagen, Sie verstehen es, einem das Gruseln zu lehren. Sie sollten etwas Reklame für Ihre Horrorschau machen. Das würde ein Bombengeschäft werden."
    Cassell bekam plötzlich einen Stoß in den Rücken, daß er quer durch den Raum zu einer Tür taumelte.
    „Öffnen Sie!" befahl Quintano.
    „He, nun mal nicht so forsch!" begehrte Cassell auf.
    Aber als er Quintanos stechenden Blick sah, öffnete er die Tür.
    Cassell zuckte zurück. Er blickte in eine lange Halle, die mit unzähligen Folterinstrumenten vollgestopft war. Im Hintergrund stand ein langer Tisch mit einem Dutzend Stühlen. Auf dem Tisch standen nur ein schlichtes Kreuz und links und rechts davon je eine Kerze. Über dem Tisch hing das Banner der spanischen Inquisition.
    „Ist das alles auch echt?" fragte Cassell.
    Statt einer Antwort versetzte ihm Quintano einen Schlag, daß er in die Folterkammer taumelte. „Hier tagt noch immer das Inquisitionstribunal", erklärte Quintano mit feierlicher Stimme. „Haben Sie nur etwas Geduld, mein Herr. Der Inquisitionsrat wird jeden Augenblick erscheinen. Sie haben doch die Prozession aus Fackelträgern im Wald gesehen? Sie müssen gleich hier sein."
    Cassell schluckte. „Aber - wenn Sie sich schon solche Mühe machen, dann sollten auch meine Freunde dabei sein. Sie wären beeindruckt, ein solches Schauspiel mit ansehen zu dürfen."
    „Sind Ihre Freunde auch dem bösen Feind verfallen?"
    Quintano fragte das in vollem Ernst. Entweder er war ein ausgezeichneter Schauspieler oder...
    Im Hintergrund öffnete sich eine kleine Tür, durch die nach und nach zwanzig Kapuzenmänner traten, die alle eine Fackel trugen, die sie in die Halterungen an den Wänden steckten.
    Elf von ihnen stellten sich hinter die Sessel hinter dem Tisch, die anderen verteilten sich links und rechts entlang der Wände. Es entstand eine feierliche Stimmung. Cassell hörte nur sein eigenes stoßweises Atmen. verdammt, ich habe Schiß, dachte er. Langsam hörte sich der Spaß nämlich auf. „Quintano, ich finde, jetzt ist es..."
    „Angeklagter, Sie sprechen nur, wenn Sie gefragt werden!" fuhr Quintano ihn mit herrischer Stimme an. „Bewahren Sie wenigstens Haltung!"
    Quintano begab sich zu dem freien Platz in der Mitte des Tisches. Vier der Kapuzenmänner kamen zu Cassell und nahmen ihn zwischen sich. Als er ihnen ausweichen wollte, wurde er brutal an den Armen gepackt.
    „Der Inquisitionsrat ist zusammengetreten, um über diesen Mann zu richten", sagte Quintano feierlich und deutete auf Cassell. „Er wird teuflischer Umtriebe mit der Hexe Sixta beschuldigt und hat dies aus freien Stücken gestanden und erklärt, daß er ihr Versteck kennen und es jederzeit wiederfinden würde."
    „Aber das war doch alles nur Spaß!" versuchte Cassell zu erklären. „In Ordnung, Quintano, Sie haben den Spieß umgedreht. Ich muß sagen, Sie haben mir wirklich das Gruseln gelehrt. Seien Sie damit zufrieden! Ich gebe mich geschlagen."
    „Ich bin erst zufrieden, wenn Sie die Hexe Sixta an mich ausgeliefert haben", schrie Quintano ihn an. „Wiederholen Sie hier Ihr Geständnis und verraten Sie uns das Versteck der Hexe!"
    Cassell hob hilflos die Arme. „Aber ich weiß doch überhaupt nichts über eine Hexe. Ich wollte doch nur... "
    Er verstummte, als er erkannte, daß Quintano ihm keinen Glauben schenkte. Dieser Verrückte meinte tatsächlich, was er sagte. Cassell suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Er wollte aus dem Kreis der Kapuzenmänner ausbrechen, einfach irgendwohin fliehen, aber sie hielten ihn an den Armen fest. Als er sich zur Wehr setzten wollte, brachen sie seinen schwachen Widerstand mit einigen schmerzhaften Schlägen.
    „Wiederholen Sie Ihr freiwilliges Geständnis! Oder müssen wir Sie erst dem peinlichen Verhör unterziehen?" drang Quintanos Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm.
    Cassell krümmte sich im Griff der Kapuzenmänner. Tränen rannen ihm übers Gesicht.
    „Aber was soll ich denn gestehen? Ich wollte mir doch nur einen Scherz erlauben. Verstehen Sie denn nicht, Quintano?"
    Quintano gab den Kapuzenmännern einen Wink.
    „Beginnt mit der Folter ersten Grades! Legt dem Beschuldigten die Daumenschrauben an!"
    „Nein!" schrie Cassell verzweifelt, als ihn die Kapuzenmänner zu einem Folterinstrument zerrten. Und immer

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