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077 - Zu Gast bei Mr. Vampir

077 - Zu Gast bei Mr. Vampir

Titel: 077 - Zu Gast bei Mr. Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Randa
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Routineuntersuchungen vornehmen.“
    „Wenn wir Jeannines Aussage ernst nehmen, so sind die anderen drei Verschwundenen bereits tot.“
    „Das fürchte ich auch.“
    „Es ist schade, daß sie sich durchaus nicht an den Ort erinnert, an dem sie gefangengehalten wurde.“
    „Wir haben jedenfalls einen Hinweis. Sie ist nicht sehr weit gelaufen, das heißt, sie befand sich an einer Stelle, die in dem Dreieck Colombes La Garenne-Colombes und Bois-Colombes liegt.“
    „Und in dieses Dreieck konzentrieren Sie Ihre Nachforschungen?“
    „In gewisser Weise ja. Natürlich können wir nicht alle Villen dort inspizieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß wir auf das Haus stoßen. Außerdem, so scheint es mir, sucht sich dieser Mann seine Opfer gut aus. Jedenfalls hat er sich Jeannine Burtin sorgfältig ausgewählt. Er wußte, daß sie in Saint Prix war und schlüpfte in die Persönlichkeit eines Stammgastes des Restaurants.“
    „In die Leggatts?“
    „Ja. Und ein Verbrecher ändert seine Methoden nur selten. Ähnlich wird er auch in den anderen drei Fällen vorgegangen sein. Wir müssen seine Spur wiederfinden, oder, zumindest Leute, die die drei Verschwundenen in verdächtiger Gesellschaft sahen.“
    „Sie klammern Leggatt aus?“
    „Nein, natürlich nicht. Er bleibt weiterhin unser Hauptverdächtiger. Er wird eine Zeitlang beschattet.“
    Morestier erhebt sich. Er geht zum Fenster, vor dem sich der weite Garten der Klinik erstreckt, und blickt hinaus.
    „Wenn unser Mann ein Vampir ist, so handelt es sich in diesem Fall ganz gewiß nicht um seinen ersten Versuch! Die drei jungen Frauen und Jeannine sind aus Paris, aber vermutlich müßten aus den Provinzen und aus dem Ausland ähnliche Fälle gemeldet werden.“
    „Wir lassen keine Möglichkeit außer acht.“
    „Es wäre mir sehr lieb, wenn Sie mich auf dem laufenden hielten, Kommissar.“
    „Sehr gern, Doktor.“
    „Dafür versuche ich, Ihnen Hinweise psychologischer Natur zu liefern, das könnte Ihnen helfen. Sie wissen, Verrückte sind äußerst listige Leute!“
    „Das ist mir bekannt.“ Der Kommissar nickte vielsagend.
    „Der Wahnsinn ist einerseits ihre Schwäche, aber andererseits ihre Stärke. Dreimal hat er bereits junge Frauen entführen können, ohne daß man ihm auf die Spur gekommen ist. Im Gegensatz dazu ist er auf Jeannine Burtins naives Mitspielen hineingefallen und hat schwere Fehler begangen. Er hat einfach darauf verzichtet, sie zu verfolgen und zurückzubringen. Weder die Tür des Zimmers, in dem sie gefesselt war, noch die Ausgangstür waren versperrt. Vermutlich deshalb, weil Leichen nicht zu fliehen pflegen. Und Jeannine? Ihr mißtraute er nicht, denn er nahm ihr Spiel für Wahrheit.“
    „Ich verstehe, was Sie meinen.“
    „Wir erhalten hier die besten Resultate, wenn wir uns in diese kranken Gehirne hineindenken. Ich möchte diesen Leggatt gern kennenlernen!“
    „Das ist ganz leicht zu machen … Berufsinteresse?“
    „Nein, simple Neugier. Wir bewegen uns hier auf äußerst unsicherem Grund, eine Art von Niemandsland zwischen Gedanken und Bewußtsein. Die Kranke hat geglaubt, es sei Leggatt gewesen, der sie entführt hat, aber sie hat sich geirrt. Nun möchte ich herausfinden, weshalb sie sich geirrt hat.“
    „Aha. Gut, dann werde ich ihn Ihnen schicken.“
    „Noch etwas. Wissen Sie, wer Lilith ist?“
    „Nein.“
    „Der Schwarze Mond. Für die Astrologen ein ganz kleiner Planet, hypothetischer Natur, glaube ich, der um die Erde kreist. Das drohende Unheil, die Mandragora, wenn Sie wollen. Die Mandragora der Okkultisten. Lilith ist in gewisser Weise die Personifizierung der Mandragora, des Verhängnisses. Die natürliche Schwester Satans.“
    „Wo wollen Sie hinaus?“
    „Wenn alles wahr ist, wenn Jeannine Burtin nicht absichtlich lügt, dann ist sie die Inkarnation der Lilith für diesen Irren. Er hat ihr Angebote gemacht…“
    „Reichtum, Macht…?“
    „Ja.“
    „Aber Sie glauben doch nicht, daß er seine Versprechen auch halten kann?“ Der Kommissar lächelt.
    „Das nicht; aber die logische Folgerung wäre, daß er es zumindest versucht.“
    „Also wird er versuchen, Kontakt mit ihr aufzunehmen?“
    „In irgendeiner Weise sicherlich.“
    „Das bringt eine gewisse Gefahr für Jeannine.“
    „Das glaube ich nicht, außer Jeannine fällt so unvorbereitet und wehrlos in seine Hände wie beim erstenmal.“
    „Sie glauben nicht, daß er versuchen wird, sie umzubringen?“
    „Nein.“
    „Sie ist aber

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