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0770 - Die andere Seite der Hölle

0770 - Die andere Seite der Hölle

Titel: 0770 - Die andere Seite der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie ist der kleinen Hopkins hörig.«
    »Das vermute ich ebenfalls.«
    Suko preßte seine Hände gegen den Kopf. »Ich bin erst vor zwei Minuten wieder zu mir gekommen. Beim Gehen über die Treppe hatte ich das Gefühl, einen Sturm zu erleben. Ich will trotzdem nicht klagen, es hätte schlimmer kommen können. Jedenfalls müssen wir Jane unbedingt finden, John, bevor sie noch mehr Schaden nehmen kann. Hol dir das Mädchen, frage es und…«
    »Das wird nicht gehen, Alter, weil Elenor verschwunden ist.«
    »Was? Weg?«
    »Leider.«
    »Warum?«
    »Sie hatte zu viele Helfer.«
    »Verstehe, John. Du hast versucht, sie zu stellen.«
    »So ist es.«
    Suko lachte bitter. »Weißt du, ich habe ja nicht viel von ihr mitbekommen, aber hat sie tatsächlich heilen können?«
    Ich nickte. »Sogar zweimal. Eine gelähmte Frau und ein Kind. Es war kaum zu fassen.«
    Suko starrte auf die Wand. »Und wie hat sie das geschafft, zum Teufel?«
    »Hast du Teufel gesagt? Klar, der Teufel muß sie geleitet haben. Oder es war die Nonne, vielmehr ihr Geist. Ich habe mittlerweile erfahren, wer vor einigen Hundert Jahren hier gehaust hat. Diese Nonne Franziska muß ein Spielball des Teufels gewesen sein. Sie hat sich ihm hingegeben und…«
    »Eine Hexe?« unterbrach Suko mich.
    »Da bin ich mir nicht sicher. Ich weiß es nicht. Man hat sie jedenfalls verbrannt wie eine Hexe.«
    »Das kennen wir ja.«
    »Leider.«
    »Kaum der Fluch?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls gehe ich davon aus, daß ihr Geist überlebt hat, weil er unwahrscheinlich stark gewesen ist. Stärker jedenfalls als der der meisten Menschen.« Ich hob die Schultern. »Du weißt also, auf wen oder mit wem wir uns einlassen.«
    »Klar doch.« Suko streckte mir von der Seite her seine Hand entgegen. »Tu mir den Gefallen und hilf mir mal wieder auf die Beine, John.«
    Ich zog ihn hoch.
    Als er stand, schwankte er leicht und mußte sich an der Wand abstützen. Doch Suko war hart im Nehmen. Er biß die Zähne zusammen. »Wie weit, sagtest du, ist es von hier bis zur Kapelle?«
    »Ich sagte gar nichts, doch ich schätze, daß es drei Meilen sind.«
    »Dann wollen wir keine Zeit verlieren. Der Vorsprung der beiden ist sowieso schon groß genug. Was es noch zu bereden gibt, machen wir auf der Fahrt.«
    Ich stimmte meinem Freund zu. Die großen Sorgen aber galten weder ihm noch mir, sondern unserer Freundin Jane Collins. Hoffentlich war sie noch nicht zu tief in diesem unheimlichen Fall verwickelt…
    ***
    Der Hort des Bösen zog sie an!
    Jane Collins spürte dies genau, und sie beeilte sich auch, so rasch wie möglich dorthin zu gelangen.
    Sie lief nicht, sie rannte und ihr kam es vor, als würde sie von finsteren Dämonen begleitet, die ihre unsichtbaren Peitschen schwangen und auf sie einschlugen.
    Als sie an einem einsam stehenden und menschenleer wirkenden Gehöft vorbeikam, stoppte sie. Das heißt, sie wollte es, aber die Beine liefen wie von allein weiter, und Jane stolperte vor, bis sie den Erdhügel übersah. Mit dem rechten Fuß stieß sie dagegen. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden.
    Im feuchten Gras blieb sie liegen. Jane schnappte nach Luft. Sie hatte sich überanstrengt. Übelkeit wallte in ihr hoch, und sie stand dicht davor, sich zu übergeben.
    Zwar hatte die Detektivin den Kopf etwas angehoben, die Umgebung verschwamm trotzdem vor ihren Blicken und verwandelte sich in eine einzige Soße.
    Minutenlang blieb die Detektivin liegen. Die Erschöpfung verschwand, das Zittern aber blieb.
    Trotz ihres Zustands hatte sie das eigentliche Ziel nicht aus dem Gedächtnis verbannt. Sie mußte zur Kapelle gelangen, denn nur dort konnte sie Schutz finden. Die Kapelle war jetzt zu ihrer neuen Heimat geworden, denn in der kleinen Kirche stand die schwarze Madonna.
    Sie war ihr nächstes Ziel. Jane mußte sie einfach sehen und deren Kraft spüren.
    Noch immer sehr taumelig stemmte sie sich hoch. Schwankend blieb sie stehen. Ihr Wahrnehmungsvermögen war nicht mehr getrübt. Sie konnte die Umgebung klar und deutlich erkennen.
    Und sie sah das Gehöft. Nicht einmal einen Steinwurf weit stand es von ihr entfernt. Ein Feldweg führte darauf zu. Obwohl es bewohnt war, machte es einen verlassenen Eindruck. Sicherlich waren die Menschen in die Stadt gegangen, um den Wundern einer Elenor Hopkins zuzuschauen.
    Das Fahrrad hatten sie vergessen.
    Es lehnte dicht neben der Eingangstür an der Wand und gehörte nicht zu den modernen Rädern, sondern sah ziemlich verrostet aus. Es hatte

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