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0772 - Das Gericht der Toten

0772 - Das Gericht der Toten

Titel: 0772 - Das Gericht der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Conolly grinste nur, als er Suko zuwinkte. Der Inspektor brauchte nicht weit zu gehen. Er stand bereits günstig. Eine Drehung reichte ihm aus.
    Er blieb locker. »Dann wünscht mir mal ein angenehmes Sitzen«, sagte er und nahm Platz. Sein Gewicht drückte das Kissen ein. Er streckte die Beine aus und orientierte sich an der Sitzhaltung seines Freundes John Sinclair.
    Suko und auch die Zuschauer waren gespannt, wann und ob der Skelett-Sessel reagieren würde…
    ***
    Rose Cargill wachte plötzlich auf!
    Etwas schüttelte sie, sie spürte das Fremde, sie merkte auf einmal, dass etwas nicht stimmte, aber sie war noch zu benommen, um etwas Genaues herausfinden zu können.
    Deshalb blieb sie liegen. Nur allmählich drang der dumpfe Vorhang des Schlafes aus ihrem Kopf. Sie hatte in den ersten Sekunden nach dem Auf wachen nicht mal gewusst, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Es konnte ein Reflex gewesen sein, eine innere Warnung, ein schneller Abfall der Müdigkeit in einer bestimmten Zeit…
    Zeit?
    Sie war von einer dichten Finsternis umgeben. Als hätte man eine Decke über dem Jeep ausgebreitet. Und erst jetzt fiel ihr ein, wo sie sich befand. Dass sie in ihrem Wagen schlief, den sie in einem einsamen Hochtal in den Pyrenäen abgestellt hatte.
    Sie richtete sich auf. Der Rücken schmerzte, die Beine waren so taub, als wäre das Blut gestockt. Ein Rücksitz ist eben kein Bett.
    Zwei Uhr durch!
    Rose holte tief Luft. Sie schüttelte dabei den Kopf. Noch immer war sie benommen, aber sie bewegte bereits ihre Füße. Die Stiefel hatte sie ausgezogen, doch daran konnte sie sich kaum erinnern.
    Ihr war kalt. Sie fror. Nächte in den Bergen sind meist kühl. Sie bewegte die Zehen, was ihr gut tat. Allmählich wich die dumpfe Benommenheit aus ihrem Kopf, und das Plätschern des Gebirgsbachs drang klarer an ihre Ohren.
    Dieses Geräusch hatte sie bestimmt nicht aus den Tiefen des Schlafs gerissen. Es musste etwas anderes gewesen sein. Sie überlegte. War es ein Tier gewesen, das ihren Wagen umschlichen hatte? Einige Leute hatten zwar davon gesprochen, dass in den Bergen noch Bären leben sollten, das aber verwies sie in das Reich der Märchen.
    Wenn ein Tier sie aus dem Schlaf gerissen hatte, dann sicherlich kein Braunbär. Oder doch?
    Es gefiel Rose gar nicht, den einigermaßen sicheren Wagen zu verlassen, doch was sein musste, das musste sein. Sie griff nach den Stiefeln und streifte sie über. Für einen Moment blieb sie noch sitzen, das Kinn auf eine Hand gestützt und mit der anderen nach der Lederjacke greifend, die sie überstreifen wollte.
    In der Bewegung hielt sie inne. Sie hatte etwas gestört! Diesmal war es kein Geräusch gewesen, sondern eine Bewegung. Ja, der Wagen hatte sich bewegt.
    Normalerweise war es unmöglich, weil er fest und mit seinen vier Rädern auf dem Boden stand, aber dieses kurze, zitternde Schaukeln hatte sich die Fotografin auf keinen Fall eingebildet.
    Sie hätte sich gern geräuspert, traute sich aber nicht, aus Angst, dass es gehört werden konnte.
    War sie noch allein?
    Rose Cargill erschrak über ihre eigenen Gedanken. Natürlich war sie allein, alles andere wäre Unsinn gewesen.
    Und diese Bewegung…
    Sie war sicherlich nicht durch den Wind erfolgt, denn der zeigte sich von seiner ruhigen Seite. Es war so gut wie windstill. Das also konnte es nicht gewesen sein.
    Ich muss raus, dachte sie. Auch wenn es mir schwer fällt, ich muss draußen nachschauen.
    Da sackte der Wagen nach rechts und gleichzeitig nach hinten weg. Schlagartig geschah dies. Die Fotografin hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken. Sie spürte, wie etwas Kaltes über ihren Körper rann.
    Sie hörte das Zischen. Jemand musste eine Gasflasche geöffnet haben, um den Inhalt entweichen zu lassen.
    Rose wusste sehr genau, dass dies nicht stimmte. Das war keine Gasflasche. Das Geräusch hatte einen anderen Grund. Hinzu war noch die absackende Bewegung nach rechts gekommen. Da hatte jemand den rechten Hinterreifen zerschnitten!
    Noch einmal sackte der Wagen weg.
    Rose rührte sich nicht. Dafür überschlugen sich ihre Gedanken.
    Also doch ein Tier. Irgendein Nager, der gern Autoreifen fraß. Vielleicht ein Marder.
    Rose dachte auch an etwas anderes. Sie trug leider keine Waffe bei sich. Obwohl sie Waffen verabscheute, hätte sie sich jetzt ein Schießeisen gewünscht. Allein aus Gründen der Beruhigung.
    Bevor der Marder seinen Hunger an weiteren Autoreifen stillen konnte, musste Rose raus und ihn vertreiben. Sie

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