0774 - Die Stadt des Glücks
am entgegengesetzten Ende des Hafens von Te-Hotor die Stätte des Glücks. Und dort pflanzten sie sich auch fort.
„Alle sechs Wochen fühlen sich Tausende aus unseren Reihen gezwungen, die. Schleuse zu betreten. Jetzt erkennen Sie sicher auch, daß wir alles daran setzen mußten, um Ihre Freunde am Betreten der Zone zu hindern. Das Chaos wäre für den Planeten zu groß geworden."
„Haben die zwei Besatzungsangehörigen Jathin und Taicichi bereits Schäden angerichtet?"
Mit einer beschwichtigenden Geste der feingliedrigen Hand sagte der Delegierte: „Unwichtige, jedoch schmerzhafte Störungen. Wir nehmen im Augenblick noch das kleinere Übel auf uns.
Ein Tabu verbietet uns, Glücksstadt grundlos zu betreten oder die Anlagen zu desaktivieren."
Es würde so ähnlich wirken, wie wenn ein Arzt die lebensrettenden Geräte einer Intensivstation abschaltete, gerade im kritischen Stadium einer Erkrankung. Rhodan begriff, daß es für die Planetarier kein Spiel mehr war. Ein Schatten lag über Glücksstadt.
Rhodan sagte nach kurzer Überlegung: „Ich sehe also, daß wir noch vier Tage warten müssen, bis die zwei Solaner die Glücksstadt verlassen. Vorher scheidet aus begreiflichen Gründen ein Start aus, ich habe sicherlich Ihr Verständnis.
Zweitens: Warum verurteilen Sie uns, was das Partnerschiff betrifft, zur Passivität?"
„Ein einstimmiger Beschluß des Rates, wobei jeder Rat ein Sonnensystem vertritt. Ein bindender Beschluß von gewichtiger Betonung."
Noch in die Übersetzung der Translatoren hinein ertönte das auffallende Zeichen des Summers. Rhodan drückte einen Knopf.
In der Luft vor einem Interkomschirm erschien der Oberkörper des Diensthabenden der Funkzentrale von SZ-2.
„Sir! Wir empfangen schon wieder Funksprüche!"
Anklagend deutete Perry auf den Sprecher, nachdem er sicher sein konnte, daß seine Besucher den Sinn der Durchsage verstanden hatten.
Vermutlich würden die Tbahrgs in Kürze nicht mehr verhandeln, sondern Rhodan mit Gewalt verjagen, mit oder ohne die zwei fehlenden Leute.
„Dasselbe Band?" fragte er.
„Ja. Dasselbe Band, das sie alle Stunden senden. Aber dieses Mal befindet sich ein Zusatz dabei. Soll ich überspielen?"
Rhodan nickte. Die Frage bewies ihm bereits, daß es kein Text war, den man besser geheimhielt, trotz der Wahrscheinlichkeit, daß ihn auch die Tbahrgs entschlüsseln konnten.
„Ja. Ich möchte ihn hören."
Er glaubte sogar die Stimme des Arkoniden zu hören, als der Lautsprecher zu dröhnen begann: „ ... du uns vielleicht trotzdem irgendwie hören. Ich bin sicher, daß du ein Gefangener der Planetarier bist. Wir warteten bisher auf eine Nachricht. Jetzt sind wir entschlossen, eine Warnung auszusprechen, du weißt, wie ich zu handeln pflege.
Wir lassen uns etwas einfallen. Versuche bitte, die Planetarier davon zu überzeugen, daß ich prinzpiell nur einmal scherze.
Meldet euch! Noch bin ich zu erreichen, noch kann der Einsatz angehalten werden. Sollte diese Botschaft nicht von Perry Rhodan, sondern nur von den Planetariern gerhört werden, dann gilt sie unter anderer Anrede sinngemäß.
Auch dieser Zusatz wird stündlich ausgestrahlt!"
Rhodan wartete, bis die Übersetzung beendet war. Eine solche Reaktion hatte er berechnet. Atlan würde deutlich warnen.
„Sie haben alles genau verstanden? Die Lage beginnt, ihre eigene Logik zu entwickeln. Nehmen Sie diesen Energieschirm von den Schiffen weg. Sonst wird mein Freund genau das tun, was er hier versprochen hat. Ich kenne seine Planung nicht - sein Hang zu Scherzen ist schwach ausgeprägt."
Fast synchron schüttelten die Delegierten ihre Köpfe. Ihre Stimmen klangen bedauernd.
„Wir sind nicht ermächtigt, Zusagen zu machen oder Entscheidungen zu treffen. Wann werden Sie starten?"
„Wenn die zwei Besatzungsangehörigen an Bord sind."
„Und Sie sind sicher, daß das andere Schiff unseren Planeten angreifen wird?"
Wahrheitsgemäß bekannte Perry Rhodan: „Ich habe nicht die geringste Vorstellung, was mein Freund unternehmen wird. Ich weiß nur, daß seine Warnungen stets ihre eigene Dramatik besitzen."
„Wir tragen diese neue Entwicklung dem Rat vor. Er wird entscheiden."
Die Tbahrgs standen auf, verabschiedeten sich mit gewohnter Zurückhaltung und wurden von wartenden Offizieren zu einer Schleuse gebracht, in der ihr Luftgleiter geparkt worden war.
Im Augenblick gab es keine Möglichkeit, zu handeln. Abermals konnten sie nichts anderes tun als warten und versuchen, bei der ersten
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