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0777 - Phantom aus der Vergangenheit

0777 - Phantom aus der Vergangenheit

Titel: 0777 - Phantom aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn ich die Säulen und die Brücke betrachtete, die ich auch aus meiner Zeit her kannte.
    Hier allerdings war alles fest mit dem Erdboden verankert. Nichts schwebte mehr, und die düsteren Steinsäulen sahen aus, als wären sie für die Ewigkeit errichtet worden. Der graue Himmel, an manchen Stellen mit dunklen Blautönen durchwebt erinnerte mich an eine mächtige Kulisse. Es war die Zeit der Dämmerung, und ich konnte mir vorstellen, dass die Dunkelheit sehr bald hereinbrechen würde.
    Noch hielt sie sich zurück. Die Schatten wanderten über den Himmel, aber die gesamte Umgebung machte auf mich einen irgendwie erwartungsvollen Eindruck, als lauerte sie darauf, dass sehr bald etwas passieren würde.
    Noch blieb es still.
    Es sang oder zwitscherte auch kein Vogel. Weiter im Hintergrund zeichnete sich ein dunkler Waldrand ab. Wenn ich nach rechts schaute, fiel mein Blick in eine Ebene hinein, und die kleinen Buckel innerhalb des Geländes erinnerten mich an Hüttendächer.
    Ich wusste nicht, in welch einem Jahrhundert ich mich befand. Jedenfalls war die Welt schon immer kriegerisch gewesen, die mich umgebende Ruhe konnte täuschen.
    Mir bereitete auch das Verschwinden des Phantoms Sorge. Gemeinsam waren wir in die Welt eingetaucht, aber jetzt gab es nur mich und den anderen nicht mehr.
    Wo steckte er?
    Ich konnte es nicht sagen, ich wusste nichts, ging auf die Säulen zu und drehte mich dabei immer wieder um. Für mich war dieser Ort eine Opferstätte, die tief in der Vergangenheit begraben lag, so tief, dass mir dabei die Druiden in den Sinn kamen.
    Die Eichenkundigen, die Meister der Natur, die von den Kelten verehrt wurden.
    Der Gedanke daran hinterließ bei mir schon einen Schauder. Es konnte auch an der Stille liegen, in die ich hineinschritt. Nichts regte sich in meiner Umgebung, ich hörte nur die eigenen Schritte, konnte mir jedoch vorstellen, beobachtet zu werden.
    Es war Feindesland!
    Ein kriegerischer Begriff, doch er traf zu. Die beiden sich schräg gegenüberstehenden Säulenformationen sahen auch wie Wächter aus, die über die Brücke hinwegschauten. Diese Symbolik ließ möglicherweise die Deutung zu, dass hier die Zeiten überschritten werden konnten.
    Von der Gegenwart hinein in die Vergangenheit und wieder zurück. Das jedenfalls war zu hoffen.
    Ich blieb neben einer Säule stehen. Sie war rund und so massig, dass ich mich durchaus dahinter verstecken konnte. Die rechte Handfläche glitt über das Material. Es war sehr glatt und erinnerte mich an Marmor. Einschlüsse allerdings waren nicht zu erkennen.
    Ich überprüfte auch die Temperatur des Gesteins, weil ich den Eindruck hatte, als wäre es erwärmt worden.
    Ich nahm auch die linke Hand zu Hilfe und konnte den ersten Eindruck nur bestätigen.
    Leicht angewärmt…
    Dort tat sich etwas. Ein magischer Fluss durchzog die Säule. Beinahe wie leicht erwärmtes Wasser, und dies blieb nicht nur auf die eine Säule beschränkt. Bei den anderen erlebte ich es ebenfalls.
    Dann stellte ich mich auf die Brücke.
    Sie war auch völlig normal und aus dunklen, großen Blocksteinen errichtet worden. Unter ihr floss kein Bach, nicht das kleinste Rinnsal schäumte. Ich spürte aber das leichte Vibrieren des Gesteins, auf dem ich stand.
    Es tat sich etwas.
    Eine Erklärung zu finden war nicht leicht. Vielleicht hätte der Begriff magischer Motor gestimmt, aber auf derartige Dinge wollte ich mich ungern verlassen. Wenn ich hier alles richtig in die Reihe brachte, dann stand ich auf einer keltischen oder druidischen Kultstätte, auf einem Opferplatz eben.
    Die Dämmerung nahm an Tiefe zu. Noch war es still. Es wehte auch kein Wind. Ich musste mich damit anfreunden, dass ich mich in einer Zeit befand, in der es noch keine Technik gegeben hatte, keine Autos, Gewehre, sanitäre Anlagen oder was weiß ich.
    Hier war alles anders.
    In dieser Zeit kam es auf den Menschen persönlich an, der sich ohne technische Hilfsmittel durchschlagen musste.
    Nichts anderes würde mir übrig bleiben, wobei ich darüber nachdachte, ob ich hier an der Opferstätte warten sollte oder mir zunächst einmal die Umgebung ansah, um später zurückzukehren.
    Die Entscheidung wurde mir abgenommen. In der Richtung, in die ich soeben schaute und wo ich die Dächer einiger Häuser oder Hütten vermutete, tat sich etwas.
    Eine Veränderung fiel mir auf. Sie hatte nichts mit den Häusern zu tun, sondern mehr mit einem ungewöhnlichen, flackernden und sich bewegenden Schein, der den düsteren Himmel

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