Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schwachpunkte, aber wie willst du sie ausmerzen?« Stephan schaute auf das Kreuz, als könnte es ihm eine Antwort auf seine Fragen geben.
    Jana hob die Schultern. »Ich weiß es auch nicht. Wir können nur beten, glaube ich.«
    »Und warten.«
    »Die Nacht über?«
    »Bestimmt.«
    Jana senkte den Kopf. Wie eine Betende hatte sie ihre Hände in den Schoß gelegt. »Weißt du, was mich daran so stört?«
    »Nein.«
    »Dass wir hier so schrecklich allein sind, Stephan. Ich weiß ja, dass wir warten müssen, doch das macht mir Angst. Wenn etwas passieren sollte, haben wir keinen, den wir um Hilfe anflehen können.«
    »Stimmt.«
    »Kommen wir gegen sie an?«
    Stephan hob die Schultern und holte sich einen Stuhl heran, um darauf Platz zu nehmen. Er saß seiner Frau direkt gegenüber, und beide fühlten sich nicht wohl in ihrer Haut. »Ich weiß ja nicht, wie viele Blutsauger es sind, ich weiß nicht mal, ob sie überhaupt kommen, bisher haben wir keinen zu Gesicht bekommen…«
    »Aber Marek hat gesagt…«
    Stephan winkte ab. »Ich weiß nicht, was Marek alles gesagt hat. Doch Beweise hat er auch nicht. Oder hat er dir einen dieser Blutsauger gezeigt?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    Jane schaute gegen das Kreuz. Sie lächelte dabei. »Da müssen wir uns eben auf gewisse Erfahrungen verlassen, denke ich. Alles andere können wir vergessen.«
    »Stimmt.« Er tätschelte ihre Wange. »Weißt du, Jana, was ich besonders toll an dir finde?«
    Sie wurde vor Verlegenheit rot. »Nein, das weiß ich nicht. Wundere mich aber über deine Worte. Die kommen ja schon einer Liebeserklärung gleich. Und das nach vielen Jahren Ehe.«
    »Sie sind auch indirekt eine.«
    »Dann raus damit!«
    »Dass du so sicher bist…«
    Ihre Brauen hoben sich, und sie schüttelte den Kopf. »Wie meinst du das denn?«
    »Ich weiß es selbst nicht genau. Andere Frauen würden vor Angst schreien und hier großen Terror machen, aber das ist bei dir nicht der Fall. Du bist so ruhig, du bist gefasst. Du bist so unwahrscheinlich stark, und das gibt auch mir die nötige Sicherheit oder die Gewissheit, dass wir es gemeinsam schaffen können.«
    »Danke.« Jana lächelte verlegen. Sie knetete die Hand ihres Mannes, schluckte dabei und dachte daran, dass sie so stark gar nicht war. Sie gehörte zu den Frauen, die nicht vom Leben verwöhnt worden waren. Immer wieder hatte sie sich den Tatsachen stellen müssen, und sie waren kaum einfach und leicht gewesen. Da musste man sich schon seine eigene Philosophie zurechtlegen, um dem Dasein Paroli bieten zu können. Nur so kam man durch.
    Jane wollte darüber auch nicht mehr sprechen und schnitt ein anderes Thema an. »Wann, denkst du, dass sie hier erscheinen werden? Ich meine, hier in Petrila.«
    »Wer kann das wissen? Was wissen wir überhaupt von diesen Blutsaugern?«
    »Eigentlich genug. Oder mehr als andere.«
    »Stimmt. Sie sind Geschöpfe der Nacht. Bald ist es stockdunkel. Ich werde auch hier das Licht löschen, wir bleiben im Dunkeln sitzen und warten, bis sich etwas tut.«
    »Bis Mitternacht?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Vampire lieben die Tageswende.«
    »Das stimmt.« Stephan sprach trotzdem dagegen. »Allerdings glaube ich nicht, dass sie sich so lange Zeit lassen werden. Die kommen früher, darauf kannst du dich verlassen. Schließlich wollen sie den Ort für sich einnehmen.«
    »Ja, das ist möglich.«
    Der Wirt stand auf. Er spürte ein Ziehen in seinen Knochen. Das kehrte immer wieder zurück, wenn ein Wetterumschwung dicht bevorstand. Er ging durch die Stille der Gaststätte, hörte nur seine eigenen Schritte und das Atmen seiner Frau. Neben dem Lichtschalter blieb er stehen und warf Jana noch einen Blick zu. »Ich werde das Licht löschen – einverstanden?«
    Sie nickte etwas verkrampft.
    Zwei Finger drehten den schwarzen Schalter herum, und im Raum wurde es finster. Im ersten Augenblick erschraken beide, weil es eben so dunkel geworden war, doch ihre Augen gewöhnten sich allmählich an die diffusen Lichtverhältnisse, sodass die Umrisse der Fenster ebenso gut auszumachen waren wie die des Kreuzes an der Wand. Es zeichnete sich dort als Schatten oder Kontur der Hoffnung ab.
    Stephan ging nicht an seinen Platz zurück. Er blieb stattdessen vor einem Fenster stehen, duckte sich leicht und schaute nach draußen auf den Platz.
    Jana sah seinen Rücken. Sie schaute ihren Mann weiterhin an, ohne ihn allerdings bewusst wahrzunehmen, weil sich ihre Gedanken bereits auf Wanderschaft begeben hatten. Sie dachte an

Weitere Kostenlose Bücher