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078 - Geboren aus Feuer und Glut

078 - Geboren aus Feuer und Glut

Titel: 078 - Geboren aus Feuer und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verbracht, aber wann hatte ich schon mal nichts zu tun?
    Ich sah bekannte Gesichter aus Politik und Wirtschaft. Die Söhne reicher Leute frönten hier dem süßen Nichtstun, und hübsche Mädchen halfen ihnen dabei.
    Der »Miracle-Club« war eine erholsame Oase. Hektik, Neid, Konkurrenzkämpfe hatten keinen Zutritt. Man war locker, gelöst, tankte Kraft für die nächste Runde, die beginnen würde, sobald man den Club verließ.
    Wieder hatte ich Boram im Wagen gelassen, und die Frage war berechtigt, wozu ich ihn überhaupt mitgenommen hatte. Nun, vielleicht kam seine Zeit noch. Vielleicht konnte ich den Nessel-Vampir als Joker einsetzen.
    Im Moment wußte ich noch nicht, welches Spiel hier lief.
    Ich schaute mich im Club sehr gründlich um und hoffte, Gordon Baxter irgendwo zu entdecken. Ich fragte einen Angestellten nach ihm, doch der Mann schien den Namen zum erstenmal zu hören.
    Alles hier wirkte schön und sauber. Nichts wies auf Verbrecher mit Maschinenpistolen, auf Mord, auf eine Glutbestie hin. Aber was würde zum Vorschein kommen, wenn man an der prächtigen Oberfläche kratzte?
    Das Clubgelände war sehr groß, und man konnte sich überall frei und ungehindert bewegen. Aber mir fiel ein Gebäude auf, das sich hinter einem Maschendrahtzaun befand und bewacht wurde.
    Gehörte es zum Club?
    Es weckte auf jeden Fall meine Neugier. Hatte ich endlich den Schmutzfleck in diesem sauberen Traumland entdeckt?
    Bevor die Wachtposten Verdacht schöpfen konnten, machte ich kehrt. Von nun an wollte ich nichts mehr allein unternehmen, deshalb rief ich Mr. Silver an.
    »Ich glaube, ich kann deine wertvolle Unterstützung gebrauchen«, sagte ich.
    »Was kann ich dir antun?« fragte der Ex-Dämon.
    Ich informierte ihn gründlich, sprach von meinem Besuch in Gordon Baxters Haus, erwähnte Darren Morses Namen und erzählte von dem bewachten Gebäude, das mir aufgefallen war.
    »Neugierig, wie du bist, möchtest du da mal hineinschauen«, sagte Mr. Silver.
    »Du kennst mich sehr gut«, sagte ich grinsend.
    »Ich kenne dich besser als du dich selbst«, behauptete der Ex-Dämon.
    »Mach dich auf den Weg, Alter. Ich warte im Club auf dich.«
    »Bin schon unterwegs. Freut mich, daß du so vernünftig bist. Ist für gewöhnlich ja nicht deine Art.«
    »Sobald du hier bist, werfe ich dir ein paar Bosheiten an den Kopf, das steht fest«, sagte ich und hängte ein.
    Als ich aus der Telefonzelle trat, stieß ich mit einem Mädchen zusammen. Sie war sehr hübsch, hatte dunkles, gewelltes Haar und große braune Augen, mit denen sie mich ängstlich und gehetzt ansah.
    »Entschuldigen Sie!« keuchte sie und wollte weitereilen.
    »Irgend etwas nicht in Ordnung?« fragte ich. »Sie sehen aus, als könnten Sie Hilfe gebrauchen.«
    Das Mädchen sah sich verstört um.
    »Sie können mir trauen«, sagte ich.
    »Ich… ich wage hier überhaupt niemandem mehr zu trauen«, seufzte das Mädchen. »Kennen Sie John Vidor?«
    »Nein.«
    »Er ist einer der besten Privatdetektive von London.«
    »Ich höre seinen Namen zum erstenmal.«
    »Ich arbeite für ihn«, sagte das Mädchen. »Mein Name ist Audrey Lee.«
    Ich sagte ihr, wir wären Kollegen. Sie glaubte mir nicht. Erst als sie meine Lizenz sah, wurde sie ein bißchen ruhiger. Mit ihren schönen großen Augen blickte sie mich ernst an.
    »Mit diesem sauberen Club ist einiges nicht in Ordnung, Mr. Ballard. Mein Chef war gestern hier. Er hatte ein Gespräch mit Henry Ferrer, dem Direktor des ›Miracle Clubs‹. Worum es dabei ging, weiß ich nicht. Jedenfalls dürfte John Vidors Besuch wenig erfreulich für Ferrer gewesen sein. Seither ist Mr. Vidor spurlos verschwunden.«
    »Könnte man ihn hierbehalten haben?« fragte ich.
    Audrey Lee schüttelte den Kopf. »Er wollte für ein paar Tage verreisen, erwartete angeblich zu Hause noch jemanden, bevor er seinen Urlaub antrat. Heute ist Mr. Vidor unauffindbar, und sein Haus ist abgebrannt.«
    Ich horchte auf. »Abgebrannt? Wurde das Feuer gelegt?«
    »Die Brandexperten sagen ja. Ich wollte heute nachvollziehen, was John Vidor gestern gemacht hat, aber Henry Ferrer ließ mich nicht an sich heran. Ich habe mir ein Zimmer genommen, und mit Hilfe eines Richtmikrophons konnte ich das Gespräch von zwei Männern belauschen und aufnehmen.« Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Meine Güte, es ist alles so verrückt. Ich wage kaum, es Ihnen zu erzählen… Sind Sie auch beruflich hier?«
    »Gewissermaßen«, sagte ich.
    »Ich arbeite seit fünf Jahren als

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