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0780 - Der Geist des Baphomet

0780 - Der Geist des Baphomet

Titel: 0780 - Der Geist des Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauchte, um mit der feindlichen Umwelt zurechtzukommen.
    Er schwieg. Seine Hände hatte er zusammengelegt. Die Stille im Raum und im gesamten Haus tat ihm gut. Nur hinter der Stirn spürte er einen leichten Druck, als wollten ihm die Gedanken mitteilen, dass sie noch vorhanden waren.
    Er hatte den Freunden keinen Termin für eine Rückkehr genannt.
    Doch der Abbé war sicher, dass zumindest der eine oder andere zurückkehren würde, um nachzuschauen, wie es ihm ging.
    Hoffentlich nicht zu früh.
    Wann die böse Flut ihr Ziel erreichen würde, wusste er nicht zu sagen. Er konnte kaum spekulieren, doch es musste nicht unbedingt die Nacht sein. Sie konnte auch schon bei Helligkeit auf ihn niederströmen. Er stand auf und verließ den Raum.
    Ein einsamer Mensch ging durch den Flur, und der Abbé lauschte seinen eigenen Tritten. Er hatte das Gefühl, durch ein fremdes Haus zu schreiten, denn nirgendwo hörte er Stimmen, keine Gespräche, keine Laute, nicht einmal ein Atmen.
    Oder doch?
    Als er am Fuß der Treppe stehen blieb, irritierte ihn etwas. Es war ein Geräusch, das er nicht identifizieren konnte. Es war sogar ziemlich weit von ihm entfernt, klang aus der Höhe, wo das Dach ausgebaut worden war und noch einige Zimmer lagen, sich aber auch die Funkzentrale der Templer befand.
    Hielt sich da oben jemand versteckt?
    Er ging die Treppe hoch. Bloch war immer ein Mann der schnellen Entschlüsse. Er würde auf keinen Fall etwas in die Länge ziehen, und hier hatte er das Gefühl, dass doch nicht alles so nach Plan gelaufen war, wie er es sich gewünscht hatte.
    Deshalb stieg er die Treppe hoch.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht.
    Vor der Tür zum größten Raum blieb er stehen. Dahinter verbarg sich die Funkanlage. Hier saßen seine Freunde, wenn sie den Berichten aus aller Welt lauschten. Sie konnten auch Kontakt zu den Gleichgesinnten aufnehmen, die sich auf den gesamten Erdball verteilten.
    Er stieß die Tür auf und hörte sofort das Seufzen. Bloch hatte den Mann an seinem Geräusch erkannt.
    »Lucien – du?«
    »Ja, ich bin es.«
    »Was willst du hier?« Er hörte seinen Freund auf sich zugehen.
    »Kannst du dir das nicht denken? Ich… ich konnte einfach nicht verschwinden und dich im Stich lassen, das musst du verstehen. Bitte, ich gehöre lange genug dazu. So lange, dass wir es zumindest zu zweit durchstehen können, und es auch …«
    »Nein, Lucien. Gerade weil du so lange dazugehörst, will ich dich nicht verlieren.«
    »Was nutzt es uns, wenn du stirbst?«
    Der Abbé gestattete sich ein feines Lächeln. »Das ist noch längst nicht heraus, ob ich sterbe oder nicht. Wenn ich ehrlich dir gegen über sein soll, so muss ich dir sagen, dass ich eigentlich nicht vorhabe, schon jetzt zu sterben.«
    Lucien atmete schnaufend. »Wenn das so ist, dann komm doch mit, bitte. Ja, du musst…« Er fasste nach Blochs Arm.
    »Auch wenn du mich festhältst, Lucien, es ändert nichts an meinem Entschluss. Ich bleibe hier.«
    »Und stirbst.«
    »Bitte geh, Lucien! Ich muss dich um diesen Gefallen bitten. Du willst doch, dass wir überleben.«
    »Ja!«, schrie der Templer.
    »Dann verlasse dieses Haus!«
    Lucien raufte sich die grauen Haare. »Verdammt noch mal, ich begreife es nicht.«
    »Es ist auch nicht nötig. Nur ich darf hier im Haus bleiben. Eine zweite Person wäre fatal. Sie… sie könnte sich möglicherweise der ersten gegenüber falsch verhalten. Mehr könnte ich nicht sagen. Nimm es hin, auch wenn du es noch nicht begriffen hast. Später wird es dir vielleicht gelingen.«
    »Wird es denn ein später geben?«
    »Das gibt es immer, Lucien. Nichts währt ewig. Aber das brauche ich ja nicht zu sagen.«
    »Das stimmt, ich kenne ja deine Philosophie, aber da ist noch etwas, das sie über den Haufen werfen kann. Denk daran, dass zwei Männer noch unterwegs sind. Alain und der Inspektor. Du hast sie selbst geholt, Abbé.«
    »Ich weiß.«
    »Was willst du ihnen denn sagen, wenn sie hier erscheinen? Willst du sie auch wieder wegschicken?« Lucien schüttelte den Kopf, obwohl der Abbé es nicht sehen konnte. »Das wird dir nicht gelingen. Wie willst du ihnen so etwas denn überhaupt klar machen?«
    Bloch lächelte. »Lass es bitte meine Sorge sein. Ich habe mir da schon einiges ausgedacht. Du, Lucien, bist für die anderen verantwortlich. Du hast jetzt meine Position übernommen. Geleite sie sicher in die Kathedrale der Angst. Sie wird euch Schutz bieten. Ich weiß nicht, ob sich das Böse dorthin traut.«
    Lucien senkte

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