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0780 - Der Geist des Baphomet

0780 - Der Geist des Baphomet

Titel: 0780 - Der Geist des Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Hoffnung darauf, auch weiterhin in Trevine Menschen zu finden, die nicht tot waren.
    Wieder betrat ich den Flur.
    Der junge Mann lag noch immer vor der Treppe, aber er regte sich plötzlich. Ich hatte es zu spät gemerkt und wurde erst aufmerksam, als er mit seiner rechten Hand meinen Fußknöchel umklammerte.
    Im ersten Moment durchfuhr mich ein heißer Schreck. Der Griff war wie der einer Totenklaue. Ich schaute nach unten, hörte das Ächzen des jungen Mannes, der mich umreißen wollte, was ich durch einen Gegendruck verhindern konnte.
    Dabei fiel ich mit dem Rücken gegen die Wand. Mein rechter Knöchel wurde noch immer festgehalten, aber der junge Mann schaffte es nicht, sich aufzurichten.
    Er fiel wieder zusammen, prallte auf den harten Boden, und seine Hand löste sich von meinem Bein. Wahrscheinlich konnte er nicht mehr gehen. Er musste sich beim Sturz etwas gebrochen haben. Er schien auch keine Schmerzen zu spüren, er hätte wimmern müssen, stattdessen blieb er liegen, ohne sich um mich zu kümmern.
    Kopfschüttelnd verließ ich das Haus und trat hinein in die Nebelsuppe, die träge durch die Finsternis zog. Sah es in allen Häusern so aus?
    Ich konnte es nur hoffen.
    Nach zwei Schritten blieb ich stehen. Ich hielt mich praktisch im Rinnstein auf. Es hatte sich etwas in meiner Umgebung verändert, das stellte ich trotz des Nebels fest.
    Was war anders geworden?
    Mein Blick fiel nach vorn.
    Bewegte sich nicht etwas in der grauen Suppe? Hörte ich nicht Schritte? Ja, ich hatte mich nicht getäuscht.
    Wie Zombies hatten die Bewohner von Trevine ihre Häuser verlassen, um Jagd zu machen auf mich, den einzig normalen Menschen in ihrer Nähe. Ich musste davon ausgehen, dass sie auch vor einem Mord nicht zurückschreckten…
    ***
    Es war ein kalter Tag geworden, aber der Abbé spürte die Kälte doppelt so stark, was nicht allein am Klima lag, sondern an seiner inneren Einstellung.
    Nichts war mehr so wie sonst. Alles hatte sich verändert. Äußerlich zwar gleich geblieben, doch jetzt war dieses Haus leer. Nur er war zurückgeblieben.
    Er stand am offenen Fenster, als wollte er das Böse einladen, doch sein Haus in Besitz zu nehmen. Die Augen hinter den Gläsern der Brille verborgen, dachte er daran, dass seine Freunde alles versucht hatten, um ihn von seinem Plan abzubringen.
    Es hatte ihnen nichts genutzt. Er hatte sich gegen sie gewehrt und ihnen klar gemacht, dass es keinen Sinn hatte, ihn umstimmen zu wollen. Das Schicksal hatte seine Weichen gestellt, es war vielleicht die größte Herausforderung seines Lebens, und der würde er sich stellen.
    Ein verloren wirkendes Lächeln umspielte seine Lippen, als er an seine Freunde dachte. Sie hatten alles versucht, besonders Lucien, aber sie hatten ihn nicht umstimmen können. Er wollte auch nicht, dass sie gemeinsam mit ihm in den Tod oder in die Veränderung gingen, er war ihr Anführer, ihr Kapitän, und er würde bis zuletzt auf dem sinkenden Schiff bleiben.
    Dann waren sie gegangen.
    Zuvor hatte sich jeder von ihm mit Umarmungen oder Handschlägen verabschiedet.
    Der Abbé hatte sie aufheitern müssen, und er hatte davon gesprochen, dass noch nicht alles entschieden war. Das Böse sollte nur keine Angriffsfläche finden. Und ob es sich in die Kathedrale der Angst hineintraute, das war noch die Frage.
    Zuletzt war Lucien gegangen. Seine schweren Schritte klangen dem Abbé noch immer in den Ohren. Er hatte nichts mehr gesagt, doch Bloch hatte sein leises Weinen gehört.
    Nun waren sie weg.
    Das Haus war leer.
    Sie hatten Alet-les-Bains auf Schleichwegen verlassen und würden sich auch auf Schleichwegen dem Ziel nähern. Keiner der »normalen« Bewohner sollte merken, was hier geschah.
    Um sie machte sich der Abbé ebenfalls Sorgen. Er konnte nur hoffen, dass sich das Böse auf sein Haus konzentrierte und alle anderen in Ruhe ließ. Eine trügerische Hoffnung, aber möglicherweise hatte er ja Glück. Er gönnte es sich. Es konnte nicht nur immer gegen ihn und seine Freunde laufen.
    Der Abbé schloss das Fenster. Er drehte sich um. Den Kopf hielt er gesenkt. Dann strich er wieder über den Knochen-Sessel, und um seine Lippen legte sich ein nicht mehr so verloren wirkendes Lächeln. Er atmete tief durch, nahm auf dem Sessel Platz, und das auf den Knochen liegende Kissen drückte sich durch, als es das Gewicht des Mannes spürte. Bloch fühlte sich nicht schlecht. Dieser Sessel, obwohl nur ein Gerippe, strömte ein gewisses Vertrauen aus, das der Abbé auch

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