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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wusste ich, wo der Templer lauerte.
    Ich löste meine Hände gedankenschnell von der Wand, verlor dadurch die Stütze, und nichts anderes hatte ich gewollt. Ohne den nötigen Halt krachte ich zu Boden, stützte mich dabei für einen Moment auf und konnte mich deshalb sofort zur Seite rollen, um meinen Gegner zu erkennen. Diesmal hatte der Templer seine Taktik geändert. Er stürmte nicht auf mich zu, sondern blieb vor mir stehen. Dabei wuchs er nicht an, er hielt die Klinge nur mit beiden Händen fest, um sie dann wuchtig nach unten in meinen Körper zu stoßen.
    Für einen Tritt war es zu spät, außerdem lag ich ungünstig. Es gab nur noch eine Möglichkeit.
    Ich rollte mich sofort herum.
    Das Fauchen der Messerklinge bekam ich noch mit. Gleichzeitig auch ein anderes Geräusch, denn die Spitze stieß hart gegen den steinernen Belag des Flurs. Sie rutschte ab, und das dabei entstehende schleifende Geräusch hinterließ bei mir eine Gänsehaut.
    Ich konnte nur froh sein, dass dieser Templer den Umgang mit dem Messer nicht als Profi gelernt hatte. Da hätte ich nämlich anders ausgesehen. Noch im Liegen hob ich meinen Arm und drosch ihm die Faust in den Rücken.
    Er stöhnte zwar wütend, war aber nicht ausgeschaltet, sondern krabbelte von mir weg.
    Ich bekam seinen linken Fußknöchel zu fassen, was nicht viel half, denn er strampelte sich frei und warf sich herum. Mit dem Messer fuchtelte er vor meinem Gesicht herum. Er stand dann mit einer torkelnden Bewegung auf, und ich sah alles nur sehr schattenhaft.
    Wir umkreisten uns, so gut es in der Enge des Flurs möglich war.
    Ich hörte ihn keuchen, mein Atem hielt sich in Grenzen. Ich roch seinen Schweiß, manchmal drang auch ein Knurren über die Lippen des Mannes, der mich unbedingt tot sehen wollte.
    Dann sprang er vor. Diesmal wollte er mir das Messer in den Unterleib stoßen. Ich wich aus, die Klinge huschte an meiner Hüfte vorbei, und bevor sich der Templer wieder fangen konnte, hatte ich ihm meine Handkante gegen den Kopf geschmettert. Ein Fluch, ein Schrei, er drehte sich in der Bewegung und taumelte mit eckigen Schritten auf die Tür zu, die aus irgendeinem Grund nicht richtig ins Schloss gefallen war, denn als der Templer mit seinem Gewicht gegen sie stieß, drückte er sie auch auf. Der Mann torkelte weiter über die Schwelle hinweg in das Zimmer des Abbés.
    Als er sich wieder gefangen hatte, war ich schon bei ihm. Der letzte Treffer machte ihm noch immer zu schaffen. Leider hatte er sein Messer nicht losgelassen. Die kalte Wut und der blanke Hass auf mich hielten ihn auf den Beinen. Wieder knurrte er wie ein Tier, und es war zu sehen, wie er Kräfte sammelte. Dazu wollte ich es nicht kommen lassen. Einen Moment später sprang ich ihn an. Suko hatte mir diesen Sprung beigebracht. Und auch das blitzschnelle Hervorschießen des rechten Beins, das plötzlich lang und länger wurde.
    Der Templer kam nicht mehr weg. Meine Sohle klatschte gegen seine Brust. Sie hatte ihn empfindlich getroffen, denn er stand nicht mehr sicher auf den Beinen.
    Der Mann segelte zurück. Er ruderte mit den Armen, ohne einen Halt zu finden.
    Sekunden später bekam er ihn. Mit dem letzten Schwung und gar nicht mal so hart, erreichte er den Sessel. Ich befürchtete, dass dieses Sitzmöbel zusammenbrechen könnte, aber die alten Knochen hielten, und der Templer saß plötzlich auf dem Kissen.
    Ich ging ihm nicht nach, blieb stehen und sorgte dafür, dass es nicht mehr dunkel blieb. Dieser Mann musste groggy sein, denn ich kannte die Wirkung meiner Schläge.
    Er saß auf dem Sessel wie ein Fremdkörper. Ich leuchtete direkt in sein Gesicht und konnte ihn mir endlich genau anschauen. Er war noch jung und mir nicht unbekannt. Der Abbé hatte ihm ebenso vertraut wie den anderen Freunden. Dieser Mann hier war den falschen Weg gegangen, die schwarze Flut hatte ihn überschwemmt und ihn zu einem anderen gemacht. Das Böse steckte in ihm, das Böse…
    Meine Gedanken brachen ab, als ich sah, was passierte. Dabei hätte ich es mir denken können.
    Der Sessel führte so etwas wie ein eigenes Leben. Entweder stieß er jemand ab, oder er nahm ihn an.
    Bei diesem Templer war es nicht anders.
    Nur stieß ihn der Sessel ab, und ich sah, wie er mithalf, das Böse zu vernichten.
    ***
    Kerzenflammen erhellten das tiefe Dunkel zwischen den Wänden der engen Schlucht. In der Kathedrale der Angst hatten sich die Templer versammelt und so gut wie möglich verteilt. Die Flammen lieferten Licht, um sich

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