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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen.«
    »Und was ist mit der schwarzen Flut?« fragte jemand.
    Lucien winkte ab. »Sie wird sich zurückhalten. Ich glaube nicht mehr, dass sie uns bis hierher verfolgt hat oder noch verfolgen wird. Sie soll uns in Ruhe lassen, obwohl mein Wunsch auf tönernen Füßen steht, das weiß ich selbst.«
    Jean beschäftigte eine ganz andere Frage, die er auch aussprach, denn er hatte sie lange zurückhalten müssen. »Wenn wir nach Alet-les-Bains zurückkehren, Lucien, was wird dann mit Alain geschehen? Werden wir ihn töten müssen…?«
    Der grauhaarige Templer senkte den Kopf. Er hatte diese Frage erwartet, er hatte sich sogar davor gefürchtet und sich darüber gewundert, dass sie nicht schon längst gestellt worden war. Er hatte auch schon prophylaktisch über Antworten nachgedacht, doch nun, als er direkt damit konfrontiert worden war, da fehlten ihm plötzlich die Worte, und er zögerte ziemlich lange.
    »Wir müssen ihn töten, nicht?«
    Lucien hob die Schultern. »Ich hoffe nicht. Sollte es keine andere Möglichkeit geben, werden wir Alain befreien müssen.« Er vermied das Wort töten bewusst.
    Die Templer schwiegen. Sie senkten die Köpfe. Sie beschäftigten sich alle mit den gleichen Gedanken. Sie wussten auch, dass Alain einer der ihren war und dass es wohl keiner von ihnen übers Herz bringen würde, ihm das Leben zu nehmen, auch wenn er jemand war, der von der Macht des Bösen besessen war.
    »Es wäre gut, wenn wir ihm die Besessenheit austreiben könnten«, schlug jemand vor.
    »Aber wie?«
    Bevor sich die Diskussion zu stark entfalten konnte, griff Lucien ein. »Nein, Freunde, nicht jetzt. Wir werden es darauf ankommen lassen müssen und erst dann handeln, wenn wir Alet-les-Bains erreicht haben und Alain vor uns steht.«
    Damit gaben sich die anderen Templer zufrieden, doch jeder würde sich seine eigenen Vorstellungen machen, wie es in einigen Stunden weiterging. Und den meisten war nicht wohl dabei.
    Es begann die Zeit der Warterei und der Unruhe. Die Kerzen brannten runter, neue wurden aufgestellt, und deren Dochte fingen Feuer. Düsteres Licht und Schatten huschten an den Innenwänden der Felsen entlang und zauberten dort Figuren hin, die aus tiefen Schattenwelten zu kommen schienen.
    Der Himmel war längst finster geworden. Sehr oft schauten die Templer zu ihm hoch, als würden sie von dort eine Botschaft erhalten.
    Nicht viel war zu sehen. Ein schwacher Glanz, den der Mond abstrahlte. Wolken hatten sich vor ihn geschoben und sein Licht seltsam verändert. Es war leicht bläulich geworden, mit einem Stich ins Grüne.
    Die Männer standen auch nicht alle zusammen. Sie handelten ihren unterschiedlichen Temperamenten entsprechend. Einige hatten sich hingehockt, andere standen und lehnten mit den Rücken an der Felswand. Wieder andere brauchten Bewegung. Sie gingen hin und her, verschwanden aus dem Schein der Kerzen, wurden von der Dunkelheit verschluckt und kehrten später wieder wie geheimnisvolle Gestalten aus anderen Welten in das Zentrum zurück.
    Die Unruhe wuchs.
    Jeder fieberte dem mitternächtlichen Zeitpunkt entgegen, obwohl keiner der Männer wusste, was ihm widerfahren würde wenn er die kleine Stadt betrat. Sie war mittlerweile zu ihrer Heimat geworden.
    Niemand wollte sie im Stich lassen. Und sie durfte vor allen Dingen nicht ein Stützpunkt finsterer Mächte werden.
    Lucien saß etwas außerhalb des Kerzenscheins. Seine Gestalt war nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Der Templer wirkte sehr nachdenklich. Er war in sich versunken und hing seinen eigenen Gedanken nach.
    Niemand störte ihn. Die anderen wussten, welche Verantwortung er trug, und keiner hätte gern mit ihm getauscht. Auch in der Kathedrale der Angst ließ sich die Zeit nicht aufhalten. Umgeben von der tiefen Stille rannen die Sekunden dahin, summierten sich zu Minuten, die sich wiederum aneinanderreihten, so dass aus ihnen allmählich Stunden wurden und sich der Zeitpunkt ihres Abmarsches immer mehr näherte. Es war kühler geworden. Die kältere Luft drang durch den oberen Spalt auf sie nieder. Sie schien wie unsichtbarer Schleim an den Wänden entlangzukriechen, und nur das Licht der flackernden Kerzen gab etwas Wärme ab.
    Es fiel auf die gespannten Gesichter der Männer. Ließ diejenigen, die dunkle Barte trugen, finster erscheinen, fing sich in den Pupillen und füllte sie mit einem geheimnisvollen Leuchten aus.
    Reflexe huschten über Stirnen und Gesichter hinweg. Hin und wieder atmete jemand gepresst, manchmal

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