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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass diese Skelette als Geister die Gräber im fernen England verlassen hatten, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
    Nun kehrten sie durch die Macht des Lichts wieder in ihre eigentliche Urform zurück, begleitet von einem schwachen rötlichvioletten Leuchten, das in der Knochengestalt pulsierte.
    Der Templer atmete auf. Urplötzlich fühlte er sich wieder gut. Er konnte sich auch bewegen und schaute zunächst zu seinen Freunden hinüber, denen es ebenfalls besser ging.
    Sie hatten sich wieder erholen können, und sie waren bereits wieder in der Lage, miteinander zu sprechen, aber allen war anzusehen, dass sie noch nichts begriffen hatten.
    Dann bewegte sich das silberne Skelett.
    Für einen Moment sah es so aus, als wollte es aus dem Grab steigen. Doch es drückte seinen knöchernen Körper wieder zurück und legte sich in dem Sarg zur Ruhe.
    Das Licht war plötzlich weg! Noch brannten die Kerzen, und ihr flackerndes Licht verteilte sich in der Schlucht und gab dieser Umgebung das Aussehen eines düsteren Kirchenschiffs, in dem sich nicht nur normale Besucher aufhielten, sondern auch Skelette.
    Es gab keinen unter den Templern, der es gewagt hätte, sich den Knöchernen zu nähern. Zu mächtig war der Respekt vor diesen Wesen, die sich ebenfalls nicht um die Menschen kümmerten, sondern sich dort drehten, wo sie standen und allesamt in eine bestimmte Richtung gingen, denn sie strebten im Gänsemarsch dem Ausgang zu.
    Es waren mehr als zehn Skelette, die den Weg nahmen, und ihre blanken Fußknochen klapperten und schabten über das Gestein, so dass hohl klingende Echos von den kahlen Wänden zurückflossen.
    Sie gingen.
    Die Templer aber blieben zurück.
    Sie schauten sich an, sie atmeten laut, sie flüsterten miteinander, doch niemand war unter ihnen, der eine Erklärung abgeben konnte, auch Lucien nicht. Wie festgewachsen stand er am Kopfende des steinernen Sargs und schaute gegen die Rücken der rötlich schimmernden Knochengestalten. So befreit wie in diesen Augenblicken hatte er sich seit Monaten nicht mehr gefühlt. Es gab noch jemand, der nicht fassen konnte, was in der Schlucht geschehen war.
    Dieser Mann war ich! Ohne mein Zutun hatten sich die Ereignisse verändert. Ich hatte nur bis an den Eingang der Schlucht zu treten brauchen und das Kreuz zu halten. Wieder einmal zeigte es, welche Macht in ihm steckte.
    Vor mir und zwischen den Wänden war die Schlucht erhellt. Ein fahles, zitterndes, wie künstlich wirkendes Licht, als wäre es von den Gestirnen auf die Erde und in die Kathedrale hineingeschickt worden. Das Licht blendete mich nicht. Es kam mir vor wie ein Freund, der nur darauf gewartet hatte, mir zu zeigen, dass die Macht der Menschen doch nicht so schwach war.
    Ich erlebte den endgültigen Tod der schwarzen Flut, leider auch die Geburt der Skelette.
    Die Entfernung zwischen mir und dem Geschehen war ziemlich groß. Deshalb konnte ich auch nicht alle Einzelheiten erkennen, aber das Licht hielt. Es hatte eine Brücke gebaut, die noch nicht vor dem Einsturz stand.
    Die schwarze Flut interessierte mich in diesen Augenblicken nicht so sehr, obwohl sie mir schon genügend Kummer bereitet hatte.
    Auch die zum Glück lebenden Templer konnte ich praktisch links liegenlassen. Eine andere Person zog mich voll und ganz in ihren Bann. Es war das silberne Skelett in dem Sarg, mein Ahnherr Hector de Valois, der praktisch in mir wiedergeboren war. Ein mächtiger Templer, der in seiner Zeit Akzente gesetzt hatte, der schon einmal das Kreuz besessen hatte, der viel darüber wusste, der die Dämonen ebenso hasste wie ich. Der auch ein Feind des mächtigen Baphomet gewesen war.
    Es saß in dem steinernen Unterteil und hielt das Siegel der Templer hoch.
    Von diesem Gegenstand stach der Strahl in die Schlucht hinein.
    Mein Kreuz sorgte ebenfalls für das Licht, und beide hatten sich zu diesem Machtpotential zusammengefunden.
    Ich wäre gern in seiner unmittelbaren Nähe gewesen und überlegte auch, ob ich hingehen sollte oder nicht. Zu einer Entscheidung brauchte ich mich nicht durchzuringen, denn plötzlich fiel das Licht an beiden Quellen zusammen.
    Es wurde finster! Schlagartig, und ich war gezwungen, mich auf die neue Lage einzustellen. Einige Male zwinkerte ich, rieb meine Augen, konnte trotzdem nicht viel sehen, denn in der Schlucht hatten sich nach wie vor die Schatten versammelt, die an den Wänden klebten, als wären sie dort fest geleimt worden.
    Ich lauschte.
    Zuerst war nichts zu hören. Die Stimmen der

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