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0783 - Der Tunnel

0783 - Der Tunnel

Titel: 0783 - Der Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das führte sie auch durch. Er wusste, dass er es nicht schaffen konnte, sie umzustimmen. Also musste er versuchen, ihr einen Kompromiss abzuringen. »Okay, ich bin einverstanden, aber zuvor werde ich mit Ed zu den Typen gehen, die mich haben entlassen wollen. Danach kannst du machen, was du willst.«
    Lisa lächelte. »Du wirst lachen, Jake, das tue ich auch. Und ich bin fest davon überzeugt, dass man mir zuhören wird. Für mich steht die Welt am Rande eines Umbruchs. Die normale Wissenschaft hat ihre Karten ausgereizt, vorläufig jedenfalls. Man ist jetzt mehr auf der Suche nach den metaphysischen Dingen, um auch die Beweise zu finden. Das kannst du überall lesen und sehen.«
    »Ja, Scharlatane.«
    »Nein, keine.«
    Braddock hob die Schultern und stand auf. Er ging mit entschlossenen Schritten auf das Telefon zu.
    »Wen willst du anrufen?«, fragte Lisa, die sich gedreht hatte und ihm nachschaute.
    »Unseren Vize«, erklärte der Mann mit knirschender Stimme.
    »Und es ist mir scheißegal, welche Uhrzeit wir haben. Dieser verdammte Knochen soll sein blaues Wunder erleben…«
    ***
    Angespannt und mit verbissenem Gesicht hockte ich im Büro meines Chefs, der mich aus Frankreich wieder an die Basis beordert hatte, was mir überhaupt nicht gefallen konnte, denn es warf meine Pläne wieder mal über den Haufen.
    Den Schlaf hatte ich im Flugzeug genossen, zuwenig, wie ich mir eingestand. Trotzdem war ich nicht müde, denn durch meinen neuen Job standen die Räder in Alet-les-Bains still. Keiner der Templer würde sich trauen, den Knochen-Sessel zu benutzen. Ihr Respekt davor war einfach zu gewaltig.
    Ich kam mir vor wie eine Bombe, die tickte und sicherlich, bald in die Luft flog. Sir James, hatte meine Stimmung erkannt, er war sehr nett gewesen, überaus höflich und hatte mir deshalb den ersten Wind aus den Segeln genommen. Neben dem frischen Glenda-Perkins-Kaffee hatte er mir sogar einen Whisky angeboten, den ich allerdings abgelehnt hatte, ich wollte mich nicht einlullen lassen.
    Um was es genau ging, hatte ich am Telefon nicht erfahren. Nur in groben Zügen war mir der Fall zu Gehör gebracht worden. Ich wusste von einem Tunnel und einer Finsternis, die nicht normal sein konnte. Angeblich hatte sie sogar das Licht einer Lampe regelrecht verschluckt.
    Das hatte mich natürlich misstrauisch gemacht, weil ich sofort wieder an die gefährliche schwarze Flut dachte und erste Zweifel bekam, ob sie tatsächlich zerstört worden war oder ob ich weiteren Derivaten gegenüberstand.
    Das wäre natürlich schlecht gewesen, doch Sir James hatte diesen Begriff nicht in den Mund genommen, während seines detaillierten Berichts. In London war es nicht so kalt wie in den Pyrenäen, trotzdem hatte niemand die Heizungen zurückgestellt, so dass sich die Wärme im Bau ausbreiten konnte und mich schläfrig machte.
    Es fiel mir schwer, mich auf die Worte meines Chefs zu konzentrieren, der mich zwar in den neuen Fall einweihen sollte, allerdings nicht viel in der Hand hatte.
    Bei einem Begriff allerdings horchte ich auf. Sir James hatte ihn wie nebenbei erzählt. Als er meine Reaktion sah, lächelte er, und er lächelte noch stärker, als ich die Frage folgen ließ.
    »Sie haben tatsächlich Avalon gesagt?«
    »Ja.«
    Ich dachte nach. Zufall, Schicksal, was auch immer. Jedenfalls drehte sich bei mir in der letzten Zeit viel um dieses Land, und ich hätte mich gefreut, wenn es hier auf der Insel tatsächlich zu einem Kontakt mit der anderen, der Nebelinsel, gekommen wäre. Zu groß wollte ich meinen Optimismus nicht werden lassen und sagte deshalb: »Ich denke kaum, dass es eine Spur zu Suko und dem Abbé sein wird.«
    »Sie sind sehr pessimistisch, John.«
    »Die letzten Tage gaben auch keinen Grund, optimistisch zu sein.«
    Sir James legte seine Hand zusammen. »Was wollen Sie, John? Sie haben die schwarze Flut gemeinsam mit Hector de Valois zerstören können. Wenn das kein Erfolg ist, weiß ich nicht, was Sie eigentlich noch alles wollen. Ich sehe es so.«
    »Suko und der Abbé sind verschwunden.«
    »Aber nicht tot.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Ich gehe davon aus. Möglicherweise haben wir ja die Spur nach Avalon gefunden.«
    Ich war mir da nicht so sicher und fragte: »Wie glaubwürdig ist dieser… ahm, wie heißt er noch …?«
    »Ed Halloran!«
    »Ja, dieser Ed Halloran.«
    »Er ist Realist. Die Frau eines Kollegen hat sich direkt an uns gewandt. Sie heißt übrigens Lisa Braddock, und

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