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0783 - Der Tunnel

0783 - Der Tunnel

Titel: 0783 - Der Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nieder. »Bis jetzt nur den Hauch.«
    »Kann ich mir vorstellen. Du wärst liebend gern in Frankreich geblieben.«
    »Ja, denn mir gehört der Sessel.« Ich hob die Schultern. »Aber hier muss auch jemand den Besen in die Hand nehmen und fegen. Wen willst du sonst einsetzen? Hast du eine Idee?«
    »Nein.«
    »Dann muss ich mich auf den Weg machen.« Ich schielte auf die Kaffeemaschine und den Rest in der Kanne. »Kann man ihn trinken?«
    »Er ist so gut wie frisch.«
    »Dann man los!« Ich holte mir eine Tasse, während Glenda zur Maschine ging.
    »Bring mir auch eine mit, John.«
    Im Büro kannte ich mich ebensogut aus wie in meiner Wohnung.
    Glenda war wieder modisch gekleidet. Sie trug einen rehbraunen, engen, aber auch geschlitzten und etwas längeren Rock, dazu einen schwarzen Pullover, der mit allerlei Perlen und Strass verziert war.
    Wenn sie sich zu hastig bewegte, klimperte es auf ihrem Busen. Sie schenkte die Tassen voll und bat um einen Bericht.
    Ich erzählte ihr von Frankreich und auch von meinen relativen Erfolgen dort, was sie – ebenso wie Sir James – nicht unterstreichen wollte.
    »Das waren doch keine relativen Erfolge, John. Du hast die schwarze Flut vernichtet!«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Glenda wartete auf meine Antwort. »Das ist wahr, doch ich habe zwei Freunde verloren. Sie sind verschollen, ich weiß nicht, wie ich sie zurückbekommen soll. Oder kennst du den Weg nach Avalon?«
    »Leider nicht.«
    »Siehst du!«
    »Aber du wirst ihn finden, John, vielleicht schon heute.« Sie nickte sehr ernst, und ich schaute sie über den Rand der Tasse hinweg skeptisch an.
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    Wenig später stellte ich die leere Tasse weg und strich über ihre Wange. »Schön, dass du so etwas sagst, Glenda. Man muss eben nur selbst daran glauben.«
    »Ich für meinen Teil tue das.«
    »Dann kann ja nichts schiefgehen.« Ich schaute auf die Uhr.
    »Okay, ich werde mich jetzt in den Verkehr stürzen.«
    »Mit dem Wagen?«
    »Bin ich irre. Wozu gibt es U-Bahnen? Außerdem, hasse ich nicht nur Dämonen, sondern auch den Verkehr in der City. Besonders am Morgen und um diese Zeit.«
    Sie lächelte mich an und machte einen Vorschlag. »Wäre es dann nicht besser, wenn du dir ein Fahrrad zulegst.«
    »Du wirst lachen, Glenda, daran habe ich auch schon gedacht.« Ich küsste sie auf beide Wangen. »Bis später mal, und tu mir einen Gefallen. Ruf mal die Conollys an, Lady Sarah und Jane ebenfalls. Du kannst ihnen sagen, dass ich noch lebe.«
    »Mach ich.« Sie lächelte hinter mir her. »Und halt die Ohren steif, John.«
    »Keine Bange, das werde ich.«
    ***
    Ed Halloran lag in einer großen Klinik, in der zumindest im Eingangsbereich um diese Zeit ziemlich viel Hektik herrschte, denn nach Feierabend gab es viele Menschen, die noch ihren Verwandten und Freunden im Krankenhaus einen Besuch abstatten wollten.
    Wäre ich mit dem Wagen gefahren, hätte ich bestimmt noch im Verkehr festgesteckt, so aber war ich rasch und sicher an mein Ziel gelangt und hatte mich in eine kleine Schlange eingereiht, die sich vor der Information gebildet hatte. Leider war der Pult nur von einem Mitarbeiter besetzt worden. Trotz eines Computers war er überfordert, so dauerte es seine Zeit, bis jeder bedient werden konnte, und der Mann hinter der Glasscheibe geriet ins Schwitzen.
    »Zu wem möchten Sie?«, fragte er mich, als ich endlich an die Reihe kam.
    »Ed Halloran.«
    Er tippte den Namen in den Computer. Kurze Zeit später erschienen auf dem Computer die wichtigsten Informationen. Ich musste in die dritte Etage, Flur sechs, Zimmer 68.
    »Danke.«
    »Der nächste bitte.«
    Fahrstühle standen zwar zur Verfügung, sie waren aber unterwegs. Ich wollte mich nicht schon wieder anstellen und ging den Weg zu Fuß. Das Treppenhaus war breit, leer und dementsprechend ruhig. In der dritten Etage fand ich den Flur ziemlich schnell, das Zimmer ebenfalls, aber keinen Patienten darin, der Ed Halloran hieß. Die beiden anderen Männer erklärten mir, dass er auf dem Flur wäre und es im Bett nicht mehr ausgehalten hätte.
    Ich holte mir noch eine Beschreibung ab und war mir sicher, ihn finden zu können.
    Am Ende des Flurs befanden sich Besucherecken. Dort standen mehrere Tische und Stühle zusammen. Eine Glotzkiste sah ich ebenfalls, daneben lagen Zeitschriften und Romane.
    Nur zwei Patienten hockten dort. Einer war noch sehr jung und las in einem Musikmagazin. Der zweite Mann musste Halloran sein. Er hatte einen Platz vor dem

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