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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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überfallen worden?
    Holliman erreichte den Grauhaarigen. Er roch den Gestank, der von ihm hochstieg und wußte, daß er einen Penner vor sich hatte.
    Der Mann lag auf dem Bauch.
    John Holliman berührte Sammy Jacksons Schulter. »He! Sie!« Er schüttelte ihn.
    Der Penner reagierte nicht.
    »John, was… was ist mit dem Mann?« fragte Deborah Cooper stockend.
    Der Freund des rothaarigen Mädchens drehte Sammy Jackson vorsichtig um und blickte in ein von Panik und Grauen entstelltes Gesicht.
    »Der Mann ist tot, Deborah.«
    »Um Himmels willen. Doch nicht ermordet…?«
    »Also ich kann mir nicht vorstellen, daß der eines natürlichen Todes gestorben ist, so, wie er aussieht.«
    »Wie sieht er denn aus? Nein, sag es mir lieber nicht. Es ist so schon schrecklich genug. Ich werde Alpträume haben. O John, es war ein so wunderschöner Abend, und nun…«
    John Holliman richtete sich auf und blickte sich mißtrauisch um. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß jemand sie beobachtete.
    »Wir sind nicht allein hier, Deborah«, flüsterte er.
    »Meine Güte, sag nicht so etwas«, seufzte das rothaarige Mädchen mit bleichen Lippen. »Laß uns gehen, John. Schnell.«
    »Und der Tote?«
    »Wir rufen von unterwegs die Polizei an.«
    »Man wird uns Fragen stellen wollen.«
    »Was können wir schon antworten? Du weißt, daß mein Vater es nicht schätzt, wenn ich mit dir zusammen bin. Er würde es erfahren. Wir werden die Polizei anonym verständigen. Du wirst alles sagen, was du weißt. Unsere Namen aber wirst du nicht nennen.«
    Holliman trat von der Leiche zurück. Ihm war hier plötzlich nicht mehr geheuer, deshalb hatte es Deborah leicht, ihn zu überreden.
    Gemeinsam verließen sie das Themseufer.
    Der Höllenkiller kehrte wenige Augenblicke später an den Tatort zurück.
    Er schob einen magischen Keil unter den Toten. Sammy Jackson hob vom Boden ab und schwebte durch den Nebel.
    Kanutto beförderte den Leichnam auf diese Weise bis zur Themsemitte.
    Dort löste er die magische Kraft von Jackson, und der Tote stürzte ins Wasser.
    Dann entfernte sich der Exekutor der Hölle – in der unscheinbaren Gestalt eines Penners. Kein Mensch konnte bei seinem Anblick auf die Idee kommen, ein unglaublich gefährliches Wesen vor sich zu haben. Und das war in seinem Sinn.
    ***
    Mr. Silver sorgte dafür, daß es sich nicht wie ein Lauffeuer verbreitete, was sich in der Tiefgarage ereignet hatte. Das war ganz einfach zu bewerkstelligen.
    Er ließ Inspektor Porter eine Nachrichtensperre verhängen.
    Als Porter wenig später von Reportern bestürmt wurde, hörten wir ihn immer wieder sagen: »Kein Kommentar!«
    Die Reporter waren sauer. Sie sagten, das wäre ihnen gegenüber nicht fair, und die Öffentlichkeit hätte ein Recht, zu erfahren, was in London passierte. Aber manchmal ist es besser, wenn die Öffentlichkeit nicht alles weiß.
    Wir kehrten zu meinem Rover zurück. Der Polizist, den sich Mr. Silver gefügig gemacht hatte, hatte mein Auto gut bewacht.
    Wir stiegen ein, und ich ließ den Wagen vorsichtig zurückrollen. Zahlreiche Neugierige füllten die Sackgasse.
    »Was ist denn da vorn passiert?« wollte jemand von mir wissen.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Aber Sie kommen doch von dort.«
    »Also ich halte das Ganze für einen falschen Alarm.«
    »Ich auch«, schlug Mr. Silver in dieselbe Kerbe. »An Ihrer Stelle würde ich nach Hause gehen. Da ist bestimmt mehr los als hier.«
    Wir entfernten uns von der Tiefgarage. Jetzt hatte ich es nicht mehr eilig. Im Moment gab es für uns nichts zu tun. In Gedanken beschäftigte ich mich mit meinem Freund und Partner Tucker Peckinpah, der seine Flucht wohl kaum überleben würde, wenn es uns nicht gelang, Kanutto unschädlich zu machen.
    Das Autotelefon schnarrte. Ich griff nach dem Hörer. Am anderen Ende war Cruv. Er sagte, dreimal hätte er schon versucht, mich zu erreichen.
    Ich schaltete auf Lautsprecher, damit Mr. Silver und Roxane mithören konnten. »Du klingst ziemlich aufgeregt, Kleiner«, sagte ich.
    »Das bin ich, Tony. Soll ich dir verraten, warum? Weil Tucker Peckinpah hier war.«
    »War?« fragte ich schnell.
    »Er ist schon wieder weg.«
    »Warum hast du das zugelassen?«
    »Ich kann Mr. Peckinpah doch keine Vorschriften machen.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ist ja großartig«, sagte ich sarkastisch.
    »Du bist schon wieder enttäuscht von mir, nicht wahr?«
    sagte Cruv kleinlaut.
    »Seit mehr als einem Jahr ist

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