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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schweigen sagte Jeff Parker: „Morgen früh brechen wir auf, beziehungsweise heute in ein paar Stunden. Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich diese Bucht zu verlassen."
    Dorian nahm von Andrea eine Zigarette und sagte leise und unsicher: „Damals verdarben die Würmer und Maden alle Lebensmittel. Wir sollten nachsehen. Ich glaube, daß wir schon allein deshalb zur Eile gezwungen sind, weil wir nichts mehr zu essen haben."
    Susie Fundoni schlug nervös kichernd die Hände vor den Mund.
    „Auch nichts mehr zu Trinken?" flüsterte sie.
    „Sehen wir nach", murmelte Dorian grimmig.
    Als sie wieder unter Deck waren und die Lebensmittelvorräte untersuchten, wußten sie, daß Dorian recht gehabt hatte. Alle Vorräte, selbst Schokolade oder Erdnüsse in Dosen, waren hoffnungslos verdorben. Maden und Würmer in allen Farben krochen ekelerregend darin herum. Noch mitten in der Nacht warfen sie - bis auf die Getränke - alles über Bord.
    Während sie zusahen wie sich um eine Büchse Kaviar ebenfalls ein Wirbel bildete wurde es bereits heller. Der Nebel war geblieben.
    Panino lag noch immer gefesselt in seiner Kabine. Hin und wieder schien er normal zu werden, dann schlief er sofort wieder ein. Aber die meiste Zeit verhielt er sich so, als ob ihn sein Verstand verlassen hätte.

    Dorian Hunter führte den Zug an. Nur Dixie Lane, Andrea Mignone und Suzie waren auf der Jacht geblieben; alle anderen hatten sich, schwer bewaffnet, der Expedition angeschlossen.
    Dorian trug eine Maschinenpistole und auf dem 'Rücken die Kanister eines leichten, aber teuflischen Flammenwerfers. Er wußte, daß dies eine Waffe war, die gegen Dämonen und Geister einigermaßen wirkungsvoll war.
    Coco Zamis ging hinter ihm. Das Äffchen klammerte sich an ihren Hals und schien nicht nur ein Talisman oder Maskottchen zu sein, sondern auch eine Art Anführer. Jedesmal, wenn Dorian von der selbst gelegten Spur abwich, schrie das Tier wie verrückt.
    „Und du glaubst, daß wir nicht weiter zu gehen haben als diese zwei Kilometer?" fragte Jeff, der ebenfalls einen Flammenwerfer trug, von dem Revolver und der Schrotflints abgesehen.
    „Ich bin nicht ganz sicher, Jeff', rief Dorian zurück. „Ich erinnere mich an die alte Karte von Olivaro. Aber hier ist alles anders."
    „Das kann man wohl sagen", gab Gianni Branca zu.
    Auch damals gab es einen Gianni auf der Teufelsinsel, dachte Dorian flüchtig und verscheuchte die Gedanken an dessen Ende.
    Dubois trug einen leuchtendgelben Schutzhelm, den er irgendwo auf einer italienischen Werft gestohlen hatte. Hinter ihm ging Eve Foots. Sie war ebenfalls bewaffnet, aber jedem von ihnen war klar, daß sie die Maschinenpistole nur als dekoratives Requisit betrachtete. Wenn sie traf, dann sicher nur aus Zufall. Bruno Scemo schwieg. Er bildete, mit dem letzten Flammenwerfer und einem Rucksack voller Handgranaten ausgerüstet, den Schluß der kleinen Karawane.
    Seit fast einer Stunde bahnten sie sich ihren Weg durch den wahnsinnig wuchernden Dschungel, vorbei an fast unkenntlichen Steinsäulen, entlang an Ruinen, die so zertrümmert waren, daß man sie für uralte Steinhaufen halten mußte. Bis jetzt waren sie noch niemandem begegnet, keinem Lebenden und keinem, der aussah, als lebte er sein zweites Leben.
    Er selbst, Bruno, wußte genau, warum er sich in dieses Abenteuer eingelassen hatte; das heißt, ein Abenteuer war es erst jetzt geworden. Vorher hatten sie alle darüber gescherzt und gelacht, jetzt schwiegen sie und waren betroffen. Sie sahen, daß sie in eine Art Hölle eindrangen.
    Bruno Scemo, ein ehemaliger Fremdenlegionär, dachte an die versprochene Beute beziehungsweise die Bezahlung, die der steinreiche Parker garantiert hatte. Für Geld würde Bruno alles tun. Er begann zu ahnen, daß er zu seinem Wort stehen mußte -und das schon bald.
    „Immer dieser Nebel!" brummte er und drehte sich um.
    Er mußte die Gruppe nach hinten sichern. Bruno sah den schmalen Pfad, den ihre Stiefel getreten hatten. Immer mehr entfernten sie sich vom scheinbar sicheren Strand. Bruno begann langsam Hunger zu verspüren, aber das machte ihm die geringste Sorge. Wieder kamen sie an einer dieser Steinsäulen vorbei, die offensichtlich Gestalten darstellten, die aber unkenntlich geworden waren durch Lianen, Moos, Schlingpflanzen und wuchernde Parasiten.
    Der Nebel blieb dicht, stickig und feucht. Alle waren in Schweiß gebadet und durstig. Seit eineinhalb Stunden gab es Tageslicht, aber die Sonne vermochte nicht, den

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