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0793 - Als der Engel Trauer trug

0793 - Als der Engel Trauer trug

Titel: 0793 - Als der Engel Trauer trug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Betrachter nicht zu erkennen ist. So sieht die Sache aus.«
    Suko lächelte. »Wie kann Ashley das Gesicht dann gesehen haben?«
    »Weil er sich bewegte – sagte Ashley.«
    »Sie glauben ihm nicht?«
    »Keine Ahnung, wir werden es ja auf dem Friedhof sehen. Ich weiß überhaupt nicht, was ich glauben soll. Das ist alles so verdammt mysteriös. Überlegen Sie mal, da wird er von einer geisterhaften Frau angehalten, die in seinen Wagen steigt und sich eine bestimmte Strecke mitnehmen lässt. Das hört sich an wie eine Geistergeschichte, die er gut erfunden hat. War es eine Tatsache, oder hat er nur eine Halluzination gesehen? So muss man doch fragen.«
    Suko gab ihm im Prinzip Recht. Dann aber sagte er, dass es auf der Welt so viel unerklärliche Dinge gab, die man einfach akzeptieren musste, falls man nicht verrückt werden wollte.
    Drugg schaute Suko an und knetete dabei sein Kinn. »Ich habe ja läuten gehört, dass Sie so etwas wie Spezialisten sind.«
    »Es hält sich in Grenzen.«
    »Aber Sie beschäftigen sich mit solchen Fällen?«
    »Ja.«
    »Dann glauben Sie auch daran?«
    »Wir haben uns oft genug überzeugen lassen.«
    Drugg nickte. »Alles klar, alles wunderbar, auch ich akzeptiere diese Vorgänge. Nur frage ich mich, wie der Zusammenhang aussieht zwischen den geraubten Kinderleichen und diesem Engel? Gibt es da überhaupt einen, meine Herren?«
    »Wir werden ihn finden!«, erklärte Suko.
    Sergeant Drugg schaute ihn nur skeptisch an…
    ***
    Wir hatten den Rover genommen und waren durch den Ort auf den Friedhof zugefahren. Er lag etwas abseits und auch nicht an der Kirche, denn die wiederum stand weiter entfernt; als wollte sie nur aus der Distanz über Coyne schauen.
    Zum Friedhof führte eine schmale Straße, die kurz vor dem Ziel ihren Belag verlor und sich in einen breiten Feldweg umwandelte.
    Wir stellten den Wagen vor dem Tor ab und stiegen aus.
    Obwohl sich noch keine Dunkelheit über das Land gelegt hatte, drückte der Nebel wie eine gewaltige Fahne nach unten. Er hatte sein schleierhaftes Gehäuse aufgebaut, er war feucht, kühl und schien aus zahlreichen Tüchern zusammengesetzt worden zu sein. Ein Gebilde, das sich am Erdboden festklammerte, aber auch dunstig in die Höhe stieg und den Himmel zumeist verbarg.
    Ich schaute mich um. Eine kleine Mauer, ein Tor, beides sah ich mehr als Dekoration an. Dahinter erhoben sich die Grabsteine. Da auf dem Gelände keine Bäume wuchsen, hatte ich einen relativ guten Blick über den Friedhof, konnte auch die ersten Grabsteine sehen, die wie starre, gespenstische Gewächse aus dem Erdreich schauten. Stumme Bewacher der im Boden liegenden Toten.
    Der Sergeant stand neben uns. Nase und Hose zog er zugleich hoch. »Das Grab liegt auf der anderen Seite des Friedhofs. Wir werden etwas laufen müssen.«
    »Das macht uns nichts.«
    Er seufzte. »Sie haben es gut, Mr. Sinclair, aber mir schmeckt es eben. Außerdem kann ich mit meinem Gewicht gut leben.«
    »Das ist am wichtigsten.«
    Er grinste und öffnete das Tor. So langsam war er auch nicht, als er vor uns herschritt. Wir hörten nur unsere leicht knirschenden Schritte, ansonsten lag der Friedhof in einer bedrückenden Stille, in der typischen Totenruhe.
    Suko und ich schauten uns die Gräber und natürlich die dazugehörigen Steine an. Wer immer hier begraben lag, seine Hinterlassenschaft hatte sich nicht lumpen lassen. Auch die kleinsten Grabsteine und Kreuze sahen nicht eben billig aus.
    Wo wir hingingen, sah der Friedhof anders aus. Da verengte er sich, da war er düsterer, weil die Büsche einen dichten Ring um manche Gräber gebildet hatten. Hier lagen die Nebelschleier wie feine Tücher und sorgten dafür, dass die Umrisse ineinander liefen.
    Der Sergeant drehte den Kopf. »Wir haben es jetzt noch gut, am Abend wird der Nebel dichter.«
    »Ist das öfter hier zu beobachten?«
    »Leider, diese Gegend ist eine regelrechte Nebelecke. Im Sommer allerdings nicht.«
    Wie stumme, unheimliche Steinwächter ragten manche Engel oder Figuren aus dem Dunst über den Gräbern hervor. Sie bewachten die Umgebung, sie bewachten auch uns.
    Manche hatten die Flügel angelegt, andere wiederum hielten ihre Arme ausgebreitet, als wollten sie den Toten noch einen letzten Schutz geben. Vor uns erschien eine gebeugte Gestalt. Ein alter Mann schälte sich aus dem Dunst. Er hatte sich in einen dunklen Wintermantel eingewickelt. Als er den Sergeant sah, blieb er stehen.
    »Hi, Drugg, du auf dem Friedhof?«
    »Ja, Quincy, sogar mit

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