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0797 - Tränenjäger

0797 - Tränenjäger

Titel: 0797 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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lassen. Nicole war eine hervorragende Ausbilderin gewesen, denn sie kannte sich mit der Steuerung dieser Raumer besser aus als jeder andere.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das klang alles verdammt ernst. Wir sollen ihn orten ? Aber womit denn nur?«
    Die Antwort dämmerte den beiden zur gleichen Zeit.
    Natürlich - als van Zant in Rom Zamorras Hilfe benötigt hatte, da war es für ihn kein Problem gewesen, den Aufenthaltsort des Parapsychologen herauszufinden. Mit dem Handy, dieser kleinen Teufelskiste, in die er als genialer Elektrotüftler einige seiner ureigenen Erfindungen eingebaut hatte. Wenn er Zamorra nun bat, ihn zu orten… anzupeilen… dann musste auch dessen Handy über diese Funktion verfügen.
    »Was genau hat er gesagt, Nicole?« Ehe sie antworten konnte, öffnete Zamorra bereits das Tool-Menü des Mobilphons.
    Nicole gab wortwörtlich van Zants Anweisung wieder. »Menü Beta, Name: TIPS. Code:… Dann war Ende.«
    Zamorra ließ das Menü per Mini-Joystick von oben nach unten laufen -und wieder retour. »Menü Beta kann ich nicht finden. Hier sind alle möglichen Schnicks und Schnacks, aber von Beta ist keine Rede.« Bereitwillig überließ er Nicole das Gerät.
    »Vielleicht müssen wir um die Ecke denken. Schließlich ist das auf Artimus’ Mist gewachsen. Sein Genie und der ihm eigene Humor machen die Dinge manchmal kompliziert. Warte mal…« Nicole klickte sich in die Optionen, die ganz unten im Tool-Menü aufgeführt waren. Passwort: blinkte da plötzlich auf. »Ein Passwort, um in die Optionen zu gelangen? Egal - hast du ein Passwort eingegeben?«
    Bei der Übergabe des Handys an ihn war es notwendig gewesen, ein allgemein gültiges Erkennungswort angeben, damit er das Handy überhaupt nutzen konnte. Weitere hatte man von ihm nicht verlangt. Nicole drängte. »Sag schon. Was hast du gewählt? Erzähl mir jetzt nicht Merlins Stern oder Gryf ap Llandrysgryf… oder ähnliche Bandwürmer.«
    Der Professor grinste. »Es ist eher einfach gehalten. Na, was nimmt man in so einem Fall? Zum Beispiel sein liebstes Haustier.«
    Nicole zog eine Grimasse und gab Fooly in die Tastatur ein. »Lass ihn das nicht hören, sonst gibt es ein Wutfeuer auf Château Montagne.«
    Keine zwei Sekunden später erschien auf dem Display das Menü Beta, in dem allerlei weitere Anwendungen untergebracht waren, die weder Zamorra noch Nicole einordnen konnten.
    Wichtig für sie war nur die Tatsache, dass an zweiter Stelle im Menü TIPS zu lesen stand!
    Erneut kam die Aufforderung, ein Passwort einzugeben. »Code? Ja, aber welcher? Genau da riss die Verbindung. Aber lass mich mal versuchen.« Konzentriert gab Nicole Begriffe ein, die Artimus und das Zamorra-Team miteinander verbanden: EWIGE, Meeghs,
    Spider, Projekt Spinnennetz. Immer wieder wurde sie enttäuscht. Doch dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Fünf Buchstaben - und ein akustisches Zeichen begrüßte sie im Programm TIPS.
    »Artimus ist doch ein Romantiker. Es war der Vorname seiner Ex-Frau - Julie. Er hat wohl sehr an ihr gehangen.«
    Auf jeden Fall hatte er ihr damit ein kleines Insider-Denkmal gesetzt.
    Der Programmname gab gleich darauf sein Geheimnis preis. TIPS bedeute so viel wie Tendyke Industries Position System. Eine weitere GPS-Variante, die wohl nicht so ganz dem allgemeinen Standard im Datenschutz entsprach.
    Zamorra nickte anerkennend. »Schau dir das an. Die Namen aller, die so ein Handy besitzen. Natürlich nur diejenigen, die eines aus Artimus Handy-Schmiede haben. Das ist die halbe Führungsriege von Tendyke Industries - und über ihre Mobilnummer kannst du per Satellit ihren Aufenthaltsort bestimmen. Ich denke, außer uns beiden wird jeder der hier Aufgeführten davon wissen.«
    »Wann hätte uns van Zant auch einweihen sollen? Ich erinnere mich, dass er dich einige Male um einen Termin gebeten hat, damit du mit dem Handy vertraut gemacht werden kannst.«
    Natürlich - es fehlte immer an Zeit. Schon bei Zamorras Amulett war das seit jeher so. Da gab es mit Sicherheit noch eine ganze Menge Funktionen zu entdecken und zu erforschen. Aber wann fand er schon mal Zeit dafür? Und wenn es bei diesem Zauberinstrument schon nicht klappte, wie dann bei einem Handy, an das er sich ohnehin noch nicht so recht gewöhnt hatte?
    Es kam doch immer wieder irgendwas dazwischen!
    Nicht zum ersten Mal nahm er sich vor, sich zumindest intensiver um die Rätsel seines Amuletts zu kümmern. Irgendwie musste er dafür doch Zeit finden!
    Nicoles kritisierende

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