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0799 - Abschied von Terra

Titel: 0799 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Apparat zur Generierung von Initiativimpulsen eingespart. Zum anderen Teil rührte die Primitivität der Ka-zwos aus den unvollkommenen Methoden der aphilischen Planungstechnik. Um ein Produkt zu planen, brauchte man Menschen, die zusammenarbeiteten. Aphiliker aber waren zur Zusammenarbeit unfähig. Hätte die aphilische Planung nicht auf die Bausteine präaphilischer Robottechnik zurückgreifen können, hätte es den Robottyp K2 nie gegeben.
    Gerade diesem Rückgriff auf die Technologie früherer Zeiten verdankte Augustus, daß er sein groteskes Abenteuer schließlich doch noch überlebte. Die Druckwelle der Explosion hatte ihn aus dem unterirdischen Geschützstand hinausgefegt. Durch den Aufprall war sein Innenleben arg durcheinandergeraten. Unmittelbar nach dem Sturz traten die Regenerationsmechanismen in Tätigkeit. Schritt um Schritt analysierten sie den Schaden an den Bestandteilen der Robotseele und veranlaßten Instandsetzungsmaßnahmen. Die Fähigkeit, sich selbst zu reparieren, hatte der K2-Typ von den Robotern früherer Generationen geerbt.
    Allerdings nahm der Vorgang - zumindest für robotische Begriffe - geraume Zeit in Anspruch. Mehr als eine Stunde lang lag Augustus reglos. Walik Kauk kauerte an seiner Seite. Doug Langur und Sante Kanube waren inzwischen herbeigekommen. Es fiel kein Wort. Augustus war übel zugerichtet. Von seiner gelbbraunen Uniform war kaum noch ein Fetzen vorhanden. Die synthetische Haut, die darunter zum Vorschein kam, war von der Explosion schwarz verfärbt und strömte einen unangenehmen Geruch aus.
    Für Walik Kauk war es nicht mehr und nicht weniger als ein Wunder, als der Roboter sich plötzlich bewegte. Aus dem Innern des Robotkörpers kam ein schnurrendes Geräusch. Augustus richtete sich zu sitzender Stellung auf und sah sich um.
    „Die Gefahr ist beseitigt!" meldete er.
    Da bekam Walik Kauk einen Lachkrampf.
    „Augustus, was hast du angestellt?" fragte er schließlich, noch keuchend von der Anstrengung des Lachens.
    „Ich habe den Wirkungsbereich des Geschützes seitlich umgangen und bin in die Stadt eingedrungen", antwortete Augustus sachlich. „Ich hielt es für sehr wahrscheinlich, daß das Geschütz nicht in der Lage war, in die Stadt hineinzufeuern. Ich fand den Geschützstand und manipulierte dort die elektronische Kontrolle. Infolge der Manipulation kam es zu einer Explosion..."
    „Die dir beinahe den Kragen gekostet hätte", fiel Walik ein. „Wußtest du überhaupt, was du tatest?"
    „Die Prinzipien der Kybernetik sind mir bekannt", antwortete Augustus steif. „Außerdem stand ich die ganze Zeit über mit dem Kontrollelement in Verbindung und erhielt Anweisungen, wie ich vorzugehen habe."
    Walik nickte grimmig.
    „Daraus müßte sich eigentlich ein Schluß auf die Zuverlässigkeit des Kontrollelements ziehen lassen."
    Augustus ging darauf nicht ein.
    „Während des Vordringens durch die Stadt machte ich eine ungewöhnliche Beobachtung", sagte er.
    „Was für eine Beobachtung?"
    „Ich sah einen Toten."
     
    *
     
    Verwesung hatte die Weichteile vernichtet. Nur das Knochengerüst und ein paar Fetzen der Kleidung waren übrig. Das Gerippe lag in einem von Mauerresten umrahmten Viereck, den Überresten eines Hauses.
    Sante Kanube, der sich in vielerlei Dingen auskannte, behauptete, es handele sich um einen Mann. Walik zweifelte nicht daran, daß er vor der Großen Katastrophe gestorben war, vermutlich im Zusammenhang mit der Zerstörung von Ihsien. Wenn dem so war, dann mußten in den Trümmern der Stadt noch mehr Leichen zu finden sein. Er schickte Augustus, die Ruinen zu durchsuchen. Inzwischen kehrte Doug Langur zu seinem Fahrzeug zurück. In der Hügelkette, die die südöstliche Begrenzung des Tales bildete, gab es einen schmalen Einschnitt mit steilen Wänden. Er lag unweit der Stadt und eignete sich vorzüglich als Versteck für die HÜPFER.
    Walik sah das keulenförmige Kleinraumschiff heranschweben und in der Spalte verschwinden. Wenig später kehrte Augustus zurück.
    „Ich habe fünfzehn Trümmergrundstücke untersucht", erklärte er. „Das ist fast ein Drittel der ganzen Stadt. Eine Leiche habe ich nicht gefunden."
    „Wohin sollen die Leute verschwunden sein?" murmelte Sante Kanube.
    „Es ist möglich, daß sie von dem Angriff Wind bekamen und sich rechtzeitig in Sicherheit brachten", meinte Walik.
    „Und dieser arme Kerl hier wäre als einziger zurückgeblieben?"
    Walik zuckte mit den Schultern. Sie entwickelten eine Zeitlang Hypothesen,

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