0799 - Abschied von Terra
hörte er wirre Laute.
Er konnte sich nicht darum kümmern. Etwas, das in seinem Gehirn saß, lahmte seine Initiative.
Er brauchte eine Zeitlang, um herauszufinden, wo er war. Mit Macht kämpfte er gegen den fremden Einfluß in seinem Bewußtsein. Die Erkenntnis, daß es Mentalimpulse der Kleinen Majestät waren, gegen die er sich anstemmte, verdoppelte seine Kräfte. Er zwang sich zu klarem Denken. Er sah sich um und stellte fest, daß Sante Kanube verschwunden war.
Da endlich drangen die Laute in sein Bewußtsein.
„Ich hab' die Nase voll! Hört ihr? Ich will nicht mehr! Die Schwarzen sollen kommen und ein Ende machen. Ich kann nicht mehr..."
Walik sprang auf. Der Zelteingang war halb beiseitegeschlagen. Er lief in die sternenklare Nacht hinaus. Zur linken Hand kniete Sante Kanube vor dem Sendeaggregat und hielt das Mikrophon in der Hand. Eine Batterie von Kontrolllampen zeigte Grün. Das Aggregat war eingeschaltet!
Mit einem wütenden Schrei stürzte sich Walik auf den Afro-Terraner. Er packte ihn am Kragen und riß ihn in die Höhe. Ein Schwinger traf Sante Kanube auf die Kinnspitze. Er bekam glasige Augen und ging in die Knie. Das Mikrophon fiel ihm aus der Hand.
Walik rollte den Bewußtlosen ein paar Umdrehungen zur Seite. Dann schaltete er denkender aus. Ein paar Augenblicke lang starrte er in den Nachthimmel hinauf, als erwarte er, das erste Hulkoo-Schiff zu sehen, das durch Sante Kanubes Wahnsinnstat herbeigelockt worden war. Dann rief er nach Augustus. Der Roboter meldete sich nicht.
Walik eilte zur HÜPFER und trommelte gegen das Luk. Es dauerte eine Zeitlang, bis Doug Langur, der sich in die Antigravwabenröhre zurückgezogen hatte, ihn hörte.
Das Luk schwang auf.
„Sante hat durchgedreht!" berichtete Walik. „Er hat den Sender eingeschaltet und wild in der Gegend umhergefunkt. Wir müssen wissen, ob die Schwarzen darauf reagieren!"
Der Forscher wippte bestätigend zwei seiner Fühler. Er kehrte ins Innere des Kleinraumschiffs zurück und machte sich an den Orterkontrollen zu schaffen. Nach ein paar Minuten hatte er die Messungen beendet.
„Es sind noch immer acht Raumschiffe", pfiff er. „Sie stehen über der Humboldt-Kette und in der Nähe des Ch'ilien Shan."
Walik Kauk atmete auf. Er hatte sich an die Hoffnung geklammert, daß die Hulkoos infolge der scharfen Bündelung Santes Sendung vielleicht doch nicht empfangen hatten.
Es sah so aus, als habe er damit recht gehabt.
„Ich werde noch eine Zeitlang weiter beobachten", bot ihm Doug Langur an.
„Das ist das beste", sagte Walik. „Ich danke dir."
Er kehrte zu Sante Kanube zurück. Der Mann kam soeben zu sich. Mit großen Augen sah er um sich.
„Wa-was ist los?" stotterte er aufgeregt. „Warum ... oooh!"
Er fuhr sich mit der Hand an das schmerzende Kinn. Die Erinnerung kehrte zurück. Er sprang auf.
„Du hast mich niedergeschlagen, Mann!" fauchte er Walik Kauk an. „Warum?"
„Weil du uns um ein Haar verraten hättest, du Narr", antwortete Walik.
Er berichtete, wie er Sante Kanube gefunden hatte. Ungläubig starrte der ihn an.
„Ich habe den Sender eingeschaltet ...?"
„... und ins Mikrophon geschwätzt wie ein Irrer", bestätigte Walik grimmig.
Sante schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
„Oh, ich Idiot!" stöhnte er.
Seine Zerknirschtheit weckte in Walik Gefühle der Milde.
„Es scheint noch einmal gutgegangen zu sein", tröstete er Kanube. „Es sieht nicht so aus, als ob die Hulkoos etwas bemerkt hätten."
„Ich weiß nicht, wie ich dazu kam", klagte Sante. „Ich weiß es wirklich nicht, Mann. Es muß die Strahlung der Kleinen Majestät gewesen sein."
„Wahrscheinlich. Leg dich hin und ruh dich aus! Tut mir leid, daß dein Kinn aus den Fugen geraten ist."
Der Afro-Terraner verschwand im Zelt. Walik entfernte zwei Sicherungen aus dem Sendeaggregat und steckte sie in die Tasche. Auf diese Weise vergewisserte er sich, daß Sante Kanube seine Torheit nicht wiederholen konnte. Etwas anderes würde es sein, wenn ihn selbst die Mentalstrahlung der Kleinen Majestät übermannte. Morgen würden sie untereinander eine Prozedur verabreden müssen, um sich gegen die Inbetriebnahme des Senders zur unrechten Zeit zu schützen.
Waliks Müdigkeit war verflogen. Er blieb den Rest der Nacht wach und sah den Morgen über den niedrigen Hügeln im Osten heraufziehen. Doug Langur kam, um zu melden, daß die acht Sucheinheiten der Hulkoos nach Nordwesten abgezogen seien.
Da baute Walik die beiden Sicherungen
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