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0799 - Abschied von Terra

Titel: 0799 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Felsenburg, der im Süden aus dem Dunst der Wüste emporwuchs. Dann warf er einen Blick auf die Uhr. Es ging ihm um die zwanzig Stunden, die Jentho Kanthall ihm zugestanden hatte.
    „Kann nicht schaden", entschied er.
    Die HÜPFER drehte zur Seite. Ihre Flughöhe betrug nur wenige Meter mehr als die Höhe des Plateaus des Tafelfelsens. Walik beschrieb die Stelle, an der er die Blitze gesehen hatte, und Doug Langur hielt darauf zu. Eine Gruppe von Mucierern kam in Sicht.
    Sie standen nach Süden gewandt und bemerkten die HÜPFER, die fast geräuschlos aus westlicher Richtung herankam, zunächst noch nicht. Walik sah, daß zwei der Feuerflieger mit einem großen Stück Glas beschäftigt waren, das sie abwechselnd nach unten und oben kippten, um damit die Strahlen der Sonne einzufangen und Signale zu geben. Die Signale waren eindeutig für den im Süden aufragenden Burgfelsen bestimmt.
    „Abdrehen", sagte Walik.
    Die HÜPFER schwenkte zur Seite, bevor die Mucierer sie bemerkt hatten. Doug Langur brachte das kleine Fahrzeug hinter einer Gruppe von Felsen in Deckung. Auf Waliks Bitte hin öffnete er das Luk.
    „Da ist etwas Eigenartiges im Gang", erklärte Walik, während er hinauskletterte. „Ich möchte wissen, was es ist, bevor wir die Burg anfliegen."
    Er schritt bis zum Rand der Felsengruppe. Dort ging er auf die Knie und lugte hinter der Deckung hervor. Die Mucierer hatten inzwischen aufgehört zu signalisieren. Aber sie standen noch immer mit dem Gesicht nach Süden gewandt, als erwarteten sie etwas aus dieser Richtung. Unwillkürlich ging auch Waliks Blick dorthin. Die Sonne, die derzeit im Südosten stand, machte ihm zu schaffen. Aber schließlich erkannte er eine Gruppe von Punkten, die er sich durch die Luft auf den Tafelfelsen zubewegten. Die Mucierer warfen die Arme in die Luft und stießen spitze Schreie der Erregung aus. Die Punkte kamen mit rasender Geschwindigkeit näher. Walik erkannte, daß es sich um eine Schar von mehr als hundert Feuerflieger-Kriegern handelte. Sie hatten Traggestelle auf dem Rücken, die mit Feuerpfeilen dicht bestückt waren. Es ging um einen Kriegszug.
    Rings um eine weit gestreute Gruppe von Felsen gingen die Krieger nieder. Die, die die Lichtsignale gegeben hatten, eilten herzu und schlossen sich, ihnen an. Einer von ihnen, ein ganz alter, kenntlich an der merkwürdigen Färbung der Flughäute, kam Walik bekannt vor. War es wirklich Mitsino, der Allerälteste der Iti-Iti, der ihn seinerzeit als „bösen Gott" gefangengenommen hatte?
    Die Mucierer rückten langsam gegen die Felsen vor. Innerhalb der Gruppe von Monolithen befand sich anscheinend ihr Opfer. Walik fragte sich, wer oder was es sein mochte. Dabei wanderte sein Blick zufällig nach oben und streifte die Kuppe des markantesten Felsens. Es kam ihm vor, als bewege sich dort etwas. Er faßte die Stelle fester ins Auge. Nach kurzer Zeit sah er, daß er sich nicht getäuscht hatte. Die Umrisse einer Gestalt wurden auf der Kuppe des Felsens sichtbar. Sie bewegte sich mit größter Vorsicht. Offenbar hatte sie Angst, von den anschleichenden Mucierern bemerkt zu werden. Sie schob sich bis an die steil abfallende Kante des Felsens. Erst dann richtete sie sich auf.
    Walik Kauk stockte der Atem.
    Das war kein Feuerflieger! Das war ein Mensch, ein Terraner! Das war - Bluff Pollard!
     
    *
     
    Müde und zerschlagen war Bluff wieder auf das Gipfelplateau zurückgekehrt. Er wußte, daß er jetzt nur noch sehr geringe Aussichten hatte, dieses Abenteuer lebend zu überstehen. Die Iti-Iti waren ausgezeichnete Spurensucher. Sie würden ihm folgen, bis sie ihn hatten.
    Er suchte sich eine Gruppe von Felsen als Versteck. Er konnte sich ausrechnen, daß die Verfolger in der Nacht nicht so rasch wie er vorwärtskamen und er es erst am Morgen mit ihnen zu tun bekommen würde. Also blieb ihm Zeit zum Ausruhen. Er schlief den Schlaf der Erschöpfung.
    Als die Sonne aufging, empfand er Durst und Hunger bereits als körperlichen Schmerz.
    Dennoch wagte er es nicht, sich zu rühren. Der Feind war hinter ihm her. Es gab nur noch die Hoffnung, daß er ihn in diesem Felsengewirr nicht fand. Aber auch diese Hoffnung wurde zuschanden. Am späten Vormittag hörte Bluff das Rauschen von wenigstens einhundert Flügelpaaren. Die Verfolger hatten ihre Krieger herbeigerufen. Er kletterte auf den prominentesten Felsklotz hinauf, um sich über seine Lage zu informieren.
    Da sah er, daß er verloren war. Die Felsgruppe war von allen Seiten

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