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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Hauptinsel seines Landes
auszukundschaften versuchen. Sie hatten nicht die Möglichkeit, die Inseln
wieder einzunehmen, und bis es soweit war, hätte Japan einen neuen
Verbündeten und - wer weiß - vielleicht sogar eine neue politische Führung.
    »Nein, ich werde nicht beschattet«, versicherte Koga ihnen.
»Als Reporter - nein, so dumm werden Sie nicht sein«, sagte Clark. »Ich weiß, daß Sie Geheimagent sind. Ich weiß, daß Kimura hier
    Kontakt mit Ihnen hatte.« Sie befanden sich in einem gemütlichen Teehaus dicht beim Ara. Ganz in der Nähe lag die Regattastrecke, die für die Olympischen Spiele 1964 angelegt worden war. Hier lag auch ein Polizeirevier in günstiger Nähe, erinnerte sich John. Warum, fragte er sich, hatte er die Aufmerksamkeit von Polizeibeamten immer gefürchtet? Unter den gegebenen Umständen schien es ihm angemessen, seine Einsicht in die Situation mit einem Kopfnicken zu bestätigen.
    »In diesem Fall, Koga-san, sind wir Ihnen auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert.«
»Ich nehme an, Ihre Regierung weiß jetzt, was da vor sich geht. Alles«, fuhr er voller Abscheu fort. »Ich habe auch mit meinen eigenen Kontaktleuten gesprochen.«
»Sibirien«, sagte Clark nur.
»Ja«, erwiderte Koga. »Das gehört dazu. Yamata-sans Haß auf Amerika gehört auch dazu, aber das meiste ist reiner Wahnsinn.«
»Die Reaktion der Amerikaner beunruhigt mich im Moment nicht so sehr, aber ich kann Ihnen versichern, daß mein Land eine Invasion unseres Grund und Bodens nicht einfach dulden wird«, sagte John ruhig.
»Selbst dann nicht, wenn China beteiligt ist?« fragte Kimura.
»Vor allem dann nicht, wenn China beteiligt ist«, sagte Chavez, damit alle wußten, daß er auch da war. »Ich nehme an, Sie studieren die Geschichte, so wie wir das auch tun.«
»Ich habe Angst um mein Land. Die Zeit für solche Abenteuer ist lange vorbei, aber die Leute, die - wissen Sie eigentlich, wie hier politische Entscheidungen getroffen werden? Der Wille des Volkes ist unerheblich. Ich habe versucht, das zu ändern. Ich habe versucht, der Korruption ein Ende zu machen.«
Clarks Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf, als er versuchte, sich darüber klarzuwerden, ob der Mann es ernst meinte oder nicht. »Wir haben die gleichen Probleme, wie Sie vielleicht schon gehört haben. Die Frage ist, was sollen wir jetzt tun?«
Man konnte dem Mann am Gesicht ansehen, wie er sich quälte. »Ich weiß nicht. Ich habe in der Hoffnung um dieses Treffen gebeten, daß Ihre Regierung einsieht, daß hier nicht alle verrückt sind.« »Sie dürfen sich nicht als Verräter betrachten, Koga-san«, sagte Clark nach einer Pause der Überlegung. »Das sind Sie ganz sicher nicht. Was kann ein Mann tun, wenn er merkt, daß seine Regierung falsche Entscheidungen trifft? Und Ihre Einschätzung, daß die möglichen Konsequenzen dieser gegenwärtigen Handlungen sehr ernst werden könnten, ist absolut korrekt. Mein Land hat weder Zeit noch Energie, um sie an solche Auseinandersetzungen zu verschwenden, aber wenn wir dazu gezwungen werden, müssen wir reagieren. Nun muß ich Ihnen aber eine Frage stellen.«
»Ja, ich weiß.« Koga blickte auf den Tisch hinab. Er dachte daran, nach seinem Glas zu greifen, fürchtete aber zu sehr, seine Hand würde zittern.
»Werden Sie uns dabei helfen, das zu verhindern?« Das ist ein Job für einen, der verdammt viel mehr Erfahrung hat als ich, sagte sich John, aber er war nun einmal hier, und die Scheißer mit der vielen Erfahrung nicht. »Wie?«
»Mir fehlt die Erfahrung, um mich da genau festzulegen, aber ich kann Anfragen meiner Regierung überbringen. Man wird Sie zumindest um Informationen bitten, vielleicht auch um Ihren Einfluß. Sie sind in Regierungskreisen immer noch ein angesehener Mann. Sie haben Freunde und Verbündete im Parlament. Wir werden Sie nicht bitten, das aufs Spiel zu setzen. Diese Kontakte sind zu kostbar, um sie wegzuwerfen.«
»Ich kann mich gegen diesen Wahnsinn aussprechen. Ich kann ...«
»Sie können viele Dinge tun, Koga-san, aber bitte, Ihrem und meinem Land zuliebe, tun Sie nichts, ohne sich vorher genau zu überlegen, welche Folgen Ihr Handeln haben könnte.« Mein nächster Beruf, dachte Clark. Politischer Berater. »Wir sind doch sicher einer Meinung, daß unser gemeinsames Ziel sein muß, einen großen Krieg zu verhindern?«
»Hai.«
    »Jeder Narr kann einen Krieg beginnen«, verkündete Chave z und dankte seiner Universität für die gute Allgemeinbildung. »Es erfordert einen

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