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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Comanche sank nun rasch und steuerte die zerklüftete Küste an. Die Motortemperatur normalisierte sich, und Richter hoffte, daß er keinen dauerhaften Schaden verursacht hatte. Und was den Rest betraf: Er hatte auch zuvor schon Menschen getötet.
»Kami zwei ist gerade vom Himmel gefallen«, berichtete der Kommunikationsoffizier.
    »Was?« fragte der Senior Controller, der auf seine eigene Aufgabe konzentriert war.
»Verstümmelter Notruf, Explosion, irgend so etwas, dann sind die Datenleitungen einfach zusammengebrochen.«
»Bereithalten, ich muß meine Eagles einweisen.«
    Es würde mit Sicherheit für die F-15 Echoes noch haarig werden, wußte der Colonel. Im Moment spielten sie den Köder, der die japanischen Eagles weiter aufs Meer hinauslockte, während die Lightnings hinter ihnen hineinschlüpften, die AEW-Unterstützung zunichte machten und die Falle zuschnappen ließen. Die gute Nachricht war, daß die dritte E-767 vom Himmel verschwunden war. Also war die andere Hälfte des Einsatzes wie geplant verlaufen. Das war doch zur Abwechslung mal was Nettes. Und was den Rest betraf ...
    »Zwei, hier eins, Durchführung jetzt!« Der Colonel schaltete das Zielerfassungsradar ein, zweiunddreißig Kilometer von der kreisenden E767 entfernt. Als nächstes öffnete er die Türen des Waffenschachts, damit die AMRAAM-Raketen sich ihre Beute schon einmal ansehen konnten. Eins und zwei hatten das Ziel erfaßt, und er zündete sie. »Fox zwei, Fox zwei, mit zwei Slammern am Nordmann!«
    Mit geöffnetem Waffenschacht war die Lightning etwa so gut getarnt wie ein Hochhaus. Auf fünf verschiedenen Schirmen tauchte das Echo auf, verbunden mit Warnmeldungen über Geschwindigkeit und Richtung des gerade entdeckten Flugzeugs. Die Meldung des Abwehroffiziers wirkte wie die Stimme des Jüngsten Gerichtes.
    »Wir werden aus nächster Nähe erfaßt, Peilung null-zwei-sieben.« »Was? Wer ist das?« Er hatte selbst genug Probleme, weil seine Eagles gleich Raketen auf die eindringenden Amerikaner abschießen sollten. Kami sechs hatte gerade auf Feuerleitmodus geschaltet, damit die Abfangjäger im Blindfeuermodus schießen konnten, wie sie es bei den B-1-Bombern getan hatten. Das konnte er jetzt nicht mehr aufhalten, sagte sich der Offizier.
Die letzte Warnung kam zu spät für Gegenmaßnahmen. Nur acht Kilometer entfernt aktivierten die Raketen ihr eigenes Zielradar. Sie waren mit Mach-3+ unterwegs, von Feststoffraketenantrieb zu ihrem großen Radarziel getrieben, und die AIM-12O AMRAAM, bei ihren Anwendern als Slammer bekannt, entstammte einer neuen Generation exzellenter Waffensysteme. Als der Pilot es endlich erfuhr, rollte er die Maschine nach links, machte den Versuch, in einem beinahe unmöglichen Manöver abzutauchen, aber seine Mühe war umsonst, denn in der letzten Sekunde sah er den gelben Schimmer von Raketenstrahlen.
»Abschuß«, flüsterte Lightning eins sich zu. »Lightning Staffel, hier eins.
    Nordmann ist unten.«
»Eins, hier drei. Südmann ist unten«, hörte er als nächstes. Und jetzt, dachte der Colonel, wobei er einen besonders grausamen AirForce-Euphemismus benutzte, war es an der Zeit, ein paar Robbenbabys abzuschlachten. Die vier Lightnings befanden sich zwischen der japanischen Küste und acht F-15J-Eagle-Abfangjägern. Auf der Seeseite würden die F-15E Strike Eagles zurückkommen, ihre eigenen Radars benutzen und ihre eigenen AMRAAMs freisetzen. Einige würden Abschüsse erzielen, und die japanischen Jäger, die das überlebten, würden schleunigst nach Hause fliegen, genau in die Arme seiner Viererformation.
    Die Radars der Jägerleitstelle konnten unten am Boden den Luftkampf nicht verfolgen. Er fand viel zu weit von ihrem Radarhorizont entfernt statt. Sie sahen ein Flugzeug, das auf ihre Küste zuraste, und dem Transpondercode nach mußte es eines von ihren sein. Dann blieb es plötzlich stehen, und der Transponder ging aus. Im Hauptquartier der Flugabwehr wurden die Daten der drei abgestürzten AEW-Maschinen ohne Ergebnis analysiert. Nur eines stand fest: Der Krieg, den ihr Land begonnen hatte, war jetzt sehr greifbar geworden und hatte eine unerwartete Wendung genommen.

43 / Tanz zur Musik
    »Ich weiß, daß Sie keine Russen sind«, sagte Koga. Er saß mit Chavez hinten im Wagen. Clark steuerte.
»Wie kommen Sie denn darauf?« fragte John unschuldig.
»Weil Yamata glaubt, daß ich Kontakt zu Amerikanern habe, und Sie die einzigen gaijin sind, mit denen ich gesprochen habe, seit dieser Wahnsinn begonnen

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