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08 - Old Surehand II

08 - Old Surehand II

Titel: 08 - Old Surehand II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ganz genau, daß Ihr selbst an alles denkt!“
    Parker wollte sich jetzt wieder an Jenner wenden, als einer der Leute meldete:
    „Ein Boot am Fallreep, Sir!“
    „Was für eins?“
    „Civil, acht Personen, auch ein Indianer dabei, wie es scheint.“
    Der Lieutenant trat an den Regeling und blickte hinab und fragte:
    „Was soll's Leute?“
    Ich bat in unser aller Namen, an Bord kommen zu dürfen. Es wurde uns gewährt. Als wir uns an Deck befanden, erklärte ich ihm unser Anliegen. Obgleich er eigentlich keine Zeit hatte, hörte er mich ruhig an und gewährte uns dann die Bitte, die Jagd mitmachen zu dürfen. Wir waren acht Personen: der Colonel, sein Neffe, der Steuermann, Holbers, Hammerdull, Potter, Winnetou und ich.
    „Laßt euch vom Maat Plätze anweisen!“ sagte Parker. „Ich gehe zwar jetzt von Bord, aber in einer Stunde lichten wir die Anker.“
    „Nehmt mich mit“, bat Lieutenant Jenner. „Ich kann Euch bei Euren Besorgungen unterstützen und würde hier vor Ungeduld vergehen!“
    „So kommt!“
    Beide stiegen in dasselbe Boot, welches Jenner zum Schiff gebracht hatte, und ruderten dem Land zu. Sie waren kaum von dem Fahrzeug abgestoßen, als sich auf demselben eine possierlich rührende Szene abspielte.
    Peter Polter war vor- und auf den Maat zugetreten.
    „Forster, John Forster, alter Swalker, ich glaube gar, du bist Maat geworden!“ rief er aus.
    Der Angeredete sah dem schwarzgebrannten und jetzt vollbärtigen Mann verwundert in die Augen.
    „John Forster –? Alter Swalker –? Du –? Der nennt mich du und weiß meinen Namen, obgleich ich ihn nicht kenne. Wer bist du, he?“
    „Heigh-day, kennt der Kerl seinen alten Steuermann nicht mehr, von dem er doch so manchen guten Hieb auf die Nase bekommen hat und – was der Teufel!“
    Er trat auf Perkins zu, den er erst jetzt von Angesicht zu sehen bekam.
    „Da ist ja auch Master Perkins, oder wie der Mann hieß, den ich damals in Hoboken auf der ‚Swallow‘ herumgeführt habe, und der mich dann zum Lohn dafür bei Mutter Thick fast unter den Tisch getrunken hat!“
    Auch dieser sah ihn staunend an. Es war kein Wunder, daß sie ihn nicht erkannten. Die ganze Schiffsmannschaft stand um die Gruppe, und Peter fuhr voll Freude von einem zum andern.
    „Da ist der Plowis, der Miller, der Oldstone, der krumme Baldings, der –“
    „Steuermann Polter!“ rief da einer, der es endlich herausgebracht hatte, wer der riesenhafte Fremde sei.
    „Polter – Polter, – Hurra, Peter Polter – juch, in die Höhe mit dem alten Kerl, hoch, hoch, hurra!“
    So rief, schrie und brüllte es durcheinander; sechzig Arme streckten sich aus; er wurde gefaßt und emporgehoben.
    „Hol-la, hol-la, hol-la“, begann einer mit kräftiger Baßstimme! „Hol-la, hol-la“, fielen die andern im Marschtakt ein; der Zug setzte sich in Bewegung und „Hol-la, hol-la“ wurde der beliebte Mann mehrere Male rund um das Deck getragen.
    Er fluchte, wetterte und schimpfte; er bat, ihn doch herabzulassen; es half nichts, bis endlich der Maat sich unter herzlichem Lachen in das Mittel legte und ihm zum freien Gebrauch seiner Arme und Beine verhalf.
    „Steig herab vom Thron, Peter Polter, und komm vor nach dem Castel. Du mußt erzählen, wo du herumgesegelt bist, du alter Haifisch, du!“
    „Ja, ja, ich will, ich will ja erzählen; so gebt mich doch nur endlich frei, Ihr verteufelten Jungens!“ rief er und schlug mit den gewaltigen Armen um sich, daß die Leute wie schwache Kinder zur Seite flogen.
    Unter lautem Lachen und Jubeln ward er von der lustigen Rotte Korah, Dathan und Abiram nach dem Vorderdeck gestoßen, geschoben und gezogen und mußte dort wohl oder übel wenigstens in kurzen Umrissen seine Erlebnisse zum besten geben.
    Dabei wurde natürlich der Dienst nicht im geringsten versäumt. Der Maat erfüllte den ihm gewordenen Auftrag, und die für die laufenden Arbeiten nötigen Männer sonderten sich von der fröhlichen Gruppe ab, obgleich sie gern bei dem fröhlichen ‚Tau‘ gewesen wären, welches Polter abzuwickeln hatte.
    Die Jäger waren stille Zeugen dieser Szene gewesen. Sie gönnten dem braven Seemann, den alle liebgewonnen hatten, den Triumpf und machten es sich auf dem Deck so bequem, wie es die ihnen ungewohnten Umstände und Verhältnisse gestatteten.
    Der Indianer war noch nie auf einem Schiff gewesen. Er hatte sich auf die Büchse gestützt und ließ seine Augen langsam und gleichgültig über die ihm fremde Umgebung gleiten. Aber wer ihn

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