Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
08

08

Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
Vom Netzwerk:
denken konnte, während ich rannte, war: Erst ist es meine Schuld, dass Antonia stirbt, und jetzt lasse ich es zu, dass Lara verprügelt wird ...
    Oh, die Werwölfe werden eine Party für uns schmeißen, sie werden begeistert sein.
    Gut gemacht, Betsy. Dabei ist es noch nicht einmal fünf Uhr.
    Ich zwang mich, langsamer zu gehen. Viel langsamer. Wenn ich mich als Vampir outen würde, würde ich alles nur noch schlimmer machen. Menschen konnten nicht fünfundsechzig Stundenkilometer laufen. Geh langsamer. Viel langsamer. Bring Lara von hier weg, bevor sie ...
    „Sie ist kleiner als du." Erneutes Schütteln. „Und nicht so stark." Wieder schüttelte sie ihn - wie ein Terrier eine Ratte.
    49
    Jason hatte ihr Handgelenk mit beiden Händen gepackt und - wie ich aus seiner roten Gesichtsfarbe und seiner angespannten Miene schloss - versuchte angestrengt, ihren Griff zu lösen. „Du solltest eigentlich auf sie aufpassen", sagte Lara, die Schreckliche. „Du hast die Verantwortung für sie und hast ihr absichtlich wehgetan! Mach das nicht noch einmal!"
    „Lass mich runter]"
    „Okay." Ich hatte nicht einmal die Zeit, zu stöhnen und mir die Augen zuzuhalten. Lara zog Jason zu sich hin, trat einen Schritt zur Seite und warf ihn ungefähr zwei Meter weit. Er rutschte mit der Nase nach unten über den Kies, setzte sich auf und begann zu brüllen. Seine Nase blutete, und der satte, berauschende Duft stieg mir sofort zu Kopf.
    Nun, dann würde ich jetzt zu allem Überfluss auch noch meine Fangzähne zeigen. So blieb man als Vampirkönigin nicht lange unbemerkt.
    Nachdem ich einen großen Bogen um die Mutter gemacht hatte, die gleich an die Seite ihres Sohnes geeilt war, als die Ereignisse diese neue Wendung genommen hatten, erreichte ich Lara.
    „Lara, dasss issst ssschrecklich! Warum tussst du dasss? Du kannssst nicht einfach alle, die andere sssikanieren, durch die Gegend werfen. Willssst du unbedingt, dasss ich bei lebendigem Leibe gefressssen werde? Dein Vater . ."
    Lara beachtete mich nicht. Es war, als existierte ich gar nicht. Sie war zu dem Mädchen gegangen, hatte ihr vom Boden aufgeholfen und klopfte sie ab.
    „Alles in Ordnung? Wir haben Pflaster bei mir zu Hause. Brauchst du eins?"
    „Nee." Das kleine Mädchen rieb sich die Wangen mit ihren schmuddeligen Fäusten, wobei sich der Schmutz mit ihren Tränen vermischte. „Wie hast du das gemacht? Das war echt cool. Ich will das auch können. Kannst du ihn noch einmal werfen?"
    49

    „Besser nicht", murmelte Lara und warf mir einen vorsichtigen Blick zu. Nicht so, als hätte sie Angst vor mir. Eher so, als würde sie überlegen, ob ich im Moment eine Bedrohung für sie sein könnte.
    Plötzlich fiel mir wieder ein, was mir ihre Mutter - ihre menschliche Mutter -
    gesagt hatte.
    Ein Werwolfwelpe ist nicht wie ein Menschenkind. Und was hatte sie noch gesagt?
    Sie hatte dabei so einen merkwürdigen Blick gehabt. Eine Mischung aus Stolz und Kummer, die ich vorher noch nie gesehen hatte.
    Sie sind schneller. Stärker ... grausamer.
    Jeannie hatte gewusst, wovon sie sprach. Lara war nicht menschlicher als ich.
    Auf Jason hatte sie nicht wie ein kleines Mädchen, das auf dem Klettergerüst spielen wollte, reagiert; sie hatte wie ein Alpha gehandelt, der Schwäche und Schmerz gesehen und sofort eingegriffen hatte. Sie hatte jemanden gesehen, der Schutz gebraucht hatte, und nicht gezögert - egal, wie die Folgen für sie oder mich nun aussahen.
    Was sehr viel mehr war, als ich getan hatte.
    Na toll. Vorgeführt von jemandem, der nicht mehr wog als eine Tüte Hundekuchen und der jetzt schon mehr ein Anführer war, als ich jemals sein würde.
    „.. weil du nämlich mit zu mir nach Hause kommen könntest und . ."
    „Du!" Super. Die Mutter des kleinen Schlägers war zu uns marschiert, ihren brüllenden Sohn im Schlepptau. „Denkst du, ich hätte nicht gesehen, was du getan hast? Ich habe alles gesehen, und du wirst. ."
    Okay, jetzt reichte es. Ich sah ihr fest in die Augen und sagte: „Sssetzen Sssie sich hin."
    Alle Wut, alles Leben wichen aus ihrem Gesicht. Sie drehte 50
    sich um und ging wie ein Roboter zu ihrer Bank zurück. Das gute alte Vampir-Mojo - manchmal war ich wirklich froh, dass ich es hatte.
    „Was ist denn mit deiner Stimme los?", fragte Lara.
    „Kümmere dich mal nicht um meine Ssstimme. Und jetssst nichtsss wie weg hier."
    „He, deine Zähne sind ganz spitz! Aber ich glaube, du solltest ihn besser nicht beißen." Sie sah Jason an, der vor lauter

Weitere Kostenlose Bücher