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08

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Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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Anführerin der Werwölfe. „Aber vor allem, wie unangenehm es gleich für uns sein wird. Alle Anwesenden werden Bescheid wissen. Sie wissen alle, dass Antonia gestorben ist, weil sie mich schützen wollte."
    „Ja, das stimmt wohl." Er sah mich mit seinen dunklen Augen an, einen unergründlichen Ausdruck auf dem Gesicht.
    „Als wenn ich Begräbnisse nicht schon genug hassen würde."
    „Ja, natürlich", sagte er beschwichtigend. „Jeder wird verstehen, wie schwer es für dich ist."
    „Ja, das ist .. Mistkerl. Ich hasse dich."
    „Nein, du betest den heiligen Boden an, auf dem ich wandle, so wie es jede gute Frau tun sollte." Er duckte sich, und mein linker Schuh segelte über seinen Kopf hinweg. Glücklicherweise traf er nicht das Fenster. Es hätte mir gar nicht gefallen, wenn mein neuer Pumps von Glasscherben zerkratzt worden wäre. „Meine Süße, ich wollte dich nur trösten in dieser schweren . ."
    54
    „Weißt du eigentlich, wie viele Paar Schuhe ich eingepackt habe?"
    „Äh . . nein. Vielleicht sollten wir lieber das Thema wechseln. Wo ist Jessica?"
    „In ihrer Suite. Sie passt auf Baby Jon auf. Zuerst wollte ich ja nicht, dass sie uns begleitet, aber jetzt bin ich doch froh. Ich möchte ihn nicht den Werwölfen anvertrauen. Irgendetwas Merkwürdiges geht hier vor."
    „Hmmm. Was hast du gemacht, bis die Sonne unterging?"
    „Das würdest du mir nicht glauben."
    Seine Augen wurden schmal. „Dich hat doch keiner belästigt, oder?"
    „Darum geht es nicht, Sinclair." Ich seufzte und setzte mich ihm gegenüber.
    „Dies ist ein komischer Ort. Ich fühle mich hier einfach nicht wohl. Und es macht mich nervös, dass ich vor dem Rat erscheinen soll. Ich vermisse unser Haus. Und Tina, Laura und Marc. Ich will nur noch nach Hause."

    „Endlich", sagte er, „sind wir einer Meinung. Das Begräbnis ist Teil des Preises, den du zahlen musst, bevor du zurück nach Minnesota kannst.
    Vielleicht hilft es dir, wenn du es so siehst."
    „Oder ich sehe es als die Werwolfversion eines Spießrutenlaufs."
    „So oder so", er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, „wir müssen jetzt los.
    Je schneller wir es hinter uns bringen, desto schneller sind wir wieder daheim."
    „Mist. Keine Zeit für einen Quickie?"
    Er lächelte und schüttelte den Kopf, aber ich wusste, dass es ihn Überwindung kostete.
    „Nicht einmal ein ganz schneller Quickie?"
    „Hör auf damit, du gemeine Verführerin. Und jetzt los. Man erwartet uns schon."
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    Hmpf. Ich habe immer gedacht, dass es nicht in jedem Fall das Beste ist, etwas möglichst schnell hinter sich zu bringen.
    Aber ich würde mich auch auf keinen Fall in einem fremden Zimmer verstecken, in einem Haus, in dem ich allen egal war. Nein, ich würde auf Antonias Beerdigung gehen, mit erhobenem Haupt. Wenn das der Pelzbrigade nicht gefiel, dann hatten sie Pech gehabt.
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    Ich klopfte, bevor ich den Kopf durch Jessicas Tür steckte, um zu sehen, wie es Baby Jon ging. Eine schicksalsergebene Jessica trug ihn hin und her, während er abwechselnd weinte und auf ihre Schulter spuckte.
    „Und wieder einmal kann ich dir gar nicht genug danken."
    „Und wieder einmal muss ich mir ein neues Oberteil kaufen." Sie müsste lauter sprechen, um das Geschrei des Babys zu übertönen. „Viel Spaß bei der Beerdigung. Das ist doch ein Klacks für dich, oder?"
    „Ein Scherz ist das, nichts weiter." Ich streckte die Arme aus, und sie übergab mir Baby Jon erleichtert. Sofort wurde er still, abgesehen von einem gelegentlichen Schluckauf.
    „An deiner Stelle würde ich das nicht zu laut sagen", warnte sie und kratzte an ihrer muffig riechenden linken Schulter.
    „Trotzdem ist es die Wahrheit."
    „Komm schon, Bets. Es ist schwer für sie. Aus dem, was ich gesehen habe, schließe ich, dass der Zusammenhalt zwischen ihnen sehr stark ist. Für sie ist es vielleicht, als hätten sie eine Nichte oder eine Schwester verloren."
    „Blödsinn. Das Rudel hat Antonia nicht gemocht, erinnerst du dich? Sie waren froh, als sie ging."
    Jessica schnippte mit den Fingern. „Du hast recht! Das hatte ich ganz vergessen. Es war ihnen unheimlich, dass sie sich nicht wandeln, dafür aber in die Zukunft sehen konnte. Sie brauchten sie, aber gleichzeitig hatten sie auch Angst vor ihr."
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    Ich nickte. Eines Abends vor ein paar Monaten hatte Antonia sich maßlos betrunken. (Haben Sie eine Ahnung, wie viel Alkohol ein Werwolf trinken muss, damit er etwas davon merkt?) Da hatte sie uns die ganze Geschichte

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