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080 - Befehle aus dem Jenseits

080 - Befehle aus dem Jenseits

Titel: 080 - Befehle aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gähnten finstere Löcher. Vorhänge aus seidigen Spinnweben versperrten uns den Weg. Je tiefer wir hinabstiegen, desto stärker wurde der merkwürdige Geruch. Es handelte sich weder um Pech und Schwefel noch um den Gestank von Leichen.
    Ich leuchtete mit der Taschenlampe den vor uns liegenden Gang aus. Unter einem Torbogen rundete sich eine niedrige Krypta. In den Nischen lagen vertrocknete Kräuter und standen kleine Figuren, die ich unzweifelhaft als heidnische Tiersymbole identifizieren konnte. Weiter hinten erkannte ich die rechteckigen Öffnungen mehrere Durchgänge. Seitlich an den Wänden hingen verrostete Ketten. „Kommen Sie, Kiwibin! Es kann nicht mehr weit sein."
    Ich hielt die gnostische Gemme an Kiwibins Schläfe, doch diesmal schien der Dämonenbanner keine Wirkung mehr zu haben.
    Der Schamane schleuderte uns seine geballte Geisteskraft entgegen.
    Kiwibin brüllte wie ein waidwunder Stier auf. Die Augen meines Begleiters waren blutunterlaufen. Ihr werdet in der Hölle landen, sagten die Impulse des Schamanen. Flieht nur! Ihr werdet tausendfache Qualen erleiden. Die Kreaturen des ewigen Feuers werden euch zerfleischen.
    Plötzlich zeichnete sich am Gangende eine leuchtende Gestalt ab. Es war der Schamane. Er hielt wieder den Kerzenleuchter in der Hand. Ein widerwärtiges Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Er winkte uns auffordernd zu.
    Kommt doch! Kommt doch! Gleich werdet ihr sterben.
    Ich spürte den unheilvollen Zwang in meinem Innersten. Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen, und die Mauerquader wurden durchsichtig wie Glas.
    Ich nahm die gnostische Gemme wieder an mich. Wenn einer das höllische Inferno überstand, konnte er vielleicht den Schamanen unschädlich machen.
    Zwischen den Mauerritzen schimmerte es gelblich. Eine zähflüssige Substanz kroch hervor und breitete sich im Gang aus. Ich wußte nicht, ob das Zeug wirklich existierte oder ob es sich nur wieder um eine Täuschung handelte, die der Schamane in unseren Köpfen erzeugte. Die Substanz formte groteske Körper. Wenige Augenblicke später umgaben uns apokalyptische Monster. Schlangenfüßige Ungeheuer, quallenartige Biester, Riesenschnecken und Kopffüßler drangen auf uns ein. Sie schlugen nach uns. Gestöhne und Gescharre dröhnte in unseren Köpfen. Ich spürte, wie Fieberschauer durch meinen Körper rasten. Lange konnte keiner von uns diesen Zustand mehr ertragen. Kiwibin heulte gequält auf. Er rannte einfach nach vorn. Der Schamane nickte ihm freundlich zu. Komm doch! Ich kann dich von diesem Schrecken erlösen.
    Ich wußte sofort, daß der Schamane meinen Begleiter in eine tödliche Falle locken wollte.
    „Halt!" schrie ich fassungslos. „Halt, Kiwibin! Stehenbleiben!"
    Ich bahnte mir den Weg durch die geisterhaften Nebel und versuchte mit aller Kraft, die Kreaturen zu ignorieren. Die gnostische Gemme half mir dabei. Durch den wirbelnden Schleier erblickte ich Kiwibin, der jetzt beim Schamanen angelangt war.
    Ich sprang mit einem großen Satz zwischen die beiden.
    Zu meinem Entsetzen war der Schamane gar nicht körperlich vorhanden. Ich griff ins Leere, als ich ihn an der Gurgel packen wollte. Er war genauso wesenlos wie die herbeigezauberten Mordbestien. Bevor ich mir darüber weitere Gedanken machen konnte, öffnete sich unter unseren Füßen eine Falltür.
    Ich schrie entsetzt auf, packte instinktiv Kiwibins Arm, klammerte mich an ihm fest und mache eine halbe Körperdrehung. Langsam rutschte ich über den Rand der Grube. Die Steine waren glatt und schmierig. Doch dann blieben meine Finger in einer Bodenvertiefung hängen. Obwohl das Gewicht von zwei Männern an meiner Hand hing, versuchte ich uns beide hochzuziehen. Mit einem Fuß stemmte ich mich in einer Wandritze ab. Ich keuchte vor Anstrengung. Kiwibin machte keinerlei Anstalten, mir behilflich zu sein.
    Das telepathische Gelächter des Schamanen gellte durch mein Bewußtsein. Ich sah, wie er über die nach oben führende Wendeltreppe verschwand.
    Wenig später waren wir allein.
    Ich stemmte mich kräftig gegen die Schachtwand. Kiwibin hing wie ein lebloser Sack an mir. Der Stoff seines Mantels gab langsam nach. Ich hievte ihn trotzdem hoch und stemmte seinen Oberkörper über den Grubenrand. Mit einem kräftigen Stoß schob ich ihn weiter.
    Erleichtert ließ ich los. Kiwibin war vorerst in Sicherheit. Jetzt konnte ich mich über den Rand der Grube schwingen.
    Die Lampe lag auf dem Boden. Ich nahm sie, leuchtete in den Schacht hinunter und zuckte zusammen. Ich

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